Boten des Kolonialreichs. Opernhäuser als sozialer Raum in Algerien, 1830-1882

Am 12. November 1830 – knapp vier Monate nach der französischen Einnahme Algiers – ordnete der machthabende General Clauzel an, dass in der Stadt ein Theater gebaut und mit italienischen Opern bespielt werden möge. In der Folge entwickelte sich in der Kolonie eine lebhafte Theater- und vor allem Opernlandschaft: zunächst in Algier (etwa im 1853 eröffneten Théâtre Impérial), dann auch in anderen algerischen Städten .

Rund um den Opernbetrieb existierten verschiedene Netzwerke, die sich mit der fortschreitenden Landnahme Frankreichs auch nach Algerien ausweiteten. Die Einbindung der Kolonien in ein solches Netzwerk hatte für diese imperiale Peripherie weitreichende Folgen. Opernhäuser waren Teil einer Reorganisation des kolonialen Raumes und verdeutlichten die neue Ordnung. Gleichzeitig dienten sie als Mittel zur Rechtfertigung der Herrschaft und zur Rückbindung an die Metropole.

Die Théâtre Impérialgeplante Arbeit nimmt ihren Ausgangspunkt in der Annahme, dass es sich bei Opernhäusern nicht um rein funktionelle Gebäude zum Kulturkonsum handelt, die in einer separaten Sphäre losgelöst von ihrem Umfeld existieren.

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Quelle: http://19jhdhip.hypotheses.org/2780

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