Wer Gewalt hegt. Zivilisierungs- und modernisierungstheoretische Überlegungen zu einem sozialwissenschaftlich diffusen Phänomen – von Ole Karnatz

Der Begriff der Gewalt hat eine umfangreiche Karriere in den Sozialwissenschaften durchgemacht. Er gilt als einer der Schwierigsten, unter anderem, weil er mit denen von Macht, Konflikt usw. verwandt ist. Doch nicht immer ist klar wovon genau eigentlich gesprochen wird (vgl. Imbusch 2002). In diesem Beitrag wird eine weitere Facette dieses Begriffs angesprochen: Nähert man sich der Frage nach der Genese von Gewalt, insbesondere physischer und psychischer, also solcher, die sich zumindest halbwegs klarer an Träger_innen zurückbinden lässt, so kann nicht nur gefragt werden wie und warum Gewalt entsteht, sondern wo diese herstammt und was unternommen wird, um sie einzuhegen? Popitz macht das Besondere der Gewalt in der permanent vorhandenen Möglichkeit des Gewalttätig-Seins durch Menschen aus (vgl. 2002: 57ff.). Was aber schränkt sie ein?

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Quelle: https://soziologieblog.hypotheses.org/9950

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Die Sprachliche Gewalt der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) – von Mathias Lipp

Mit dem Artikel „Schlachtfeld Sprache“ beschreibt der Philosoph Dr. Hakan Gürses die sprachliche Situation in der österreichischen Gesellschaft. „Wir schaffen das“ oder „Das Boot ist voll“ sind Ausdrücke, die seit Sommer 2015 die österreichischen Titelblätter diverser Zeitungen schmücken. Unter anderem ist das Wort „Flüchtlingskrise“ eines der meist…

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9918

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Die Sprachliche Gewalt der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) – von Mathias Lipp

amtlicher_stimmzettel_bundespraesidentenwahl_2016_austriaMit dem Artikel „Schlachtfeld Sprache“ beschreibt der Philosoph Dr. Hakan Gürses die sprachliche Situation in der österreichischen Gesellschaft. „Wir schaffen das“ oder „Das Boot ist voll“ sind Ausdrücke, die seit Sommer 2015 die österreichischen Titelblätter diverser Zeitungen schmücken. Unter anderem ist das Wort „Flüchtlingskrise“ eines der meist verwendeten Wörter in der Politik geworden. In Österreich ist außerdem eine Unsicherheit in der breiten Mittelschicht erkennbar. Die Politik sieht sich insgesamt mit einem ansteigenden Rechtsruck konfrontiert. Der österreichische Präsidentschaftswahlkampf hat das Land in zwei konträre Teile gespalten. Am 22. Mai 2016 traten die beiden Anwärter, Dr. Prof.

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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9918

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Doing ritual? Zur Bedeutung von Körperlichkeit in der Ritualforschung. Rezension zu „Körper und Ritual“ von Robert Gugutzer und Michael Staack (2015) – verfasst von Carolin Neubert

downloadWeshalb eine weitere Abhandlung zu dem theoretisch schwerbeladenen Begriff des Rituals? Sieht man sich die wissenschaftlichen Abhandlungen der Ritualforschung an, kommt man ins Grübeln, welches Phänomen nicht als Ritual gefasst werden kann. Diverse Disziplinen beschäftigen sich mittlerweile mit ritualisierten oder ritualisierenden Aspekten der sozialen Wirklichkeit. Hervorstechend sind dabei die Einführungswerke von Belliger/Krieger (2013) und Brosius/Michaels/Schrode (2013). Ebenso vermuten eine Vielzahl von Monografien Rituale in nahezu allen gesellschaftlichen Arenen: in der Familie (vgl. Xyländer 2014), in der Schule (vgl. Heinzel 2016) oder im beruflichen Alltag (vgl. Lamp/Küpper-Popp 2011). Wo also bleibt die Lücke, die der vorliegende Band zu schließen vermag? Die Leerstelle identifiziert sich in der Einleitung vermeintlich rasch: Der Körper als unterbetrachteter Träger und Ermöglicher ritueller Handlung.

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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9936

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Émile Durkheims Begriff der sozialen Gesundheit als soziologische Dystopie – von Marco Hohmann

Émile Durkheim bildet historisch wie aktuell einen weitgehend unhinterfragten methodologischen Grundpfeiler der empirischen und strukturalistischen Soziologie. In seinen Regeln der soziologischen Methode entwirft er das Konzept der sozialen Gesundheit als einen gesellschaftlichen Idealzustand. Die Aufgabe der Soziologie ist es ihm zufolge, eine Anweisung an die soziale Praxis…

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9945

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Wider Utopie und Realität aus marxistischer Perspektive – von Peter Schadt

„Vielleicht wird die wahre Gesellschaft der Entfaltung überdrüssig und läßt aus Freiheit Möglichkeiten ungenützt, anstatt unter irrem Zwang auf fremde Sterne einzustürmen“ (Adorno – Minima Moralia).

Gegen die Versuche einer positiven Ausmalung einer anderen Welt schrieb Adorno bereits in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts in seinem Werk Minima Moralia, dass in jeder Utopie bereits ein Moment der bestehenden Gesellschaft gesickert sei. Die Idee einer anderen Gesellschaft ist nach Adorno immer schon durchsetzt von den Bestimmungen des Bestehenden – und sei es nur in dem Versuch, diese zu negierendenn auch hier bleibt das Bestehende der (negative) Ausgangspunkt der Utopie. Adorno wirft also die Frage auf, ob das, was als wünschenswert vorgestellt wird, vielleicht gar nicht so wünschenswert ist, sondern vielmehr (negatives) Spiegelbild der „verwalteten Welt“. Damit leistet sich der Vertreter der kritischen Theorie freilich einen Widerspruch. Einerseits sieht er in den Utopien seiner Zeit Überbleibsel oder schlechte Negationen des Kapitalismus, andererseits liefert er selbst einen Beweis dafür, dass man diese Fehler gar nicht machen muss, da sie von außen erkennbar sind – immerhin fallen sie Adorno als solche Fehler auf. Aber ist mit dieser falschen Utopiekritik tatsächlich schon alles gesagt über die marxistische Kritik an dieser? Hat Adorno sich einfach geirrt und die Utopie als Leitmotiv hat gesiegt?

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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9927

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