Zur Feminisierung und Infanilisierung des Holocaust

uppsala
Bei der von Tanja Schult und Diana Popescu organisierten Konferenz “Holocaust Memory Revisited”, die letzte Woche im Hugo Valentin-Centrum in der Norlands Nation in Uppsala stattfand, kam es im Anschluss an die Keynote von Silke Wenk am Freitag 22. März 2013 zu einer regen Diskussion über die Thesen in Bezug auf die Feminisierung und Infantilisierung des Holocaust in den letzten Jahren. Wenk’s kritische Anmerkung, dass der Blick auf Kinder den Blick auf die Frauen zu schnell verdrängt habe, fand Beachtung und Zustimmung. Es ist ein Anliegen, dass indes noch intensiver besprochen werden sollte und Anlass zu einer kritischen Hinterfragung der Aufsplitterung in Opferkategorien gibt.

Interessanterweise unbeantwortet blieb meine Frage danach, ob die Fokussierung auf Frauen und Kinder unsere Unfähigkeit und Angst ausdrückt, den männlichen Tätern dieselbe Aufmerksamkeit zu widmen (im Sinne Harald Welzers „Täter: Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden“). Das Schweigen auf diese Frage gibt Anlass zum Nachdenken. Ist es so, dass wir selbst als HistorikerInnen diesen Blick auf die Täter nur mit Schweigen beantworten können?

 

Quelle: http://holocaustwebsites.hypotheses.org/112

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Open Peer Review – letzter Tag


Letzter Tag im Open Peer Review-Projekt “historyblogosphere. Bloggen in den Geschichtswissenschaften“, das gemeinsam mit Peter Haber derzeit bei Oldenbourg und wunderbar betreut von Julia Schreiner läuft. Nach den letzten Wochen mit Hochs und Tiefs, manchmal langen Leerläufen und dann wieder intensiven Kommentier-Phasen kann man jetzt schon einige Lehren aus diesem Pilotprojekt ziehen. Dies ist nicht der Platz für die Details dazu, allerdings ist absehbar, dass wir künftig mit vielen veränderten Arbeitsweisen rechnen dürfen, wenn sich solche Review- und Publikationsprojekte etablieren. Die deutschsprachige Blogosphäre spielt hier wohl nur eine untergeordnete Rolle, doch neuerdings geänderte Förderrichtlinien der DFG und des FWF in punkto Open Access werden doch dazu beitragen, dass immer mehr Geschichtswissenschaft im Netz sichtbar wird.

Quelle: http://holocaustwebsites.hypotheses.org/103

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Das erste deutschsprachige Open Peer Review-Buchprojekt: historyblogosphere.org

  We proudly present: http://historyblogosphere.org. Der Call for Papers für das erste deutschsprachige Open Peer Review-Buchprojekt gemeinsam mit Peter Haber von hist.net, der Plattform für Digitale Geschichtswissenschaft, wurde am 16.5. veröffentlicht. Abstracts mit ca. 2.500 Zeichen Umfang für einen Beitrag können bis zum 15. Juni 2012 bei info@historyblogosphere.org eingereicht werden! Der Call in voller Länge: Das Medium Blog oder Weblog ist in den Geschichtswissenschaften angekommen: Historische Museen, Geschichtsdozierende, lokale Geschichtsvereine – in allen Bereichen des geschichtswissenschaftlichen Feldes wird gebloggt. Doch während im angelsächsischen Raum ein wissenschaftlicher Blog bereits zum persönlichen Portfolio insbesondere jüngerer Forscher/innen gehört, ist die Akzeptanz im deutschen Sprachraum noch prekär. Blogs werden als Teil der wissenschaftlichen Kommunikation bzw. des wissenschaftlichen Arbeitens noch nicht angemessen anerkannt. Das liegt auch daran, dass die Bedeutungen, Anwendungen und Potentiale der geschichtswissenschaftlichen Blogosphäre wenig bekannt sind. Hier setzt «historyblogosphere» an. Das Buch- und Schreibprojekt «historyblogosphere. Bloggen in den Geschichtswissenschaften» dokumentiert und reflektiert die historische Blogosphäre: Wozu betreibt man als Historiker/in ein Blog? Was sind überhaupt geschichtswissenschaftliche Blogs? Gibt es geschlechtsspezifische Nutzungsformen? Wie schreibt man für ein Blog und wieviel Technikwissen braucht es dafür? Welche Möglichkeiten der Vernetzung gibt es und wozu braucht es diese? Haben Blogs einen wissenschaftlichen Nutzen und welche «Grenzen im Kopf» innerhalb der wissenschaftlichen Community gilt es aufzubrechen? Können Blogs die transnationale bzw. interdisziplinäre Betrachtung historischer Prozesse fördern und aktuelle Fragen in den öffentlichen Diskurs tragen? Wo ist sie, die Geschichte-Blogosphäre und wo ist die Community? Als ein Novum in der deutschsprachigen Wissenschaftslandschaft entsteht dieses Buch in einem offenen Arbeitsprozess, indem es Tools und Prozesse des Netzes einsetzt und eine kooperative Arbeitsweise in den Entstehungsprozess einbezieht. Insbesondere findet ein Open Peer Review im Netz statt. Abstracts mit ca. 2.500 Zeichen Umfang für einen Beitrag können bis zum 15. Juni 2012 bei info@historyblogosphere.org eingereicht werden. Die Autor/innen der ausgewählten Beiträge werden anschließend eingeladen, die fertigen Beiträge bis zum 30. September 2012 einzureichen. Danach findet ein Open Peer Review im Netz statt. Die Publikation wird zur Frankfurter Buchmesse im Oktober 2013 in hybrider Form sowohl digital als auch gedruckt beim Oldenbourg Verlag (München) veröffentlicht.    

Quelle: http://holocaustwebsites.hypotheses.org/51

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