Visuelle Diskurse

Visuelle Diskurse

Othering begegnet uns nicht nur im geschriebenen Wort. Es kann sich ebenfalls in der Kombination von Bild und Text manifestieren. Wie wichtig eine Reflexion der Artikelbebilderung durch die Redaktion ist, möchte ich im Folgenden anhand eines Artikels der „Berliner Morgenpost“ veranschaulichen. Hierzu ist ein poststrukturalistisch orientierter Zugriff besonders geeignet, da hier die Auffassung vertreten wird, dass die Bedeutungen den Dingen nicht immanent sind, sondern sie ihnen diskursiv zugewiesen werden. Somit werden im Diskurs die Dinge erst als soziale Phänomene konstituiert, über die gesprochen bzw. geschrieben wird.[1] Mittels einer solchen anti-essentialistischen Perspektive auf Identitäten kann die Forschung dazu beitragen, binäre Identitätskonstruktionen aufzudecken, zu hinterfragen und letztlich zu überwinden.

Zu Beginn möchte ich einige Überlegungen zur Rolle des Fotojournalismus bei der Konstruktion von sozialen Ordnungen voranstellen. Traditionellerweise wird Fotojournalist*innen, jedenfalls denjenigen, die im Dienst der weitläufig konsumierten geltenden Nachrichtenmedien stehen, die Aufgabe zugewiesen, Wirklichkeit quasi objektiv und nahezu vollständig abzubilden.

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Quelle: https://visual-history.de/2020/08/03/visuelle-diskurse/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=visuelle-diskurse

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