Aktuelle Stunde III: Digitales Archiv NRW

Über den Stand des Aufbaus des Digitalen Archivs NRW (DA NRW) berichtet Dr. Michael Habersack, wissenschaftlicher Referent im LVR-AFZ. Beim Klärungsbedarf, der im letzten Jahr von archivischer Seite bestand, sind große Fortschritte erzielt worden. Motor hierfür war insbesondere der zu Jahresbeginn eingerichtete Unterarbeitskreis Archive, an dem sich archivarische Vertreter aller Spitzenverbände, vom Landesarchiv sowie vom LWL und vom LVR beteiligten. Es wurde eine Priorisierung der Lösungsentwicklung für digitale Objekte vorgenommen; oben an stehen Digitalisate und genuin digitale Fotos und Audiodaten. Für die Übernahme solcher Daten steht mit dem SIP-Builder bereits ein geeignetes Werkzeug für die SIP-Erzeugung zur Verfügung.

In wenigen Sitzungen wurde von den Vertretern der Archive auch Konsens über die angestrebten Workflows für genuin digitale Daten (born digitals) und für Digitalisate erzielt. Im Konsens aller Beteiligten wurde außerdem ein 13-Punkte-Papier mit den archivischen Anforderungen an das DA NRW verfasst, das die archivischen Desiderate, z. B. den Lieferungsbegriff und die Form der Rückmeldung zur Sprache bringt. Die Anforderungen wurden vom Lenkungskreis des Projekts angenommen.

Insgesamt hat sich das DA NRW zu einem Lösungsverbund weiterentwickelt, in dem die im Aufbau befindlichen Systeme der digitalen Langzeitarchivierung in NRW integriert sind. Testdaten können bereits jetzt eingeliefert werden. Auch für die Speicherung entstehen derzeit keine Kosten. Parallel zur Aktuellen Stunde des Archivtags wurde die rechtliche Vereinbarung in Düsseldorf bei der Sitzung des Lenkungskreises abgesichert.

Da keine weiteren Beiträge zur aktuellen Stunde vorliegen, beendet Dr. Arie Nabrings den offiziellen Teil des Rheinischen Archivtags 2013 mit dem Hinweis, dass Tagungsort und Thema für 2014 noch nicht fest stehen und Vorschläge und Einladungen gerne entgegen genommen werden.

Im Anschluss folgt das Rahmenprogramm mit einer Führung durch das neu eröffnete Stadtarchiv Aachen durch Stadtarchivar Dr. Thomas Kraus und seine Stellvertreterin Angelika Pauels sowie einem  parallel stattfindenden Stadtrundgang mit Dr. Ulrike Heckner vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland.

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/1141

Weiterlesen

Aktuelle Stunde III: Digitales Archiv NRW

Über den Stand des Aufbaus des Digitalen Archivs NRW (DA NRW) berichtet Dr. Michael Habersack, wissenschaftlicher Referent im LVR-AFZ. Beim Klärungsbedarf, der im letzten Jahr von archivischer Seite bestand, sind große Fortschritte erzielt worden. Motor hierfür war insbesondere der zu Jahresbeginn eingerichtete Unterarbeitskreis Archive, an dem sich archivarische Vertreter aller Spitzenverbände, vom Landesarchiv sowie vom LWL und vom LVR beteiligten. Es wurde eine Priorisierung der Lösungsentwicklung für digitale Objekte vorgenommen; oben an stehen Digitalisate und genuin digitale Fotos und Audiodaten. Für die Übernahme solcher Daten steht mit dem SIP-Builder bereits ein geeignetes Werkzeug für die SIP-Erzeugung zur Verfügung.

In wenigen Sitzungen wurde von den Vertretern der Archive auch Konsens über die angestrebten Workflows für genuin digitale Daten (born digitals) und für Digitalisate erzielt. Im Konsens aller Beteiligten wurde außerdem ein 13-Punkte-Papier mit den archivischen Anforderungen an das DA NRW verfasst, das die archivischen Desiderate, z. B. den Lieferungsbegriff und die Form der Rückmeldung zur Sprache bringt. Die Anforderungen wurden vom Lenkungskreis des Projekts angenommen.

Insgesamt hat sich das DA NRW zu einem Lösungsverbund weiterentwickelt, in dem die im Aufbau befindlichen Systeme der digitalen Langzeitarchivierung in NRW integriert sind. Testdaten können bereits jetzt eingeliefert werden. Auch für die Speicherung entstehen derzeit keine Kosten. Parallel zur Aktuellen Stunde des Archivtags wurde die rechtliche Vereinbarung in Düsseldorf bei der Sitzung des Lenkungskreises abgesichert.

Da keine weiteren Beiträge zur aktuellen Stunde vorliegen, beendet Dr. Arie Nabrings den offiziellen Teil des Rheinischen Archivtags 2013 mit dem Hinweis, dass Tagungsort und Thema für 2014 noch nicht fest stehen und Vorschläge und Einladungen gerne entgegen genommen werden.

Im Anschluss folgt das Rahmenprogramm mit einer Führung durch das neu eröffnete Stadtarchiv Aachen durch Stadtarchivar Dr. Thomas Kraus und seine Stellvertreterin Angelika Pauels sowie einem  parallel stattfindenden Stadtrundgang mit Dr. Ulrike Heckner vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland.

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/1141

Weiterlesen

Aktuelle Stunde II: Erlebnis Archiv

Im Anschluss wirbt die Archivpädagogin des Archivs des Landschaftsverbands (ALVR) Dr. Bettina Bouresh für das seit 2006 laufende Programm „Erlebnis Archiv“, das inzwischen jährlich ca. 50 Studierende des Fachs Geschichte von sechs rheinischen Universitäten mit dem Beruf der Archivarin / des Archivars  vertraut macht. Weiterhin werden rheinische Archive gesucht, die bereit sind in den Sommersemesterferien Studierende als Praktikanten aufzunehmen.

Meine Damen u Herren, sehr geehrte Kolleginnen u Kollegen,
die Gunst der Aktuellen Stunde beim Rhein. Archivtag erlaubt es, hinzuweisen auf ein Seminar, das wir im Archivberatungs- und Fortbildungszentrum und im Archiv des LVR vor 7 Jahren krëiert haben und das mittlerweile zum festen Bestandteil der Angebote unseres Hauses geworden ist.

Ich möchte Ihnen kurz „Erlebnis Archiv“ vorstellen, ein Blockseminar für rheinische Geschichtsstudenten, das viele von Ihnen kennen, weil sie mit dabei sind und weil wir Sie alle brauchen, die noch nicht dabei sind.

„Erlebnis Archiv“ hat zum Ziel, Studierende des Faches Geschichte aus 6 rheinischen Universitäten (RWTH Aachen, die Universitäten Bonn, Essen-Duisburg, Düsseldorf, Köln und Wuppertal) in einem zweitägigen Kompaktseminar in Brauweiler in die Archivkunde einzuführen und ihnen anschließend ein 4wöchiges Praktikum in einem rheinischen Archiv zu vermitteln. Die Studenten, KEINE angehenden Lehrer, sondern mit zukünftigen BA / MA-Abschlüssen – unter ihnen sicher potentielle Kollegen der Zukunft – erhalten in abwechslungsreichen 2 Tagen Einblicke in die Archivwelt, für die meisten sind es tatsächlich die ersten Eindrücke. Anschließend schwärmen sie aus in die rheinischen Archive.
Das Seminar hat an den beteiligten Unis inzwischen einen festen Platz am Ende des Sommersemesters, das Praktikum folgt in der Zeit zwischen Ende Juli bis Anfang Oktober, also den Sommersemesterferien. Vor Beginn des Wintersemesters Anfang Oktober gibt es einen „Evaluationstag“, der bis auf wenige Ausnahmen zu durchwegs positivem Echo führt.
In diesem Jahr, dem 7. in Folge, haben wir 52 Anmeldungen zu verzeichnen. Auf der Liste der in dieser Sache mit uns zusammenarbeitenden Archive stehen mittlerweile über 60 Archive aus dem Rheinland.

Warum ich Ihnen das berichte?
Ich möchte dringend an Sie appellieren, sich an diesem erfolgreichen Format zu beteiligen und uns für das kommende Jahr rechtzeitig Praktikantenplätze zu „reservieren“. Wir sind uns der Schwierigkeiten bewusst, im Sommer Praktika anzubieten, deshalb bedarf es erfahrungsgemäß langer Vorlaufzeiten und Planung. Lassen Sie uns doch einfach eine kurze Nachricht zukommen – und wir wenden uns im Herbst an Sie, bevor wir die Listen für das nächste Jahr ausschreiben. Aus dieser Liste von Archiven, die einen Praktikantenplatz (oder sogar mehrere) anzubieten haben, dürfen sich die Studierenden 3 Archive ihrer Wahl aussuchen. Wir versuchen bei unserer letztendlichen Verteilung der Praktikantenplätze all diese Wünsche möglichst zu berücksichtigen.

Auf diese Weise führen wir Jahr für Jahr zwischen 30 und 50 Studierende im Rheinland an die Archive ihrer Region heran. – Wenn wir mehr Archive = Praktikantenplätze haben, könnten es auch mehr Studierende sein. Die Studenten lernen Archive kennen sowohl als interessanten Arbeitsort für ihre Studien – so mancher entscheidet sich nach der Teilnahme an „Erlebnis Archiv“ für eine Abschlussarbeit im Archiv. Immer größer wird jedoch, das ist ein erkennbarer Trend, das Interesse der angehenden Historikerinnen und Historiker am Archiv als attraktivem Berufsziel.

Für uns also Gelegenheit, unserer Nachwuchs in Augenschein zu nehmen und näher kennenzulernen – eine Begegnung, die erfahrungsgemäß in den meisten Fällen beiden Seiten Gewinn bringt und Spaß macht.
Die beteiligten Archive nutzen die 4 Wochen, um den Studenten kleine Aufgaben zu überlassen – natürlich um den Preis des Betreuungsaufwandes. Es ist aber jedes Jahr von neuem schön zu beobachten, wie die Studenten sich diesem für sie neuen Feld öffnen mit sichtlicher Begeisterung. Das Wichtigste und Eindrücklichste, so berichten viele, ist für sie die Erfahrung, als Kollegen auf Zeit angenommen und ernst genommen worden zu sein.

Für die Archive ist das Besondere an diesem Seminar + Praktikums-Paket das koordinierte Vorgehen. Sechs rheinische Universitäten und mehr als 60 Archive arbeiten zusammen! Programmausarbeitung und Vorlauf werden für alle vom Archivberatungs- und Fortbildungszentrum erledigt. Als Archive leisten wir einen von den Universitäten hoch geschätzten Beitrag im Rahmen der beruflichen Orientierung der Studierenden. – Dies sind Lorbeeren, die wir zusammen ernten mit vergleichsweise wenig Aufwand. Von außen werden wir wahrgenommen als Archive, die sich aktiv um Bildung und Zukunft und Zusammenarbeit bemühen – ein Image, das sich zu pflegen lohnt.

Bei Interesse zur Teilnahme am Seminar „Erlebnis Archiv“ und Angebot eines Praktikumsplatzes bitte eine Nachricht an:
Dr. Bettina Bouresh
Mail: bettina.bouresh@lvr.de

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/1130

Weiterlesen

Kathrin Michels, Das Angebot der Freiwilligenzentralen im Kulturbereich

Seit 16 Jahren gibt es Freiwilligenzentralen in Deutschland, die Menschen, die sich engagieren möchten aber auch Institutionen, die ehrenamtliche Tätigkeiten anbieten möchten Hilfestellung durch Beratung und Vermittlung bieten. Zu den Aufgaben gehören die Öffentlichkeitsarbeit und die Beteiligung an der politischen Diskussion der untereinander gut vernetzten Freiwilligenzentralen.

Unterschieden werden die drei Begriffe des Ehrenamts, des bürgerschaftlichen Engagements und als modernster Variante die Freiwilligenarbeit. Für den kulturellen Bereich ist das ehrenamtliche Engagement die übliche Form. Entscheidend  ist, dass die Tätigkeit unentgeltlich erfüllt wird, auch wenn eine Kostenerstattung selbstverständlich ist. Ehrenamtler dürfen keine Tätigkeiten übernehmen, die vorher von bezahlten Kräften erledigt wurden.

Der Eindruck, dass ehrenamtliche Arbeit rückläufig ist, kann objektiv nicht bestätigt werden, aber die Fluktuation der Interessenten ist gewachsen.

Um die ehrenamtlich Tätigen bei der Stange zu halten, sollten bestimmte Rahmenbedingungen auf Seiten des Anbieters erfüllt sein. Dazu gehören die Regelung der Versicherungsfrage, die Kosten- und Sachmittelerstattung und die Bestimmung eines festen Ansprechpartners.

Es gibt ca. 2 Mio Menschen, die ehrenamtlich im Kulturbereich engagiert sind. Damit liegt der Kulturbereich gemeinsam mit dem Sozialbereich auf dem 4. Platz der verschiedenen Engagements. Insgesamt sind mehr Männer als Frauen ehrenamtlich tätig, wobei Männer sich eher für Sachen und Frauen eher für Menschen einbringen.

Archive oder andere kulturelle Institutionen, die mit Ehrenamtlern zusammen arbeiten möchten, sollten ihren Bedarf möglichst genau einschätzen und beschreiben, damit die Einsatzmöglichkeiten deutlich werden. Zitat Frau Michels: „Denken Sie nicht in Geld!“

Zu den Vorüberlegungen gehört allerdings auch die Entwicklung von Ablehnungsstrategien, denn nicht jede Person ist für jede ehrenamtliche Tätigkeit geeignet.

Es sollte berücksichtigt werden, dass das Ehrenamt die einzige selbstbestimmte Arbeit ist, die wir haben, bei der der Spaß nicht auf der Strecke bleiben darf. Es sollten Vereinbarungen getroffen werden, diese sind aber jederzeit kündbar. Das durchschnittliche zeitliche Engagement ist mit ca. 3-5 Stunden pro Woche anzusetzen.

Quelle: http://de.hypotheses.org/71691

Weiterlesen

Podiumsdiskussion

Frage an Frau Wiggers: Wie sieht die Finanzierungssituation in den Niederlanden aus? Frau Wiggers erklärt, die staatlichen Archive in den Niederlanden seien nicht so unter Druck. die Einwerbung von Drittmitteln werde aber größeres Gewicht gewinnen und werde ein Lernprozess sein. Es gibt vermehrt Kooperationen zwischen staatlichen und kommunalen Archiven. Die gesetzliche Situation stehe jedenfalls erst einmal für die nächsten 10 Jahre fest.

Herr Fischer erklärt, man müsse sich „gnadenlos darüber im Klaren sein, was man will“. Es sei dann leichter, Gelder für kurzfristige Projekte zu bekommen.

Reaktion von Herrn Bartella: Hinweis auf das immense Fundraising für das Berliner Stadtschloss oder die Dresdner Frauenkirche. Beides sei nur erklärbar durch ein gesellschaftliches Bedürfnis an Historizität. Die Frage sei daher für Archive, wie man seine Belange für die Öffentlichkeit aktivieren könne.

Reaktion von Frau Wiggers, die zustimmt. Die Öffentlichkeitsarbeit werde an Bedeutung gewinnen.

Herr Fischer erklärt, für spektakuläre Aufgaben sei Geld da, aber für alltägliche Bedarfe fehlen die Mittel. Man solle nicht Verlorenes wieder aufbauen, sondern Vorhandenes bewahren.

Herr Bartella: Das breite Interesse an Geschichte sei z. B. an den zahlreichen historischen Filmen der letzten Jahre ablesbar. Dieses Interesse sei nutzbar. Die Profession der Archivare sei hinsichtlich der Nutzbarmachung dieses Interesses noch nicht professionell genug: „Graben Sie ein Loch, kippen Sie ihr Archiv rein, holen Sie’s wieder raus und sehen Sie, wieviel Geld Sie dafür kriegen!“

Frau Wiggers: Die Kooperationen mit fachfremden Partnern könne bei der Nutzbarmachung des vorhandenen Interesses bereichend sein.

Herr Fischer drückt die Hoffnung aus, dass angesichts der Struktur der Gesellschaft die Bedeutung der Geschichte und derer, die sie vermitteln, wachsen.

Herr Soénius: Es gebe Möglichkeiten und Grenzen der Förderung. die Rolle der Fördervereine werde wachsen, es werde aber auch Konkurrenzkämpfe um die Wahrnehmung durch die potentiellen Förderer geben. Einzelne Punkte, z. B. Bestände müssten stärker in den Vordergrund gestellt werden.

Herr Richter: Es gebe den Bundesverband der deutschen Stiftungen mit 3.800 Mitgliedern. Fördermöglichkeiten seien oft nicht bekannt. Vielleicht könne es z. B. von den Städten Hilfestellungen bei der Antragstellung geben.

Herr Fischer: Der Austausch finde auf der Fachbereichsebene statt. Die Findigkeit des jeweiligen Archivars bleibe gefordert. Stiftungen seien aber auch kein Allheilmittel. Es schütteten auch nicht alle Geld aus. Möglichkeiten der Stiftungsförderung seien abrufbar auf der Webseite des Innenministerium mit einem Verzeichnis der Stiftungen.

Herr Bartella weist auf die Schrift des Deutschen Museumsbundes hin: Zwischen Akzeptanz und Diskrepanz. Zur Lage der Museen in Deutschland. Hier gibt es eine Bestandsaufnahme und Hinweise dazu, wie sich Akquise und Öffentlichkeitsarbeit darstellen.

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/1054

Weiterlesen

Abstract zum Vortrag von Dr. Claudia Kauertz: Die Fördergrundsätze des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums für archivische Aufgaben

Die Leiterin des Sachgebiets Archivberatung des LVR-AFZ Dr. Claudia Kauertz erläutert die Grundsätze der Förderung nichtstaatlicher rheinischer Archive im Kontext der Kulturförderung des LVR. Ihr Vortrag beginnt am 14. Juni um 10.00 Uhr.

Mit der Vielzahl seiner Kulturdienststellen in den verschiedenen Regionen des Rheinlandes sowie mit seinen Beratungsleistungen und Fortbildungsangeboten tritt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als bedeutender Kulturförderer in Erscheinung. Darüber hinaus stellt der LVR finanzielle Fördermittel zur Weiterentwicklung der verschiedenen Kultursparten bereit. Auch die nichtstaatlichen Archive im Rheinland profitieren von den an verschiedener Stelle und in unterschiedlicher Höhe zur Förderung der archivischen Infrastruktur vom LVR bereit gestellten Zuschussmitteln. Allein in den letzten 5 Jahren hat der LVR im Rahmen verschiedener Förderprogramme insgesamt Mittel in Höhe von ca. 1,78 Mill. Euro an nichtstaatliche rheinische Archive ausgegeben.

Der vorliegende Beitrag informiert über die verschiedenen Fördermöglichkeiten, die der LVR allen nichtstaatlichen rheinischen Archiven – sowohl Kommunalarchiven wie auch übrigen Archiven – anbietet. Dabei geht er sowohl auf Fördermaßnahmen ein, bei denen die Mittel maßgeblich vom Land bereit gestellt, aber von den beiden nordrhein-westfälischen Landschaftsverbänden bewirtschaftet und vergeben werden, wie auch auf die vom LVR aus eigenem Etat zur Verfügung gestellten Zuschussmittel. Letztere werden den rheinischen Archiven v. a. im Rahmen der allen Kultureinrichtungen zu Gute kommenden Regionalen Kulturförderung vom LVR-Kulturdezernat (Dezernat 9) sowie im Rahmen der spartenspezifischen Archivförderung vom LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ) zur Verfügung gestellt. Der Fokus liegt dabei auf der Archivförderung des LVR-AFZ, dessen Fördergrundsätze und -kriterien vorgestellt werden.

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/953

Weiterlesen

Konzeption des RAT 2013

Der alljährlich vom LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (AFZ) organisierte Rheinische Archivtag befasst sich 2013 mit der künftigen Finanzierung von Archiven und nimmt damit auch die Zukunft der Archivaufgaben grundsätzlich in den Blick.

Nicht nur die Kolleginnen und Kollegen in den Archiven treibt die Thematik um; vielmehr wecken gerade jüngere Probleme um die Dokumentation des Verwaltungshandelns (Skandale um abhanden gekommene Unterlagen etc.) auch das Interesse der Öffentlichkeit an der Funktionsfähigkeit von Archiven aller Sparten.

Grundvoraussetzung hierfür ist die Sicherstellung der materiellen und personellen Ausstattung sowie des Betriebs der Archivinstitutionen. Zahlreiche Einsparungswellen der Vergangenheit und Optimierungsmodelle haben die Archive nicht nur effizienter werden lassen, sondern teils auch in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt.

Wohin geht die Entwicklung? Wird die Bereitstellung eines Sockelbetrags durch die Unterhaltsträger künftig noch im bisherigen Umfang gewährleistet sein?

Der diesjährige Rheinische Archivtag möchte in seinen Beiträgen den jetzigen Zustand beschreiben und einen Blick in die Zukunft werfen. Welche alternativen Modelle werden bereits heute angewendet, zum Beispiel beim Einwerben von Drittmitteln. Kann eine Abhängigkeit von Sponsoren zu neuen Problemen führen, etwa durch die Bevorzugung bestimmter Aufgaben? Sind archivische Routineaufgaben für Sponsoren attraktiv genug? Würden zum Beispiel laufender Betrieb und befristete Projekte gegeneinander ausgespielt?

Die Referate des ersten Tages (13. Juni 2013) beschäftigen sich mit der derzeitigen Situation und der konventionellen Finanzplanung der Archive, ferner mit bereits erprobten Förderungsmodellen.

Die Vorträge des zweiten Tages (14. Juni 2013) bieten einigen Förderinstitutionen ein Forum, um sich selbst, ihre Angebote und ihre Förderkriterien darzustellen.

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/608

Weiterlesen

Sektion III: Perspektiven für Digitalisierung und Internetauftritt: Vom Konzept zum Betrieb (Teil 2)

Aus dem archivischen Bereich werden drei Projekte als so genannte “Best Practice”-Beispiele vorgestellt. Den Anfang macht Dr. Andreas Berger, Sachgebietsleiter Digitalisierung, Bibliothek und Benutzung im Historischen Archiv der Stadt Köln (HAStK), der die Digitalisierungsstrategie des Kölner Stadtarchivs als Element des Bestandserhaltungsworkflows und der Nutzungskonzepts vorstellt. Dabei betont er die Bedeutung der planerischen Arbeit im Vorfeld, die sowohl die Formulierung von fest definierten Zielen und die Planung des Workflows im Rahmen eines Bestandserhaltungskonzepts erfordert, als auch die Festlegung der angestrebten Nutzungsarten. Eingebettet in dieses Planungsumfeld findet zweckorientierte Digitalisierung statt. Ähnlich wie im am Vortag von Almuth Corbach für die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel vorgestellten Konzept, bestimmen klar festgelegte bestandserhalterische Kriterien über die technische Umsetzung der Digitalisierung. Hinzu kommt die Entscheidung aus archivischer Sicht, die ebenfalls nach fest definierten Merkmalen anhand einer Matrix getroffen wird.
Die entstehenden Digitalisate nehmen dann ihren vorab definierten Platz im dreistufigen Nutzungskonzept des HAStK ein, das die Nutzung über das Internet, im digitalen Lesesaal sowie die Nutzung der Originale als Möglichkeiten vorsieht. Die Online-Präsentation erfolgt über das “Digitale Historische Archiv der Stadt Köln”, dessen Nutzungsmöglichkeiten hin zum virtuellen Arbeitsplatz ausgebaut werden sollen.

Ein mit deutlich bescheideneren Mitteln und Möglichkeiten durchgeführtes Digitalisierungsprojekt stellt Joachim Schulz-Hönerlage, bisher Mitarbeiter des Stadtarchivs Ratingen und designierter Leiter des Archivs des Kreises Mettmann vor. Das Stadtarchiv Ratingen erwarb 2001 den Nachlass eines Pressefotografen der Rheinischen Post mit ca. 350.000 grob chronologisch geordneten Negativen aus dem Zeitraum 1954 bis 1990. Zur Erschließung dieses für Ratingen und die Region höchst interessanten Bestandes, der das gesellschaftliche, politische und sportliche Leben exemplarisch dokumentiert und damit auch überregionale Bedeutung haben dürfte, fehlen sowohl die personellen Ressourcen als auch die detaillierte Ortskenntnis. 2003/2004 wurde eine kleine Auswahl der Negative digitalisiert, um einen Eindruck über die Qualität des Bestandes zu erhalten. Seit 2009 findet eine sukzessive Digitalisierung durch einen externen Dienstleister statt, für die ca. 2000 € pro Jahr zur Verfügung stehen. Die zur Nutzung des Bestandes unbedingt nötige inhaltliche Erschließung wird durch eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe geleistet, die sich einmal wöchentlich trifft. Herr Schulz-Hönerlage betont, dass die Digitalisierung der Negative die unabdingbare Voraussetzung für die Erschließungsarbeit der Ehrenamtler darstellt. Zwar wird sich das Projekt in dieser Form noch über mehrere Jahre erstrecken, aber aus der Not eine Tugend machend, stellt es auch eine Möglichkeit dar, das Stadtarchiv mit Hilfe der Zeitzeugen in der Ratinger Öffentlichkeit zu verankern.

Das dritte Projekt wird in Vertretung des erkrankten Drs. Mart Bohnen, Archivar der Diözese Roermond von Dr. Arie Nabrings vorgestellt. Die wechselvolle Geschichte des Bistumsarchivs Roermond, das im 19. Jahrhundert zerstreut und durch privates Engagement weitgehend wieder zusammen geführt werden konnte, soll in einem seit 2007 laufenden Erschließungs- und Digitalisierungsprojekt nun ein gutes Ende finden. Zentraler Bestandteil des ehemaligen Bistumsarchivs sind die Visitationsberichte aus der Zeit von 1666 bis 1799, die 150 Pfarrgemeinden betreffen, von denen 30 heute auf deutschem Gebiet liegen. Unterstützt durch das niederländische Förderprogramm “Metamorfose”, die Bistümer Aachen und Münster sowie den Landschaftsverband Rheinland ist seit Januar 2012 eine erste Edition im Internet abrufbar. Für die weitere Betreuung des Projektes lädt das Bistumsarchiv Roermond ausdrücklich dazu ein Lesevorschläge oder Korrekturwünsche an die Redaktion einzureichen. Die Mitarbeit von Personen mit ortshistorischen Kenntnissen Kenntnissen bei Transkriptionsproblemen bei Namensindentifikationen und Ortsbezeichnungen ist gewünscht.

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/245

Weiterlesen

Programm des 46. Rheinischen Archivtags erschienen

Seit einigen Tagen ist das Programm des 46. Rheinischen Archivtags veröffentlicht. In den drei Themenblöcken “Strategien der Digitalisierung”, “Digitalisierungspotenziale” und “Perspektiven für Digitalisierung und Internetauftritt: Vom Konzept zum Betrieb” stellen siebzehn Fachreferentinnen und -referenten aktuelle Projekte vor und diskutieren Stand und Ausblicke der Digitalisierung archivischen Kulturguts.

Programm-Flyer

Zur Anmeldung nutzen Interessierte bitte das Formular auf der Homepage des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums.

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/19

Weiterlesen