Handschriftenkunde Digital. Erfahrungsbericht zur Manusciences‘15 Summer School

Von 6. bis 12. September war die Benediktinerinnenabtei Frauenwörth am Chiemsee Gastgeberin der inspirierenden Manusciences ’15 Summer School. Das primäre Ziel der Veranstaltung war es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zusammenzubringen, die sich mit Manuskripten beschäftigen. Biblischen Theologie, Geschichtswissenschaften und Philologie waren damit  ebenso vertreten wie Bildtechnologie oder die Informatik. Dabei ging es vorrangig um die Frage, wie aktuelle technologische Entwicklungen die Untersuchung und Analyse von Handschriften vereinfachen und vertiefen können.

Wichtige Voraussetzung für die Anwendung dieser neuen Techniken ist ein gegenseitiges Interesse und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Disziplinen, die ansonsten meist wenig miteinander zu tun haben und darum nicht im Detail über den Forschungstand und die Möglichkeiten der jeweils anderen Disziplin informiert sind. Die Kooperation zwischen so verschiedenen Forschungsfeldern verspricht einen großen Gewinn, was auch für das Projekt Die Performanz der Wappen (Dilthey-Fellowship) am Historischen Seminar der Universität Münster gilt, an dem ich selbst mitarbeite und in dessen Rahmen die mittelalterlichen Heraldik in kulturhistorischer Perspektive erforscht wird.



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Quelle: http://digigw.hypotheses.org/1318

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Wege ins digitale Museum

Anlass dieses Beitrages sind Überlegungen zur Podiumsdiskussion , die begleitend zur aktuellen Ausstellung “Ich bin hier! Von Rembrandt zum Selfie” am 26. November in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe stattfand. Statt die Veranstaltung nachzuerzählen, möchte ich einige Gedanken zum digitalen Museum ausführen.

Damals: Die Frühzeit des Museums

Wie vieles Andere musste auch das Museum erfunden werden. Im Rückblick zeigen sich viele Widrigkeiten, die den Ausdifferenzierungsprozess dieser Institution begleiteten. Auf Umwegen gelangte man zu heutigen Selbstverständlichkeiten, die ihrerseits stets zur Disposition stehen.

So ist aus der Frühzeit der Kunsthalle Karlsruhe bekannt, welche Neuerung etwa das Anbringen von Basis-Informationen wie Geburts- und Sterbejahr der Künstler darstellte;[1] heute handelt es sich hierbei um einen Mindeststandard.

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Quelle: http://artincrisis.hypotheses.org/1482

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New Science on the Blog? Internationale Herausforderungen für wissenschaftliche Blogs

Was passiert, wenn Wissenschaftler selbst zu Medienproduzenten werden? Müssen Wissenschaftskommunikatoren heute Community Manager sein, wenn es keine Zielgruppen mehr gibt, sondern sich alle in dialogischen Netzwerken bewegen? Welche Bedingungen brauchen wir, um die Potenziale der Sozialen Medien effektiv zu nutzen? Und welche Rolle spielt wissenschaftliches Bloggen weltweit?

Diese und andere Fragen werden Mareike König, Nadia von Maltzahn, Lars Fischer, Henning Krause und ich am 1. Dezember beim 8. Forum Wissenschaftskommunikation in Nürnberg diskutieren. Zum Einstieg in das Gespräch haben sich die Panelisten bereits “Küchenzurufe” überlegt:

Lars Fischer (Fischblog / SciLogs): “Gemeinsam ist allen Wissenschaftsblogs, dass sich ihre AutorInnen damit zur Wissenschaft positionieren: Zum Beispiel erklärend, teilnehmend oder beobachtend.

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Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2979

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Pontafex Minimus

Bukarest. Eine Brandkatastrophe. Mittlerweile 60 Tote.

Der Verfasser dieser Zeilen plante nach seinem letzten Blogbeitrag eigentlich nichts Anderes als eine Weiterverfolgung und Kommentierung der Ereignisse in Rumänien nach der Wahl von Klaus Johannis zum Staatspräsidenten Rumäniens. Und hätte man ihn am Morgen des 30. Oktober 2015 nach den Chancen gefragt, Premierminister Victor Ponta alsbald hinterherwinken zu dürfen, so hätte er mit einem “nur sehr klein” geantwortet. Nein, es schien tatsächlich so, als würde sich Ponta mit aller Macht bis zu den nächsten Parlamentswahlen im Herbst 2016 im Amt halten zu wollen, und würden ihm nicht die eigenen Leute in den Rücken fallen, so stünden seine Chancen hierfür gut… so oder so ähnlich hätte wohl die Antwort gelautet.

Denn Ponta und seine Sozialdemokraten (PSD) hatten offenbar vor, so lange als möglich mit der Methode Aussitzen an der Macht zu bleiben.

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Quelle: http://ostblog.hypotheses.org/620

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Médias 19: eine digitale Plattform für die französischsprachige Presse des 19. Jahrhunderts (Mittwochstipp 76)

Médias 19 ist eine Webplattform für Ressourcen zur französischsprachigen Presse des 19. Jahrhunderts und der sie begleitenden medialen Kultur. Aus einem französisch-kanadischen ANR/FQRSC-Projekt hervorgegangen, existiert das von Guillaume Pinson (Universität Laval) und Marie-Eve Thérenty (Universität Montpellier 3) geleitete Portal bereits … Weiterlesen

Quelle: https://francofil.hypotheses.org/3587

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Fotografie in Diktaturen

Die Fotografen von „Képes 7“ posieren für eine gemeinsame Aufnahme anlässlich ihrer Ausstellung „Szupergrup!“ in der Budapester Galerie der Fotokunst 1986. Obere Reihe v.l.n.r. Gábor Kerekes, Judit Müller, Gábor Váradi, Zoltán Pólya, Gyöngyi Rózsavölgyi, der stellvertretende Chefredakteur Tamás Féner; untere Reihe v.l.n.r. Péter Horváth, Gábor Lengyel, Imre Benkő © Archiv Imre Benkő mit freundlicher Genehmigung

Bleibt die Fotografie in einer Diktatur ein dokumentarisches Medium, das lediglich „zeigt, was da ist“? Wie leicht lässt sie sich für bestimmte staatlich vorgegebene Zwecke instrumentalisieren? Finden Fotografinnen und Fotografen eigene, womöglich eigen-sinnige Blicke auf die Wirklichkeit? Lassen sich gerade an Fotografien die verschiedenen Aneignungs- und Repräsentationsformen von Wirklichkeit in Diktaturen erkennen?

Diesen und weiteren Fragen nehmen sich Annette Vowinckel und Michael Wildt als Herausgeber des neuen Hefts 2/2015 der „Zeithistorischen Forschungen/Studies in Contemporary History“ unter dem Titel Fotografie in Diktaturen an. Eine Verbindung der Themenfelder „Fotografie“ und „Diktatur“, so die beiden Herausgeber in der Einleitung des Hefts, führe schnell dazu, dass „Bildpropaganda“ als gemeinsamer Nenner ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücke. Doch wenngleich Fotografie in Diktaturen zweifellos für propagandistische Zwecke eingespannt worden sei, so erscheine eine Konzentration auf diese Form der Funktionalisierung des Mediums in vielerlei Hinsicht doch problematisch.

Die einzelnen Beiträge des Hefts gehen daher der Frage nach, worin sich Fotografie in einer Diktatur von Fotografie in einer Demokratie unterscheidet.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/10/26/fotografie-in-diktaturen/

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Das optimierte Ich

Für die Ausstellung “Ich bin hier! Von Rembrandt zum Selfie” wurde der Katalogbeitrag von Wolfgang Ullrich als Single-Auskopplung vorab bereitgestellt. Auf Einladung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe wird er im Rahmen einer Blogparade namens #Selfierade besprochen. In dem vorliegenden Beitrag kommentiere ich einzelne Aspekte von Wolfgang Ullrichs Text mit dem Titel “Selfies als Weltsprache“.

Von der Vergänglichkeit allen Seins

Ende des 19. Jahrhunderts war es hip, Röntgenpartys zu veranstalten. Man hatte Spaß daran, Bilder vom Inneren des Körpers anzufertigen. Die gesundheitlichen Schäden wurden erst später bekannt, das war dann das abrupte Ende dieses Vergnügens und bot ebenso Anlass für Spott wie für Technikkritik.



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Quelle: https://artincrisis.hypotheses.org/1446

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Gothaer Druck von Martin Luthers Freiheitsschrift zum UNESCO Weltdokumentenerbe erklärt

Der in der Forschungsbibliothek der Universität Erfurt bewahrte

Martin Luther: Von der Freyheyt eynisz Christen menschen. Wittenberg 1520. FB Gotha, Theol. 4° 224/8 (8).

Martin Luther: Von der Freyheyt eynisz Christen menschen. Wittenberg 1520. FB Gotha, Theol. 4° 224/8 (8).

Erstdruck „Von der Freyheyt eynisz Christen menschen“ des Reformators Martin Luther wurde im Oktober 2015 von der UNESCO im Rahmen ihres Programms Memory of the World (MOW) zum Weltdokumentenerbe erklärt.

Mit der Aufnahme ins UNESCO-Weltregister wird die Forschungsbibliothek Gotha für ihre Aktivitäten ausgezeichnet, kulturelles Erbe von außergewöhnlichem Wert vor Gedächtnisverlust und Zerstörung zu bewahren. Die Forschungsbibliothek Gotha unterstützt das UNESCO-Programm, indem sie weltweiten Zugang zu diesem kulturell bedeutsamen und historisch wichtigen Dokument gewährt.

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Quelle: http://studpro.hypotheses.org/747

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Familie & Film

Filmstill einer Frau mit Schmalfilmkamera. Aus dem 
Filmarchiv des LWL-Medienzentrums für
Westfalen, Bestand Schönert-Bischopink, Arnsberg (1950er)

Ähnlich wie „Dia-Abend“ setzt auch der Begriff „Familienfilm“ den inneren Projektor in Gang: Die fast schon klischeehaften Motive heimischer Schmalfilme ziehen ebenso am geistigen Auge vorbei wie der filmende Vater, der freundlich-bestimmt einfordert, „mal was zu machen“, und das Rattern des Schmalfilmprojektors beim gemeinsamen Genuss der Bilder auf weißen Tapeten.

Das Dissertationsprojekt „Familie & Film. Familienbilder und Alltagspraxen des privaten Familienfilms in der BRD der 1950er bis 1980er Jahre“ widmet sich der „Visuellen Kultur des Familienfilms“. Mit der für den deutschsprachigen Raum noch kaum bearbeiteten Quelle des analogen privat-familialen Amateurfilms soll dabei der Frage nachgegangen werden, wo jene Produkte familialer Erinnerungskultur in einem Feld allgemein vermuteten gesellschaftlichen Wandels der 1960er- und 70er- Jahre verortet sind. Die Familienfilme sind kulturelle Objektivationen an der Schnittstelle zwischen gesellschaftlichen Entwicklungen und deren individueller Rezeption, zwischen diskursiven Moden und alltäglicher Praxis – und dienen hier zur Beantwortung der Frage, ob sozialwissenschaftliches Forschungspostulat und alltagshistorische Praxis tatsächlich kongruent sind.

Dabei vereint das Projekt verschiedene Perspektiven und Methoden aus Kulturanthropologie/Volkskunde, Geschichtswissenschaft, Kulturwissenschaften und Kunstgeschichte, um dem praktisch-textlichen Ensemble des Familienfilms gerecht werden zu können und zugleich Praxen der wechselseitigen Rezeption von Kunst, Massenmedien und privater Bildproduktion aufdecken zu können. Analog zur Oral History birgt diese Art von Quellen einen Blick auf die Dimensionen, Formen und Formate populärer Sinngebungsprozesse sowie Sinngebungstechniken und bietet die Möglichkeit, alternative Evidenz für soziale Praktiken jenseits administrativ, wissenschaftlich oder kommerziell generierter Bilder zu offerieren.



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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/10/05/familie-film/

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