Vom Comic zum Volksidol? Zur Geschichte von „Tarkan“

Vom Comic zum Volksidol? Zur Geschichte von „Tarkan“

Abb.1: Tarkan mit Wölfen, in: Sezgin Burak, Der Silberne Sattel 1. Die Geburt Tarkans (Tarkan 60), Simavi Publishing Co. Ltd., London 1974, S. 6 © mit freundlicher Genehmigung

„Tarkan“, der „hunntürkische” Krieger, der zur Herrschaftszeit Attilas im Hunnenreich lebt, nur mit einem Wolf an seiner Seite gegen Ost- und Weströmer, Wikinger und Chinesen kämpft, zudem als freiwilliger Botschafter des Hunnenkönigs die Verständigung zwischen den verschiedenen Völkern im Reich vermittelt, wurde gegen Ende der 1960er Jahre vom türkischen Comickünstler Sezgin Burak erschaffen.[1] In der Türkei feierte seine nach ihrem Protagonisten benannte Abenteuercomicserie einen multimedialen Sensationserfolg.[2] Der fiktive Comicheld „Tarkan“ wurde in gewisser Weise wie ein Volksidol verehrt und avancierte sogar zum beliebten türkischen Vornamen.[3] Dagegen wurden die ab dem Jahr 1973 im Ausland herausgegebenen fremdsprachigen Heftreihen vorzeitig eingestellt, in Deutschland sogar dauerindiziert.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2018/02/13/vom-comic-zum-volksidol-zur-geschichte-von-tarkan/

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Zapatistische Wandmalerei

Zapatistische Wandmalerei

Emiliano Zapata mit Kopie von Siqueiros´ Wandbild im Schloss Chapultepéc in Mexiko-Stadt auf dem Gemeindehaus in Oventic 1999. Foto: Raina Zimmering © mit freundlicher Genehmigung

Die Mehrzahl der administrativen und privaten Gebäude der selbstverwalteten Gemeinden der aufständischen Zapatisten im Südosten von Mexiko ist mit Wandbildern bemalt. Wenn man die zapatistischen Orte besucht, ergibt sich durch die überwältigende Farbenpracht der verschiedenen Bilder der Eindruck, ein Freilichtmuseum zu betreten. Lässt sich die mexikanische Tradition des Muralismus hier neu entdecken? Doch diese Bilder werden nicht von professionellen Künstlern im Auftrag der Regierung oder von Wirtschafts- und Kunstunternehmen gemalt, sondern von den Gemeindemitgliedern selbst oder deren Unterstützern. Auch stehen die Wandbilder nicht wie bei vielen Graffiti-Künstlern oder in der Pop-Art als Kunst des Underground dem offiziellen kapitalistischen Kunstbetrieb gegenüber oder versuchen diesen zu unterlaufen. Die Zapatistischen Wandbilder sind selbst autorisierte und kollektive Werke, die aus der Mitte der Gemeinschaft kommen und am besten mit dem Begriff der „kommunalen und partizipativen Kunst“ beschrieben werden können.

Gustavo Chavez Pavón, mexikanischer Wandmaler, der die Zapatisten anleitet.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2017/10/24/zapatistische-wandmalerei/

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Erinnernde Bilder

Erinnernde Bilder

Der Warschauer Aufstand ist bis heute eines der wichtigsten historischen Ereignisse, wenn nicht sogar das Schlüsselereignis zum Verständnis der polnischen Geschichtspolitik und Erinnerungskultur im 20. und 21. Jahrhundert. Die Geschehnisse vom 1. August bis zum 3. Oktober 1944 prägen die Identität der Hauptstadt sowie der Nation, die wie kaum eine andere Verlust, Unterdrückung und Fremdherrschaft erleiden musste. Polen hatte unbestritten die größten zivilen und kulturellen Opfer Mitteleuropas im Zweiten Weltkrieg zu beklagen. Dennoch waren der Warschauer Widerstand und Aufstand gegen die deutschen Besatzer im Generalgouvernement im kommunistisch geprägten Heldennarrativ der Regierungen der Volksrepublik trotz ihrer Bedeutung vier Jahrzehnte lang kein Teil des offiziellen Erinnerungskanons. Allein im kommunikativen Gedächtnis, also in der Familie und im Bekanntenkreis, konnten die Erinnerungen daran aufrechterhalten und weitergegeben werden.



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Quelle: https://www.visual-history.de/2017/07/03/erinnernde-bilder/

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