Die Rede des Billeteurs

Als vor wenigen Tagen das Wiener Burgtheater sein 125-jähriges Jubiläum beging, feierte es dies unter anderem mit einem Kongress, bei dem der Billeteur Christian Diaz eine ungewünschte und folglich auch unterbrochene Rede hielt, die u.a. auf nachtkritik.de dokumentiert ist; Ausschnitte daraus:

"Von welchem Theater träumen wir?" ist das Thema des Kongresses zu dem Sie heute hierher gekommen sind. "Von welchem Theater träumen wir?", das fragte ich mich auch, als ich mir vor einigen Monaten bewusst wurde, dass ich in Wirklichkeit nicht für das Burgtheater arbeite.
1996 nämlich gliederte die Bundestheater Holding den gesamten Publikumsdienst der Wiener Bundestheater aus, an den größten Sicherheitsdienstleister der Welt. Wir performen also das Burgtheater, sind aber eigentlich Security Angestellte.
Unser Arbeitgeber heißt G4S. Das steht für Group 4 Securior.
(...)
G4S ist international in unzählige Kontroversen, Skandalen und Anklagen wegen Menschenrechtsverletzungen und Verletzungen des Internationalen Rechts verwickelt.
(...)
Was bedeutet es für die Utopie oder Heterotopie Theater, dass eine der renommiertesten kulturellen Institutionen dieses Landes schon seit vielen Jahren unhinterfragt mit multinationalen Unternehmen wie G4S, Novomatic, Agrana oder Casino Austria in einem Boot sitzen?
(...)
Ich träume von einem Burgtheater, dass sich gegen das Unternehmen G4S positioniert. Ich träume von einem Theater, das sich gegen die Politik stellt, welche Outsourcing, Privatisierung und damit wachsende Ungerechtigkeit in unserer Gesellschaft fördert.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/511013947/

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Phoenix-Doku über Kölner Edelweißpiraten

Phoenix strahlt am Samstag, 4.5.2013 ab 23:45 eine Dokumentation über die Edelweißpiraten von Köln-Ehrenfeld aus, die in Opposition zum Faschismus standen:

Auf den Spuren der Edelweißpiraten
Ein Film von Jörg Stolpe

Ehrenfeld ist vielleicht nicht das schönste Fleckchen Kölns, aber es ist ein Stadtteil mit Geschichte und Geschichten. Eine davon handelt von den "Edelweißpiraten", einer Gruppe "unangepasster" Jugendlicher, die sich im Dritten Reich gegen das Regime auflehnten. Sie hatten ihre eigene Kluft, eigene Lieder und wollten nichts mit der Hitlerjugend zu tun haben.

Jörg Stolpe hat in dem alten Arbeiterviertel die Spur der "Edelweißpiraten" aufgenommen und auf historischen Seitenwegen eine Tour durch die Domstadt unternommen.

Sie führt sowohl in das ehemalige Hauptquartier der Kölner Gestapo als auch in die alte Ehrenfelder Badeanstalt "Neptunbad", heute ein vornehmer Wellness-Tempel.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/351211736/

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Dissertation zu feministischen Hausbesetzungen in Deutschland und Frankreich

Dank des neuen Hypotheses-Weblogs Pôle franco-allemand (Chefredaktion: Ulrike Krampl) weiss ich, dass an der Universität Tours am 30.1.2013 folgende Dissertation aus dem Bereich der Soziologie verteidigt wird:

Edith Gaillard: Habiter autrement : des squats féministes en France et en Allemagne. Une remise en question de l’ordre social, sous la direction de Sylvette Denèfle.

Abstract: Loin d’être homogène, l’habitat est à la fois le reflet de l’assignation des femmes à un rôle de sexe et, dans le même temps, un instrument politique du changement social, de la transgression des normes sociales fixées sur le genre. De quelles manières des actions collectives féministes qui se réclament de l’émancipation peuvent-elles, par le biais de pratiques habitantes, affirmer un autre possible, construire d’autres modes d’être et d’agir en vue d’une vie plus libre ?
La mise en oeuvre de notre questionnement a conduit à choisir comme objet d’étude le « squat » associé à une critique féministe de l’ordre social. Du squat féministe, un regard se pose sur l’ordre social, un discours est porté sur les raisons de cet engagement dans les marges de la société. Des attitudes, des manières de faire et d’agir s’y construisent afin d’élaborer des réponses à la question des rapports sociaux, des rapports de genre. Nous avons comparé deux modèles de squat féministe : les squats politiques français soumis à une grande instabilité du fait de leur statut « sans droit ni titre » et les squats « légalisés » allemands qui, au regard du contexte historique et politique, s’inscrivent dans un temps plus long.
La thèse permet d’élaborer une sociologie du genre renouvelée à partir d’une remise en question de l’ordre social par un engagement féministe autour de pratiques habitantes et de rendre compte de la façon dont des actrices sociales répondent aux problèmes féministes en fabriquant un « autre » modèle.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/233328883/

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Erster Wiener Protestwanderweg für Smartphones

Martin Auer hat für das Zentrum Polis/Politik Lernen in der Schule einen Ersten Wiener Protestwanderweg zusammengestellt, der an mehreren Stationen in Wien per mobile Tag Informationen für Smartphones zur Verfügung stellt, u.a. zur Geschichte der Gewerkschaften, dem Ersten Wiener Mädchengymnasium, der Arena-Besetzung, dem WUK und der Rosa Lila Villa. Weitere Stationen sind in Planung.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/222693796/

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FAZ zur "Roten Kapelle"

In der heutigen FAZ (online zur Zeit nur hinter der Pay Wall) beschäftigt sich Rainer Blasius mit der antifaschistischen Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" und erwähnt auch deren Diffamierung als Landesverräter durch BRD-Historiker wie Gerhard Ritter; wäre ja auch interessant zu untersuchen, wie die FAZ seit ihren Anfängen diese u.a. durch Peter Weiss' Roman Ästhetik des Widerstands bekannte Gruppe behandelt hat.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/109335545/

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