Ausstellungsrezension: Ritterturnier – Geschichte einer Festkultur im Schaffhauser Allerheiligenmuseum

Für Archivalia habe ich die sehr gelungene Schaffhauser Ausstellung “Ritterturnier – Geschichte einer Festkultur” besprochen, die hier im Blog bereits kurz angekündigt wurde. Ich habe diese zuerst im Rahmen einer Proseminarexkursion mit über 20 Studierenden, dann noch einmal als Individualtourist besucht. Besonders gelungen ist die sorgfältige Auswahl der Ausstellungsstücke und deren Einbindung in ein Gesamtkonzept, das kultur-, sozial- und alltagshistorische Erzählstränge ebenso berücksichtigt, wie die Entwicklung der Turniersachkultur. Dass man einen nachgebauten Turnierhelm auch mal anprobieren kann, hat nicht nur meine Studierenden, sondern auch mich selbst sehr beeindruckt.

Die ganze Ausstellungsbesprechung findet sich bei Archivalia, Ausschnitte seien hier zitiert:

“Man kann darüber streiten, ob die im Begleittext [zu Ausstellung und begleitendem Ritterturnier] gewählten Formulierungen „originalgetreu”, „höchstmögliche Authentizität” oder „lebendig und historisch korrekt” sinnvoll gewählt sind,1 die Ergänzung der Ausstellung durch das Reenactment eines Turniers weisen aber auf einen äußerst gelungenen Aspekt der Schaffhauser Ausstellung hin: die praktische Erfahrbarkeit des Turnierwesens für den Ausstellungsbesucher. So finden sich im Verlauf der Ausstellung zahlreiche Objekte, die von den Besucherinnen und Besuchern angefasst und anprobiert werden können, beispielsweise verschiedene Turnierhelme und fein geplättelte Turnierhandschuhe.

Damit ist ein zentraler Fokus der Ausstellung angesprochen: Die Entwicklung der Turnierrüstung. So beginnt die Ausstellung im ersten Raum mit der Präsentation von Rüstungselementen und Helmen aus der Antike, die eigenen Beständen des Allerheiligenmuseums entnommen sind, um dann – das Frühmittelalter wird weitgehend ausgespart – die Entwicklung von Helmen, Rüstung und Waffen bis in die Frühe Neuzeit in den Blick zu nehmen. Die Objekte sind sorgsam ausgewählt und verfügen fast ausnahmslos über qualitativ hochwertige Beschreibungen – ein großer Pluspunkt der Schaffhauser Ausstellung!

Auf diese Weise kommt die Ausstellung völlig ohne die sonst ubiquitären Audioguides aus. Die einzelnen Objektbeschreibungen werden durch längere – aber nicht zu lange – Texte zu den thematisch konzipierten Räumen der Ausstellung ergänzt. Für Kinder sind in jedem Raum kurze Texte angebracht, in denen Fragen zu den Ausstellungsstücken des Raums formuliert werden. Die thematische Gliederung der Ausstellung in Sinnabschnitte, die zumeist in eigenen Räumen unter Formulierung eines Leitmottos präsentiert werden, gibt der Schaffhauser Ausstellung einen klaren roten Faden. Auf die Entwicklung von Rüstungen und Waffen (besonders interessant: die Helmhaube Erzherzog Sigismunds von Tirol), folgt der anhand des Schaffhauser Turnierberichts von 14362 sowie des Turnierbuchs von René d’Anjou geschilderte Ablauf eines Turniers. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Rolle der Frauen als handelnde Subjekte geschenkt. Zur Illustration des Turnierablaufs wurden Darstellungen aus Handschriften in einer Filmsequenz stark vergrößert.”

[…]

Zum Abschluss des Rundgangs durch 600 Jahre Turniergeschichte, werden die Besucherinnen und Besucher durch einen großen Raum geführt, in dem lebensgroße Rüstungen (Stechzeug Erzherzog Sigmunds von Tirol) ausgestellt, Turnierszenen aus Maximilians Freydal nachgebaut (inklusive eines “Stechsattel im Hohen Zeug” von Anfang des 15. Jahrhunderts) sowie Helme und Handschuhe zum Anprobieren bereitgestellt werden. So wird unter anderem nochmal der Unterschied zwischen Stech- und Rennzeug deutlich zu machen. Der Raum kann somit sinnbildlich für die gesamte Ausstellungskonzeption gelten, die das Turnierwesen auf vielfältige Weise “erfahrbar” machen will. Insofern ist die Schaffhauser Ausstellung eine sinnvolle Umsetzung der oft eingeforderten „Wenden“: material und performative turn.3

“Insgesamt beeindruckt die Schaffhauser Ausstellung nicht nur durch die vielfältig aufgezeigten Perspektiven auf das Turnierwesen, sondern auch aufgrund der gelungenen Darstellung. Sucht man nach Verbesserungsvorschlägen, so ist vor allem die Kontextualisierung im Rahmen der Entwicklung des Adels in Hoch- und Spätmittelalter sowie Früher Neuzeit anzuführen. Insbesondere für interessierte Laien wäre es hilfreich gewesen, begleitend zur ausführlichen Entwicklung des Rüstungswesens zu Beginn der Ausstellung auch die Wandlungsprozesse des Adels und das Aufkommen eines Rittertums seit dem Hochmittelalter vorgestellt zu bekommen.4 Schließlich sind diese für das Entstehen des ritterlichen Turniers zentral. Das Turnier ist eben kein Phänomen des Mittelalters an sich, sondern insbesondere eines des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In diesem Sinn wären auch Angaben in den Objektbeschreibungen zu präzisieren, die den generischen Singular „im Mittelalter“ aufweisen (so bsw. auch in der Beschreibung von Sporen des 17. Jahrhunderts), gerade weil diese „statischen“ Beschriftungen mit dem sonst so deutlich in der Ausstellung verankerten Konzept konkurrieren, das darauf abzielt, die Entwicklung und Veränderungen des Turnierwesens aufzuzeigen.

Von dieser Kritik unbeachtet, ist es der Schaffhauser Ausstellung auf beeindruckende Weise gelungen, ein facettenreiches Bild des Turnierwesens in Spätmittelalter und Früher Neuzeit zu entwerfen. Gerade im Vergleich zu sonstigen Großausstellungen der vergangenen Jahre sticht die sinnvoll in eine Gesamtkonzeption der Ausstellung eingebettete Auswahl der Ausstellungsobjekte hervor. Ebenso gut gelungen: Die Konzeption der Ausstellung ist ohne Audioguide erfahrbar, ohne die Besucherinnen und Besucher mit einem Übermaß an Texten zu erschlagen. Die Objekte sind fast durchweg sehr gut beschrieben und schlagen eine gelungene Brücke zwischen der Entwicklung der materiellen Turnierobjekte und der Schilderung des Turnierwesens in kultur- und sozialhistorischer Perspektive. Die Ausstellung wird durch einen Katalog abgerundet, der Essays zur Geschichte und Entwicklung des Turniers aufbietet, (leider nur) die wichtigsten Objekte der Ausstellung vorstellt, sowie zentrale Quellen zu Ablauf und Charakter des Turniers in deutscher Übersetzung versammelt.5

Für den Rest ihrer Laufzeit, bis zum 21. September 2014, ist der vom Direktor des Allerheiligenmuseums, Peter Jezler, kuratierten Schaffhauser Ausstellung großer Zuspruch zu wünschen: Sie ist für Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler, interessierte Laien und Kinder gleichermaßen lehrreich.”

  1. Vgl. meinen Beitrag: Ausstellung und Tagung zu Ritterturnieren in Schaffhausen, in: Mittelalter am Oberrhein, 17. März 2014
  2. Vgl. Karl Stehlin: Ein spanischer Bericht über ein Turnier in Schaffhausen im Jahr 1436, in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 14 (1915), S. 145-176, wiederabgedruckt auch im Katalog der Ausstellung: Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur, hg. von Peter Jezler, Peter Niederhäuser und Elke Jezler, Luzern 2014, S. 231-235.
  3. Jay Winter, Introduction. The performane of the past. Memory, history, identity, in: Performing the past. Memory, History, and Identity in modern Europe, hg. von Karin Tilmans, Frank van Vree und Jay Winter, Amsterdam 2010, S. 11-31; Jan Keupp/ Romedio Schmitz-Esser, Einführung in die „Neue alte Sachlichkeit“: Ein Plädoyer für eine Realienkunde des Mittelalters in kulturhistorischer Perspektive, in: Blog: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte: http://mittelalter.hypotheses.org/3904 13.06.2014.
  4. Auch der von Peter Jezler verfasste Beitrag “Grundlagen” im Katalog schildert zwar sehr gelungen, die Entwicklung von Rüstungen, Turnierablauf und Turniercharakter, geht aber auf die allgemeinen sozialgeschichtlichen Wandlungsprozesse weniger ein: Vgl. Peter Jetzler, Grundlagen, in: Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur, hg. von Peter Jezler, Peter Niederhäuser und Elke Jezler, Luzern 2014, S. 15-23.
  5. Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur, hg. von Peter Jezler, Peter Niederhäuser und Elke Jezler, Luzern 2014.

Quelle: http://oberrhein.hypotheses.org/534

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FES: Festvortrag Erhard Epplers zur Aus­stellungs­er­öff­nung „150 Jahre deutsche Sozial­demo­kratie. Für Frei­heit, Gerechtigkeit und Solidarität!“, 09.04.2013 in Stuttgart

http://www.fritz-erler-forum.de/download.php?f=650091d7753c6e6e366c670a0f2ced3c Die Ausstellung, die vom Archiv der sozialen Demokratie erarbeitet wurde, bietet Ein- und Überblicke zu Vordenkern, Strömungen, Überzeugungen, zentralen Personen und Zäsuren im Leben der weltweit ältesten demokratischen Partei. Das spannende Auf und Ab einer Partei wird gezeigt, der es – getragen von der tiefen Überzeugung für eine gerechte und soziale Welt – seit […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/07/5227/

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28. Westliche Meditation, Ausgeglichenheit und Kalkül

Sollten Sie sich nicht in der komfortablen Lage befinden, ein hübsches Gesicht zu einer Rastafrisur präsentieren zu können, einen schicken Travelerrucksack aus wasserfestem Material zu besitzen und in einem Land zu leben, dessen Einkommensstandard es Ihnen erlaubt, ferne Länder so zu besuchen als spiele Geld keine Rolle, um dort Unzufriedenheit über die heimischen Einkommensstrukturen zu leben, seien Sie beruhigt, denn Anweisungen zur Meditation gibt es auch bei Ihnen zu Hause (wenn Sie sich als Westler verstehen und falls Sie Griechenland und Rom zum Westen zählen möchten).

Die antike Stoa zeigt Ihnen, wie es geht: Anders als das aristotelische Ziel der mesotes-Lehre, das ja besagte, man solle immer die gute Mitte zwischen zwei schlechten Affekten treffen, also weder feige noch tollkühn (verrückt) sein, wenn man bedroht werde, sondern eben mutig, und dadurch sehr unklar bleibt (denn was genau ist jetzt jeweils die Mitte?), erklären die Stoiker die Seelenruhe zum obersten Ziel. Um diese Seelenruhe in jeder Lage zu bewahren, müssen Sie sich darin üben, Übel zu antizipieren: Praemeditatio futuri mali nennt es der gute Seneca. Wenn Sie nämlich vorbereitet sind auf das, was auch immer kommen kann, trifft es Sie nicht so schlimm, wie auf unvorbereitete Weise.

In einer anderen Tradition finden wir zwar nicht dieselben Meditationsanweisungen (es gibt übrigens sehr viele davon und ich kann Ihnen nur Empfehlen, die römischen Stoiker zu lesen, Epiktet, Seneca, Marc Aurel), wohl aber denselben Begriff, den sie Stoa für die Seelenruhe verwenden: Apatheia, wieder: Bei den Neuplatonikern. Man soll sich von den Leidenschaften unabhängig machen. Nun gibt es bei Plutarch eine Szene, die einen möglichen Unterschied zwischen der stoischen und der neuplatonischen Apatheia formuliert. Es geht um die Passagen, in denen Plutarch schreibt, dass Perikles beim Tod seines Sohnes, seiner Schwester und vielen Verwandten aufgrund der Schwarzen Pest nicht einmal weinte. Später jedoch beim Tod seines letzten rechtmäßigen Sohnes Paralos übermannt vom Schmerz dem Anblick nicht mehr stand hielt und ausgiebig und lange weinte.

Worum geht es also bei der Apatheia? Geht es darum, abzustumpfen oder geht es darum, die Verbindung zwischen Gefühl und Reaktion zu unterbinden? Die Praemeditation futiri mali der Stoiker weist auf die Schleifung der Empfindung hin, die neuplatonische Apatheia hingegen auf die Entkoppelung der Reaktion. Ich glaube es ist Ihnen beides möglich, zu einem gewissen Grade zu erreichen. Ich denke aber, dass die erste Art der Apatheia von der Umgebung als Kälte wahrgenommen wird. Dass die zweite Art hingegen mit Zuspruch und Mitleid einhergeht. Der Unterschied ist deshalb von außen wahrzunehmen, weil die Entkoppelung der Reaktion vom Gefühl immer den Funken des inneren Kampfes hinausträgt.

Dennoch sollte man auch die Empfindungen der ersten Apatheia nicht unbearbeitet lassen. Geht man aber zu weit, müssen automatische und natürliche Reflexe durch überlegte Rationalität aufgewogen werden. Zwar behaupteten die Stoiker, dass die Philanthropie, die Liebe zu den Menschen, zu den guten Gefühlen gehöre, die nicht abgelegt werden sollen. Woher weiß aber der Meditierende, dass er durch seine Schleifung nicht bereits zu weit gegangen ist und die Grenze zwischen Apatheia und Stumpfsinn nicht schon längst überschritten hat – unter dem Mantel der Ausgeglichenheit zum kalkulierten Egoisten geworden ist?

Quelle: http://philophiso.hypotheses.org/349

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CfP: Computer-based analysis of drama and its uses for literary criticism and historiography, 12-13 March 2015

Over the last years, some developments paved the way for the computer-based analysis of dramatic texts. On the one hand, more and more texts are available electronically as, for example, in the collection Théâtre classique  (http://www.theatre-classique.fr) for French drama, the complete works of Shakespeare (e.g. http://www.folgerdigitaltexts.org) and a collection of German dramas and libretti (http://www.textgrid.de/). On the other hand, we can now see the emergence of new methods and tools that allow us to gain and compute information like, for example, word frequency, speech length, configuration structures or topics automatically, also from large amounts of texts.

Only rarely, results of computer-based text analysis find their way into literary history (except for some studies on authorship attribution as, for example, in the Molière/Corneille and the Shakespeare/Marlowe debate). The books of, for instance, Franco Moretti, Matthew Jockers and Matt Erlin/Lynne Tatlock may serve as evidence that this is now changing but they are restricted to prose and non-fictional texts. As questions of literary criticism and history are at the heart of literary studies and dramatic texts have genuine textual structures, our workshop aims at evaluating the possibilities of computer-based drama analysis for theses domains. What can be the use of the mostly quantitative data for questions such as quality, style, popularity, canonicity, genre, periods of literary history, and individual authorial periods of production? What kind of new questions, which new micro- or macronarratives are arising from these approaches? Where are the differences to prior non-computational approaches to quantitative aspects of drama (see e.g. the works of F.v.Cube/W. Reichert, Solomon Marcus, Manfred Pfister)?
We invite contributions which mostly focus on historical and critical research on dramatic texts and libretti. We encourage interested researchers to provide also some information on the creation of their corpora, annotation of the texts, preprocessing, data mining and (semi-)automatic extraction of data from the text with the help of tools, scripts and algorithms.

Please send proposals of 600-900 words in English or German together with the most relevant research titles (your own as well as others) and brief biographical details by 30 September 2014 to katrin.dennerlein@uni-wuerzburg.de

The workshop will take place at the Bavarian Academy of Sciences and Humanities. Travel expenses and hotel costs will be refunded.

Dr. Katrin Dennerlein
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Lehrstuhl für Computerphilologie und Neuere deutsche Literaturgeschichte

http://www.germanistik.uni-wuerzburg.de/lehrstuehle/computerphilologie/mitarbeiter/dennerlein/

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3808

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Buchbesprechung Fabrice Flipo: Nature et politique

arton233Seminar mit Fabrice Flipo an der EHESS Paris

Zusammen mit dem Forschungsnetzwerk RT21 der Association Française de Sociologie organisierte Anahita Grisoni am 27.6. ein Seminar mit Fabrice Flipo zur Vorstellung und Diskussion seines im Januar 2014 erschienenen Buches “Nature et politique. Contribution à une anthropologie de la modernité et de la globalisation”

Flipo macht in seinem Buch vier für die politischen Ökologie grundlegende Themenbereiche aus: das Recht, soziale Bewegungen, die Ökonomie und die Religion bzw. Remystifikation. Durch all diese Bereiche zieht sich eine Grundfrage: haben die “grüne” Politik und insbesondere ökologische Sozialbewegungen die Tendenz, die Belange des Menschen gegenüber denen der Natur zurückzustellen? Bezogen auf die vier Bereiche ergeben sich daraus Fragen wie: Ist zu befürchten, dass ein strengeres Umweltrecht die Menschenrechte beschneidet? Wie nah sind ökologische Bewegungen faschistischen und völkischen Ideologien? Was bedeutet es, eine Ökologie auf Werten, nicht auf Interessen aufbauen zu wollen – wie viel Freiheit steckt im Markt? Und: Laufen wir Gefahr, die Errungenschaften der Aufklärung durch ein quasi-religiöses Verhältnis zur Natur zu verlieren?

Flipo nimmt bei seinen Untersuchungen einerseits Bezug auf die großen ideengeschichtlichen und politischen Leitgedanken, über die die einzelnen Bewegungen sich definieren oder gegen die sie sich wenden und anhand derer sie sich dem politisch rechten oder linken Lager, den “Aufklärern” oder den “Mystifizierern” zuordnen lassen. Andererseits wird deutlich, dass ein wesentliches Merkmal ökologischer Bewegungen darin besteht, sich genau diesen Einteilungen und Grenzziehungen zu entziehen. Ein Grund hierfür liegt in der skeptischen Haltung gegenüber Machtstrukturen und der entsprechenden Weigerung, dauerhaft in diese Strukturen einzuwandern. Einen anderen Grund sieht Flipo in dem Umstand, dass es in Frankreich nahezu keinen Dialog zwischen politischen und sozialen Akteuren und der akademischen Welt gibt, viele der akademischen Darstellungen der politischen Ökologie stark verzerrt und z.T. diffamierend sind und deshalb kaum ein fruchtbarer Austausch zwischen den Akteuren und einer theoretischen Formulierung ihrer Anliegen entsteht.

Flipo gelingt eine sehr umfassende Darstellung des Themenbereichs, wobei der Fokus klar auf der Verbindung von Praxis und Theorie, von Verhalten der Sozialbewegung und ideengeschichtlicher Einordnung und Beurteilung liegt, und weniger auf der Frage, was genau unter einem Recht der Natur, einer ökologischen Ökonomie etc. zu verstehen wäre. Für den deutschen Leser ist das Buch nicht zuletzt deshalb interessant, da dieser Fokus und die Ergebnisse, die daraus resultieren – u.a. der starke Gegensatz zwischen ökologischer Sozialbewegung und etablierter Politik – kleinere und größere Unterschiede zur deutschen ökologischen Bewegung sowie zur hiesigen grünen Politik und zu deren Selbstverständnis vor Augen führen.

Quelle: http://nachhaltig.hypotheses.org/172

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100. Todestag des Chemikers Walther Feld

Die Chemische Fabrik Hönningen auf einer zeitgenössischen Postkarte (Mitte)

Die Chemische Fabrik Hönningen auf einer zeitgenössischen Postkarte (Mitte)

Vor gut 100 Jahren, am 15. März 1914, starb der bedeutende Chemiker Walther Feld, Begründer der chemischen Industrie in Hönningen und wohnhaft in Linz am Rhein. Walther Feld wurde am 4. November 1862 in Neuwied als Sohn eines Arztes geboren. Schon als Jugendlicher bereiste er das Ausland und bestand schließlich in Zürich das Abitur mit Auszeichnung. Sein dort begonnenes Studium führte ihn über Stationen in Leipzig und München schließlich nach Berlin. Zurück am heimischen Mittel-rhein, machte sich Walther Feld die hiesigen Vorkommen der natürlichen Kohlensäure und des Schwerspats zu Nutze. Er gründete 1890 eine chemische Fabrik in Hönningen und stellte dort aus diesen beiden Rohstoffen nach dem von ihm entwickelten Feldschen Verfahren Bariumkarbonat her. Hierdurch machte Feld nicht nur die deutsche Produktion der weißen Mineralfarbe (Blanc fixe) unabhängig vom Import des englischen Witherits, was von großem volkswirt- schaftlichem Interesse war, sondern begünstigte auch die aufstrebende mittelrheinische Kohlensäureindustrie. Das in Hönningen gewonnene Bariumkarbonat fand auch in anderen Industrien Verwendung, etwa der Töpferei-, Ziegel- und Glasindustrie, oder bei der Produktion des Bleichmittels Wasserstoffsuperoxyd.

Die ehemalige "Villa Feld", 2014

Die ehemalige “Villa Feld”, 2014

Walther Feld ließ sich in Linz nieder und bewohnte mit seiner Familie, Ehefrau Helena Maria, Sohn Günther Walther und Tochter Erika Magdalena, die „Villa Feld“ an der Bendorf-Unkeler-Straße, heute Linzhausenstraße 10. 1896 legte er die Leitung seiner Fabrik nieder, die 1900 den Namen „Chemische Fabrik Hönningen, vormals Walther Feld & Co. AG“ annahm (später Kali-Chemie AG, seit 1992 Solvay GmbH). 1904 gründete Feld in Hönningen die Barium-Oxyd-GmbH, die als Ausgangsprodukt das Bariumkarbonat von der ursprünglich Feldschen Fabrik bezog. Ab 1908 lebte Feld für einige Jahre in Zehlendorf bei Berlin, meldete 1913 dann aber ein „Gasabteilung GmbH“ genanntes Unternehmen in Linz an.

Die Reinigung und Aufbereitung von Gasen und Dämpfen war ein weiterer Schwerpunkt der Forschungen Walther Felds. Vor allem die Erzeuger von Leuchtgas, denen zu Beginn des 20. Jahrhunderts Konkurrenz durch die Verbreitung des elektrischen Lichts erwuchs, war an einer möglichst vollständigen und dabei kostengünstigen Beseitigung aller die Leuchtkraft beeinträchtigenden Verunreinigungen gelegen. Feld entwickelte Methoden, die nicht nur die Kohlengase reinigten, sondern außerdem auch die ursprünglich als lästige Verunreinigungen angesehenen Bestandteile der Kohle zu wertvollen Endprodukten wie z.B. Kunstdünger aufarbeiteten. Erfindungen wie der Feldsche Gaswäscher wurden in Unternehmen wie der BASF mit großem Erfolg eingesetzt, das Feld-Verfahren in großen deutschen und auch internationalen Kokereien und Gasanstalten angewandt.

Todesanzeige Feld
Todesanzeige Feld
Todesanzeige Feld

Unmittelbar vor Vollendung seines wichtigsten Projekts, der Aufbereitung der Teerbestandteile und des Ammoniaks aus Kohlengasen, und nur wenige Wochen vor der Inbetriebnahme der ersten großen Anlage zu diesem Zweck nach seinen Plänen auf der Zeche Sterkrade der Gutehoffnungshütte, starb Walther Feld im Alter von nur 51 Jahren am 15. März 1914. Er wurde auf dem evangelischen Friedhof in Linz am Rhein beigesetzt, wo sein Grab bis heute erhalten ist. Die zeitgenössische Fachliteratur bedauert den Verlust eines kritischen und weitblickenden Forschergeistes, besonders auch vor dem Hintergrund des wenige Monate später ausbrechenden Ersten Weltkriegs, denn die Gebiete, auf die Walther Felds Tätigkeit sich konzentriert hatte, sollten zu den lebenswichtigen Zweigen der deutschen Kriegswirtschaft gehören.

Porträt Walther Felds auf seinem Grabstein
Das Grab Walther Felds auf dem evangelischen Friedhof in Linz, 2014

Quelle: http://archivlinz.hypotheses.org/253

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Kriegsspiel mit Herz? Computer Games zum Ersten Weltkrieg

 

“Wollten Sie auch immer schon einmal pestverseuchte Kühe auf Ihre Gegner werfen?”1 Diesen provokanten Titel trägt eine Publikation zu Computer Games mit historischem Bezug. Er verweist auf das gezielte Töten, das Kriegsspiele, insbesondere Ego-Shooterspiele charakterisiert. Am 25. Juni kam nun überraschend ein außergewöhnliches Spiel zum Ersten Weltkrieg, „Valiant Hearts: The Great War“2, auf den Markt, in dem der Spieler andere nicht tötet, sondern diesen hilft. Das Spiel setzt dabei auf positiv konnotierte Gefühle wie Liebe und Freundschaft der am Krieg Beteiligten – und zwar bemerkenswerterweise über nationale Grenzen hinweg.3 Dabei bewegt sich das Geschehen zwischen Fiktion und Fakten.

 

 

Historisches Lernen im Kriegsspiel?

Ein weiteres, eher neuartiges Ziel des Kriegsspiels ist es, den Adressaten historisch zu unterweisen. Zwar sind die Charaktere der Protagonisten fiktiv gewählt, aber es werden originale Egodokumente (z. B. Feldpostbriefe, Tagebucheinträge) integriert, die dem Handlungsfortgang Authentizität verleihen sollen. Auch die erfundene Geschichte selbst folgt dem chronologischen Verlauf der tatsächlich stattgefundenen Ereignisse (z. B. Schlacht an der Marne, Bombenangriff auf Reims, Gaseinsatz in Ypres, Kampf in den Schützengräben bei Verdun). Dabei liefern Darstellungen Hintergrundinformationen; Quellen werden kommentierend dazu eingeblendet.

Mitgefühl statt Aggression

Mit “Valiant Hearts” hat die französische Firma Ubisoft ein animiertes Graphic-Novel-Abenteuer, ein Amalgam aus Action-, Erkundungs- und Rätselspiel entwickelt, in dem sich der Spieler wechselweise mit Figuren identifiziert, die sich im Kriegsgeschehen des Ersten Weltkrieges befinden und getötet werden können, jedoch andere Menschen nicht zu töten im Stande sind. Es geht um das eigene Überleben und darum, im Kriege verlorene Freunde wiederzufinden, wobei der Einsatz “tapferer Herzen”, wie es der Titel impliziert, notwendig ist. Und das unterscheidet dieses Spiel von den meisten herkömmlichen Kriegsspielen. Zu den Aufgaben des Spielers gehört es, mit Aktionen, wie Sprengen von Gegenständen, Feinden zu entkommen und Freunde zu retten. Dabei ist das Spiel bewusst so angelegt, dass Mitgefühl geweckt wird. Laut Produzenten zielt es darauf ab, “sich gegenseitig zu helfen und in den Grauen des Krieges […] Menschlichkeit zu bewahren.”4 Nicht ohne Stolz berichteten diese bei der Präsentation des Spiels in Paris, dass die Testpersonen auch geweint hätten.

Transnationale Freundschaften

Erzählt wird die Geschichte von vier Protagonisten verschiedener, sich im Krieg feindlich gegenüberstehender Nationalitäten in den Jahren von 1914 bis 1918 und deren Schicksal, das sich im Kriegsgeschehen kreuzt. Über nationale Grenzen hinweg helfen sie sich gegenseitig, sie pflegen oder entwickeln im Lauf des Spiels Freundschaften zueinander. Der Deutsche Karl, der mit einer Französin verheiratet ist, wird eingezogen und muss nun gegen seinen eigenen Schwiegervater, den Franzosen Emile kämpfen. Weitere Protagonisten sind die belgische Krankenschwester Anna und der Amerikaner Freddie, Fremdenlegionär in der französischen Armee. Emile hilft ihm zu Beginn des Spieles etwa, weil er wegen seiner dunklen Hautfarbe diskriminiert wird.

Computerspiele und transnationale Erinnerungskultur

Was im Mega-Gedenkjahr zum Ersten Weltkrieg bislang auffällt: Der aktuelle Erinnerungsboom wird maßgeblich mitgetragen von populären Formen der Geschichtskultur. Insbesondere bei Darstellungsformen wie Filmen, Comics, Ausstellungen und eben auch Computerspielen ist neben der kognitiven und der politischen die ästhetische Dimension besonders ausgeprägt. Nur, was medial (attraktiv) darstellbar ist, kann auch vermittelt werden.5 Zudem wird zunehmend auf transnationale Formen der Erinnerung gesetzt. Das lässt sich etwa in Ausstellungen,6 aber auch Fernsehdokumentationen wie “14 – Tagebücher des Ersten Weltkrieges”7 beobachten. Im Ästhetischen Bereich wirkt – wie in “Valiant Hearts” – häufig das identitätsstiftende Narrativ des gemeinsam erlebten Leides von beteiligten Alltagsmenschen. Fördern diese medialen, von Politik größtenteils losgelösten Formen eine transnationale bzw. europäische Erinnerung mit dem Ziel der Versöhnung? Oder aber wird nur ein banales, emotional verbindendes Narrativ instrumentalisiert, um Kassenschlager zu landen? Der Untertitel des vorgestellten Spiels “The Great War” und andere Narrative im Spiel, etwa die einführende, sehr verkürzte und einseitige Darstellung, wie es zum Krieg kam, deuten darauf hin, dass nationale Erinnerungsmuster bedient werden. Lassen sich transnationale Tendenzen der Erinnerung bei geschichtskulturellen Formen ausmachen, die stärker politisch beeinflusst sind? Welche Anstöße liefert die Geschichtswissenschaft dazu?8

 

 

Literatur

  • Korte, Barbara / Paletschek, Sylvia / Hochbruck, Wolfgang (Hrsg.): Der Erste Weltkrieg in der populären Erinnerungskultur, Essen 2008.
  • Schwarz, Angela (Hg.): “Wollten Sie auch immer schon einmal pestverseuchte Kühe auf Ihre Gegner werfen? ” Eine fachwissenschaftliche Annäherung an Geschichte im Computerspiel, 2. erweiterte Auflage, Münster 2012.
  • Themenheft Aus Politik und Zeitgeschichte zum Ersten Weltkrieg, (64) 2014, Heft 16-17.

Externe Links

 



Abbildungsnachweis
© Monika Fenn. Screenshot des Startmenüs im Computerspiel ‘Valiant Hearts’.

Empfohlene Zitierweise
Fenn, Monika: Kriegsspiel mit Herz? Computergames zum Ersten Weltkrieg. In: Public History Weekly 2 (2014) 26, DOI:  dx.doi.org/10.1515/phw-2014-2334.

Copyright (c) 2014 by De Gruyter Oldenbourg and the author, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational purposes, if permission is granted by the author and usage right holders. For permission please contact: julia.schreiner (at) degruyter.com.

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Quelle: http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/2-2014-26/kriegsspiel-mit-herz-computer-games-zum-ersten-weltkrieg/

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Hörspiel über Phreaking und die frühe Hackerkultur

Hörenswertes Hörspiel über die ersten Phreaker. Ich mag Hörspiele besonders gerne, wenn sie – wie in diesem Fall – immer wieder zwischen Fiktion und Dokumentation wechseln.

Captain Crunch
Laut New York Times zählt er zu den berühmtesten Hackern der Welt: John T. Draper alias Captain Crunch ist eine lebende Legende. Mit einer Spielzeugpfeife, die er in einer Müslipackung ( Cap’n Crunch ) fand, manipulierte er in den 70er Jahren das weltweite Telefonnetz. Durch das von ihm entdeckte Verfahren, das in Hackerkreisen als Blue Boxing bekannt ist, wurde der Grundstein für die Hacker-Subkultur gelegt. Auf seiner unglaublichen Reise traf er früh auf Steve Wozniak und Steve Jobs, die Gründer von Apple – eine Begegnung, deren Konsequenz über Jahrzehnte ein gut gehütetes Firmengeheimnis war. Buch: Evrim Sen, Denis Moschitto; Regie: Thomas Leutzbach © WDR 2014

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[...]

Quelle: https://codinghistory.com/hoerspiel-phreaking/

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Hörspiel über Phreaking und die frühe Hackerkultur

Hörenswertes Hörspiel über die ersten Phreaker. Ich mag Hörspiele besonders gerne, wenn sie – wie in diesem Fall – immer wieder zwischen Fiktion und Dokumentation wechseln.

Captain Crunch
Laut New York Times zählt er zu den berühmtesten Hackern der Welt: John T. Draper alias Captain Crunch ist eine lebende Legende. Mit einer Spielzeugpfeife, die er in einer Müslipackung ( Cap’n Crunch ) fand, manipulierte er in den 70er Jahren das weltweite Telefonnetz. Durch das von ihm entdeckte Verfahren, das in Hackerkreisen als Blue Boxing bekannt ist, wurde der Grundstein für die Hacker-Subkultur gelegt. Auf seiner unglaublichen Reise traf er früh auf Steve Wozniak und Steve Jobs, die Gründer von Apple – eine Begegnung, deren Konsequenz über Jahrzehnte ein gut gehütetes Firmengeheimnis war. Buch: Evrim Sen, Denis Moschitto; Regie: Thomas Leutzbach © WDR 2014

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[...]

Quelle: http://codinghistory.com/hoerspiel-phreaking/

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Barbaren (II): Roh oder gekocht?

Im ersten Beitrag (“Barbaren (I): die “Haarigen”) zu chinesischen “Barbaren”-Diskursen beschäftigten wir uns mit Beschreibungen europäischer beziehungsweise ‘westlicher’ “Barbaren”. Seit ältester Zeit spiegeln – nicht nur die chinesischen – Barbaren-Diskurse Vorstellungen von angeblichen Abstufungen kultureller/zivilisatorischer Errungenschaften wider.

Eine der chinesischen Perspektiven unterschied zwischen “inneren” (neiyi 内夷) beziehungsweise “gekochten” Barbaren (sh(o)ufan 熟番) auf der einen Seite und “äußeren” (waiyi 外夷)  beziehungsweise “rohen” Barbaren (shengfan 生番) auf der anderen Seite.[1]

Das Begriffspaar roh/gekocht wurde von den Chinesen im Zusammenhang mit als “Barbaren” betrachteten Ethnien zumindest seit der Song-Zeit (960-1279) angewandt – zuerst zur Beschreibung der Miao 苗 im Südwesten Chinas.[2]

In späteren Berichten werden als eine Art “Zwischenstufe” die “semisinisierten Barbaren” (guihua shengfan 歸化生番) eingeführt. Wie Höllmann schreibt, erinnert diese dreistufige Einteilung “gänzlich unchinesisch – ein wenig an die Zubereitung eines Steaks [...] rawmediumwell done.”[3]. Eine ähnliche Dreiteilung etablierten die seit dem 17. Jahrhundert in verstärktem Maß nach Taiwan kommenden Chinesen für die indigene Bevölkerung dieser Insel. Neben den “gekochten” Barbaren, die nach ihren Wohngebieten auch als “Barbaren der Ebene” (pingpufan 平埔番) bezeichnet wurden und den “rohen” Barbaren (auch als “Bergbarbaren” (shanfan 山番) bezeichnet) wurde auch die Kategorie der “assimilierten” beziehungsweise “transformierten” Barbaren (huafan 化番) eingeführt.[4]

Während die als “gekochte” Barbaren bezeichneten Ethnien zur Übernahme der (han-)chinesischen Lebensweise bereit waren, blieben die “rohen” Barbaren ihren eigenen kulturellen Traditionen auch weiterhin verhaftet.

  1. Gudula Linck: “Die Menschen in den Vier Himmelsrichtungen.” Chinesische Fremdbilder. In: Helwig Schmidt-Glintzer (Hg.): Das andere China. Festschrift für Wolfgang Bauer zum 65. Geburtstag (Wolfenbütteler Forschungen 62; Wiesbaden: Harrassowitz, 1995) 257-289, hier v.a. 258 f., Magnus Fiskesjö: “On the ‘Raw’ and the ‘Cooked’ Barbarians of Imperial China,” Inner Asia 1 (1999) 139-168.
  2. Paul Barclay: “‘They Have for the Coast Dwellers a Traditional Hatred’: Governing Igorots in Northern Luzon and Central Taiwan, 1895-1915,” in: Julian Go, Anne L. Foster (Hg.): The American Colonial State in the Philippines. Global Perspectives (Durham 2003), 226.
  3. Thomas O. Höllmann: Das alte China. Eine Kulturgeschichte (München 2008) 74.
  4. Vgl. Chia-yu Hu: “Taiwanese Aboriginal Art and Artifacts: Entangled Images of Colonization and Modernization,” in: Yuko Kikuchi (Hg.): Refracted Modernity. Visual Culture and Identity in Colonial Taiwan (Honolulu 2007) 197.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/1228

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