ALL YOU TWEET IS LOVE (#outofblue, Engelvariationen)

all-you-tweet-is-loveTweetups in Museen, Theatern und weiteren Kultureinrichtungen sind eine neue Form der Kommunikation und beinhalten viel Potential. Einen Eindruck über dieses Phänomen erhält man in der von den Kulturkonsorten herausgegebenen Publikation ALL YOU TWEET IS LOVE. Um das weitere Potential von Tweetups erahnen zu können, sollte man mal einen mitgemacht haben.

Bei #outofblue handelt es sich bereits um eine modifizierte Form des klassischen Tweetups, die in der o.g. Publikation Erwähnung findet (in dem Artikel Twittern in einer rauschhaften Ausstellung ohne Bilder habe ich bereits darüber berichtet).

Marion Schwehr, die die Idee zu #outoblue hatte, machte aus den Tweets, die bei diesem Event entstanden sind, einen Text: #outofblue – aus Tweets wird Literatur. Diesen Text hat sie auf einem Poster veröffentlicht und mit dem Titel Engelvariationen überschrieben.

Letztlich wurden aus Bildern also Tweets, aus den Tweets wiederum Literatur. Es stellt sich die Frage, was kann man jetzt noch damit anstellen kann. Kann die Literatur weiter transformiert werden? In Musik? In Tanz? Theater? Was geht noch? Denken Sie mit! Machen Sie mit! Es lohnt sich und bietet völlig neue Erfahrungen.

Quelle: http://games.hypotheses.org/1494

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Wilma’s Tutorials: Etherpad

Wilma’s Tutorials sind die Produkte des Projekts “Let’s Learn – Screencasts zu Studien-, Lern- und Arbeitstechniken von Studierenden für Studierende”. Etherpad In diesem Turorial wird das Open-Source-Projekt Etherpad vorgestellt, welches die gemeinsame Bearbeitung eines Dokuments online erlaubt. Thematisiert werden vor allem folgende Aspekte: Was ist ein Etherpad? Welche Anbieter gibt es? Was sind die Vorteile eines Etherpads? Wie kann ich ein eigenes Etherpad anlegen? Wie kann ich das Etherpad anderen zugänglich machen? Wie formatiere ich den Text? Wie kann ich verschiedene Autoren später identifizieren? […]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/4855

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Rudolf Schieffer — Publikationsverzeichnis

Selbstständige Veröffentlichungen Herausgeberschaften Beiträge zu Handbüchern Beiträge zu Sammelwerken Beiträge zu Nachschlagewerken Selbstständige Veröffentlichungen (↑) Acta Conciliorum Oecumenicorum IV 3: Index generalis tomorum I-IIII; Pars prima: Indices codicum et auctorum, Berolini (de Gruyter) 1974, IX und 579 S.; Pars secunda: Index prosopographicus, Berolini (de Gruyter) 1982, XII und 509 S.; Pars tertia: Index topographicus, Berolini […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/01/4806/

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Gutachten zur Streaming-Spähsoftware GLADII 1.1.3

http://abmahnung-medienrecht.de/wp-content/uploads/2014/01/Gutachten_zur_Software_GLADII_1_1_3.pdf Die Medienrechtskanzlei MMR veröffentlichte heute das Gutachten einer Münchner Patentanwaltskanzlei, welches die Grundlage für die Auskunftsanträge von RA Daniel Sebastian beim LG Köln in  Sachen der Redtube-Abmahnungen war. Auffällig ist, dass es sich offensichtlich nicht um eine lokal zu installierende Software, sondern nur um ein bereitgestelltes Webinterface handelte. Dies lässt es zwar trotzdem zu, […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/01/4905/

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Der Fachbereich Sozialwesen beim Fachforum “eLearning by students”

Am 16.01.2014 fand an der Hochschule RheinMain ein Fachforum des Kompetenznetzes E-Learning Hessen statt. Thema des Fachforums war “eLearning by students – Studierende produzieren Content”. Dabei war auch der Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda mit einem Beitrag vertreten. Prof. Dr. Helen Knauf, Michael Möller und ich, Natalie Kiesler, stellten das Projekt “Let’s Learn” vor, bei dem Studierende kurze Video-Tutorials erstellen, in denen Inhalte nach dem Prinzip “Lernen durch Lehren” (LdL) vermittelt werden. Programm KEYNOTE Nach einer kurzen Einführung durch Eric Laubmeyer, den Leiter des […]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/4776

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Laurent Hablot (Poitiers): Heraldische Bindungen – Die Wappenbesserungen im Mittelalter. Ursprünge und Entwicklungen

Deutschsprachige Zusammenfassung des Vortrages vom 20. Januar 2014: Affinités héraldiques. Les augmentations d’armoiries au Moyen Age, origines et développements. Die heraldischen Quellen bieten uns zahlreiche Zeugnisse von Wappenänderungen. Oft fügt dabei eine Person ihrem Wappen das Wappen einer anderen hinzu. … Continue reading

Quelle: http://jeunegen.hypotheses.org/1152

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Blogparade: Warum sollten Archive worüber wie bloggen?

 

Das siwiarchiv-Blog feiert gerade seinen zweiten Geburtstag. Am 16.1.2012 ging der erste Beitrag online. Die Redaktion von de.hypotheses gratuliert ganz herzlich und möchte hiermit die Community dazu anregen, sich an der Blogparade, die sich das siwiarchiv-Blog zum Geburstag gewünscht hat, teilzunehmen.

Eine Blogparade ist der Aufruf eines Bloggenden an andere Blogger, sich innerhalb eines bestimmten Zeitraumes mit einem vom Initiator der Blogparade gewählten Thema zu befassen. Das siwiarchiv möchte gerne wissen: Warum sollten Archive worüber wie bloggen?

Für das Geburtstagsgeschenk ist bis zum 28. Februar Zeit. Im Wunschzettelbeitrag des siwiarchiv-Blogs finden sich noch weitere Tipps von Tanja Praske, wie die Teilnahme an der Blogparade zu einem echten Erfolg werden kann. Und nun: in die Tasten hauen ;)!

 

 

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1909

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(Archiv-)Blogparade!

Thomas Wolf ruft auf siwiarchiv zu einer (archiv-affinen) Blogparade auf – mitmachen und vor allem mitlesen ist also angesagt!

Aus der Ankündigung:

Heute vor 2 Jahren erschien der erste Eintrag auf siwiarchiv. Es soll allerdings keine Rückschau gehalten, sondern ein Ausblick gewagt werden – mit Hilfe einer Blogparade.
“Eine Blog-Parade ist eine digitale Initiative, bei der ein Blog-Betreiber als Veranstalter ein bestimmtes Thema festlegt und andere Blogger bzw. Institutionen dazu aufruft, einen Artikel gleichen Themas innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums zu veröffentlichen. Idealerweise verlinken sich die Beiträge gegenseitig und informieren sich über die jeweilige Freischaltung. Der Initiator der Parade begleitet alle Beiträge über den gesamten Zeitraum und publiziert idealerweise auch nach dem Ablauf eine entsprechende Zusammenfassung bzw. Analyse.” (Quelle: http://kulturkonsorten.de/formate/blogparade)
Das Thema der siwiarchiv-Blogparade ist, warum sollten Archive worüber wie bloggen?
Zur Teilnahme gebeten sind neben den archivischen Weblogs daher auch die Geschichtsblogosphäre und (geschichts)kulturaffine Blogger. Beiträge werden bis zum 28.2.14 angenommen, einem weitern wichtigen Termin in der noch jungen siwiarchiv-Geschichte. Wir sind gespannt und freuen uns auf jedes einzelne “Geburtstagsgeschenk”!

Quelle: http://archive20.hypotheses.org/1143

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Nachlese zur Konferenz Digital Humanities revisited in Hannover

von Martin Hinze, Universität Freiburg

Vom 5.-7. Dezember fand in Hannover die Konferenz (Digital) Humanities revisited – challenges and opportunities in the digital age statt (wir berichteten Anm. d. Red.), veranstaltet von der VolkswagenStiftung. Es war die dritte in der neuen Reihe der Herrenhäuser Konferenzen im neu errichteten Schloss Herrenhausen. Die Konferenz brachte Protagonisten der Digital Humanities aus der ganzen Welt zusammen. Auch Skeptiker der Digitalisierung und sie eher von außen betrachtende Wissenschaftler waren eingeladen. Die Konzeption der Konferenz war mutig, denn es sollten, wie schon in der Ankündigung zu lesen war, nicht nur beispielhafte Projekte der Digital Humanities vorgestellt und diskutiert werden. Es sollte auch nach den Verlusten gefragt werden, die die Digitalisierung mit sich bringt.

Kurz nach der Konferenz wurde bereits eine Reihe von Berichten veröffentlicht. Sascha Foerster hat für die Max Weber Stiftung einen Überblick zusammengestellt.[1] Dieser Liste wären noch die Mitschriften und Kommentare zur Konferenz James Bakers von der British Library hinzuzufügen. Sein Veröffentlichen der persönlichen Notizen zeigt den Geist des Teilens, der zum Reiz dieses Feldes beiträgt.[2] In Erwartung des offiziellen Berichts der VolkswagenStiftung, der für den 17. Januar angekündigt ist, möchte ich in einer späten Nachlese einige Bemerkungen nachtragen. Diese beziehen sich auf drei Punkte.

  1. Die Schwierigkeit, Digital Humanities zu definieren
  2. Den Zusammenhang von Gewinn und Verlust durch Digitalisierung
  3. Audiomaterial als Gegenstand der Digital Humanities

Zu 1.

digital Humanities statt Digital Humanities?

Auf der Konferenz wurde intensiv und zum wiederholten Mal darüber nachgedacht, wie sich die Digital Humanities definieren ließen. Diese Frage hängt damit zusammen, ob die Digital Humanities eine eigene Disziplin sind und ist für viele Teilnehmer deshalb relevant, weil von ihrer Beantwortung die institutionelle Unterbringung und Finanzierung von Projekten und Stellen abhängt. Die Digital Humanities als neuer Studiengang würden auch einen neue Nachfrage nach Lehrkräften und Lehrstühlen mit sich bringen. Die Frage wurde nach der Konferenz auf verschiedene Weise beantwortet. Michael Schmalenstroer schlägt vor, eine engere und operationalisierbare Definition durch eine Umbenennung der Digital Humanities in Computational oder Algorithmic Humanities zu erreichen.[3] Eine gegensätzliche Position nimmt Philipp Nordmeyer in seinem Beitrag Destroy the Digital Humanities! ein.[4] Die Einleitung provoziert zunächst mit dem Wunsch, die Digital Humanities sollten zerstört und aufgelöst werden und verschwinden. Es folgt allerdings ein konstruktives Plädoyer, die Digital Humanities in den bestehenden Geisteswissenschaften unterzubringen und die Digital Humanities so in digital Humanities umzuwandeln. Dahinter steht die paradoxe, durch Marx geprägte Denkformel, Realisierung und Aufhebung einer Idee fielen zusammen.

Während Schmalenstroer bedauert, z. B. die geschichtswissenschaftlichen Studiengänge würden keine oder nicht genug Programmierkenntnisse vermitteln, argumentiert Nordmeyer, es sei eine nicht einzulösende Forderung, einen jungen Forscher zugleich zu einem produktiven Geisteswissenschaftler und zum Meisterprogrammierer zu machen. Er schlägt pragmatisch vor, jeder solle sich für seine Arbeitsumgebung die nötigen Kenntnisse aneignen, um sich mit Fachleuten aus anderen Gebieten verständigen zu können. Diese verschiedenen Positionen sind an dieser Stelle auch deshalb erwähnenswert, weil schon während der Konferenz kontrovers diskutiert wurde, wieviel IT-Kenntnisse im Rahmen geisteswissenschaftlicher Studiengänge vermittelt werden und welche anderen Inhalte dafür gestrichen werden könnten.

Bemerkenswert scheint mir, dass sowohl Schmalenstroer als auch Nordmeyer den Begriff der Schwammigkeit verwenden, um die unscharfe Definition der Digital Humanities zu bedauern oder zu loben. Zu dieser Metapher passt der Wunsch nach mehr Porosität, also nach mehr Offenheit und Durchlässigkeit im intellektuellen Leben, den Baker in seinen Notizen zum dritten Tag der Konferenz äußert (Vgl. Anm. 2).

In vielen Beiträgen während und nach der Konferenz erscheint es als ein besonderes Dilemma der Digital Humanities, dass es ihnen an einer bündigen Definition mangelt. Blickt man zurück in die Geschichte akademischer Disziplinen scheint eine solche Unschärfe allerdings nicht selten zu sein. Ein gutes Modell ist die Geschichte des Aufsatzes The Resistance to Theory von Paul de Man (1982). De Man sollte für die MLA im Sammelband Introduction to Scholarship in Modern Languages and Literatures den Bereich der Literaturtheorie behandeln und darin präzise beschreiben, was Literaturtheorie eigentlich sei, wie sie angewendet werde und welche Ergebnisse von ihr in absehbarer Zukunft zu erwarten seien. Stattdessen schrieb de Man darüber, warum er diese Fragen nicht beantworten könne: Das theoretisches Interesse der Literaturwissenschaft hänge eng mit ihrer Eigenschaft zusammen, sich einer solchen Definition zu entziehen. Der Beitrag wurde von den Herausgebern abgelehnt, wurde aber auch rasch zu einem modernen Klassiker der Literaturtheorie. Ähnlich ließe sich für Kulturwissenschaft als Disziplin sagen, dass ihre Hybridität und ihre Grenzüberschreitungen das Erstellen von Lehrplänen für das Fach schwierig machen, aber auch ihre Produktivität begründen. Gilt dies nicht auch für die Digital Humanities? Die 37 aktuellen Forschungsprojekte, die junge Wissenschaftler in Kurzvorträgen vorstellten, ließen sich nur schwer auf einen Nenner bringen und belegten die interdisziplinäre Vielfalt der im Rahmen der Digital Humanities verfolgten Ziele.

Zu 2.

In der die Konferenz eröffnenden keynote von Jeffrey Schnapp, der in Harvard sowohl für Studien über Romanistik als auch über Internet und Gesellschaft verantwortlich ist, kam das doppelköpfige Thema von Gewinn und Verlust durch die Digitalisierung prägnant zum Ausdruck. Schnapp gab einen weiten Überblick über neue Arbeitsmöglichkeiten in den Geisteswissenschaften im Zeitalter der Digitalisierung. Durch das crowdsourcing-Projekt Homeless Paintings. The Diaspora of Italian Renaissance Art [5] war es etwa möglich, die heutigen Standorte zahlreicher Gemälde aus der Zeit der italienischen Renaissance wieder ausfindig zu machen. Die Kunstgeschichte wusste von der Existenz dieser Bilder bis dahin nur durch eine Sammlung von 17.000 schwer zugänglichen Fotografien. Durch die Verfügbarmachung dieser Fotografien im Internet konnten Kunstwissenschaftlern zahlreiche Originale wieder zugänglich gemacht werden. Den Digital Humanities wird nicht selten vorgeworfen, die Tradition der Geisteswissenschaften zu bedrohen. Dieses Projekt ist von daher interessant, weil es eine unterbrochene Tradition wiederherstellt.

Hot spots and cold spots

Schnapp, der in Harvard auch knowledge design unterrichtet, warnte gleichzeitig vor einem Zuviel an Vernetzung und Nachrichten, die das Denken zu oft unterbrächen. Er ermutigte dazu, Bibliotheken nicht zu durchgängig vernetzten hot spots zu machen, sondern bewusst Platz für abgeschirmte ‘cold spots’ zu lassen. Gerade Bibliotheken als eine Architektur der Erkennenden benötigen immer noch stille und weitgedehnte Orte zum Nachdenken, wohin kein Netzwerkrauschen dringt.

Im ersten Panel wurden ausführlicher konkrete Beispiele der Anwendung digitaler Methoden in den Geisteswissenschaften vorgestellt. An dieser Stelle beschränke ich mich mit einem Hinweis auf den Vortrag Detmar Meurers (Universität Tübingen), der u. a. über das maschinelle Übersetzen vortrug. Er hob dabei ein Training für ein Übersetzungsprogramm hervor, das sich als besonders effektiv erwiesen hatte. Aus einem Korpus von Beispielsätzen wurde jedes Wort gestrichen, das nur einmal vorkam. Auf diesem Weg war es möglich, Erkenntnisse über den Gebrauch von Sprache mit weniger ‚noise‘ zu verallgemeinern. Dieses Verfahrensbeispiel provozierte später, an einem anderen Punkt der Diskussion, eine Replik, die den Unterschied zwischen hermeneutischen und algorithmischen Verfahren auf den Punkt brachte und zu dem am häufigsten zitierten Gedanken der Konferenz wurde.

„You erased all words that occurred only once.”

Die Replik erinnerte an einen Roman aus dem 16. Jahrhundert von François Rabelais‘, dessen Bedeutung in dem Wort ‚trink‘ verschlüsselt sei und das in dem ganzen Roman nur einmal vorkomme. Da nun aber in Meurers Verfahren jedes Wort eines Korpus gestrichen wird, das nur einmal vorkommt, wäre mit einem solchen quantitativen Vorgehen das literarische Verständnis des Textes bedroht – ein Präzedenzfall für die Differenz hermeneutischer und algorithmischer Verfahren. Es wäre allerdings nicht fair, Meurers beeindruckend effektives Verfahren nach einem Maßstab zu bewerten, der mit dem von ihm angestrebten Ziel nichts zu tun hat.

An die Vorträge dieses Panels schlossen Kommentare von Thomas Anz (Universität Marburg) und Horst Bredekamp (HU Berlin) an. Einleitend erinnerte Anz daran, dass bereits die Sozialwissenschaften die Literaturwissenschaft mit quantitativen Methoden konfrontiert haben und dass daher die Herausforderungen durch das Digitale nicht völlig neu sind. Der Vorbehalt gegenüber quantitativen Methoden stamme aus der „Urszene“ der Literaturwissenschaft, der Erschließung potentiell unverständlicher Texte. Anz zeigte anhand des Gedichts Weltende von Jakob von Hoddis die Bedeutung von Abweichung und Differenz in der Analyse von Lyrik. Computergestützte Methoden sind bekanntlich gut dazu geeignet, Standardsprachen zu beschreiben, z. B. was die am häufigsten gebrauchten Worte und Redewendungen in einem bestimmten Textkorpus sind und welche grammatikalischen Konstruktionen wie verbreitet sind. Anz zeigte nun an dem Gedicht Weltende, wie Lyrik die Regeln der Standardsprache brechen und auf eine bestimmte Art von ihr abweichen kann. Während statistische Methoden allgemeine Gesetze erkennbar machen können, geht es im Lesen von Literatur um das Verstehen von besonderen Einzelfällen. Anz fügte hinzu, dass digitale Methoden in der Literaturgeschichte durchaus bereits ein Gewinn sind, da empirische Methoden z. B. Rückschlüsse auf die Relevanz und Verbreitung von Texten zu bestimmten Zeiten erlauben.

Digital Dark Age?

Bredekamp formulierte an dieser Stelle und im Laufe der Konferenz aus bildwissenschaftlicher Perspektive eine umfassendere Kritik an der Digitalisierung in ihrer bestehenden Form, die er auf den Begriff Präsentismus brachte. Als ein begeisterter Teilnehmer der digitalen Aufbruchs- und „Pionierzeit“ in den 1980er Jahren diagnostizierte er für die Gegenwart eine Ermüdung am Digitalen. Mit Präsentismus bezeichnet Bredekamp eine Geschichtsvergessenheit, die in den gegenwärtigen digitalen Praktiken überhand genommen habe. Das Digitale sei vor 20 Jahren wesentlich reflektierter gewesen, Bredekamp erinnerte an dieser Stelle an frühe Festivals der Serie Ars Electronica in Linz. Er konstatierte für die Gegenwart durch die Kurzlebigkeit des Digitalen ein permanentes Auslöschen der Erinnerung. Auch wenn ein neues Dunkles Zeitalter digitaler Art vielleicht noch nicht gerade vor der Tür steht, ist diese Bemerkung Bredekamps ein spannendes Paradoxon. Denn die Mittel von Big Data zielen ja eigentlich auf die Archivierung, Speicherung und Verfügbarmachung von allen möglichen Informationen.

Zu 3.

Es war ein Verdienst der Konferenz, im vornehmlich visuell arbeitenden Feld der Digital Humanities auch Wissenschaftlerinnen zu Wort kommen zu lassen, deren primärer Forschungsgegenstand auditives Material ist. Eleanor Selfridge-Field (Stanford University) trug über digitale Musikstudien vor und Tanya Clement (University of Texas at Austin) hielt einen Kurzvortrag über das Projekt high performance sound technologies for access and scholarship (HiPSTAS).[6]

Materials situated in time vs. materials situated in space

Selfridge-Field nahm den Reichtum an Notenmanuskripten, die in den letzten Jahren digitalisiert wurden, als Ausgangspunkt und stellte einige digitale Archive insbesondere von Manuskripten aus der Zeit des Barock vor. Besonders wichtig erscheint mir eine prinzipielle Unterscheidung, die sie vornahm: Musik lasse sich zwar visuell analysieren, aber nur auditiv erfahren. Das Visuelle wirke im Raum, Musik aber in der Zeit. Für viele Teilnehmer der Konferenz, die den Umgang mit Visualisierungen gewohnt sind, dürfte der wissenschaftliche Umgang mit dem ‚in der Zeit‘ wirkenden Medium Musik eine ungewohnte Herausforderung gewesen sein.

„Now is the time for humanists to design tools for sound study.”[7]

Die Arbeit mit klanglichen Quellen ist in Digital Humanities überhaupt ein noch zu wenig beachtetes Arbeitsfeld. Clement warnte in ihrem Beitrag eindringlich vor dem Verfall bestehender klanglicher Archive, die nicht ausreichend genutzt und nachgefragt würden, „however there are few means to use or to understand how to use tools for accessing and analyzing digital sound collections.“ Bemerkenswert ist eine interdisziplinäre Transferleistung von Clements HiPSTAS-Projekt. Um Aufnahmen menschlicher Sprache zu analysieren wurde auf die Software ARLO zurückgegriffen, die ursprünglich für die Klassifikation von Vogelstimmen nach Höhe, Rhythmus und Timbre entwickelt wurde.

Mein Fazit

Im Rückblick auf die Konferenz (Digital) Humanities revisited fällt mir die gelungene Komposition der Veranstaltung als ganze auf. Einerseits wurden herausragende Projekte und offene Arbeitsfelder in den Digital Humanities präsentiert. Gleichzeitig ist es gelungen, ein Moment der Kritik und des Negativen an der Digitalisierung, das als Korrektiv und Denkanstoß wirken mag, in die Veranstaltung zu integrieren und zur Sprache zu bringen. Besonders hilfreich waren für mich und viele andere Teilnehmer die workshops, die phasenweise soweit in Kleingruppen geteilt wurden, dass tatsächlich jeder die Gelegenheit bekam, sich selbst zu äußern und mit den übrigen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Die Einladung der Veranstalter an die Teilnehmer, sich selbst in kleineren Gruppen zu grundlegenden Fragen zu äußern, schärfte das Verständnis für die auf der Konferenz verhandelten Probleme. Glücklich war anschließend, wie die Resultate der workshops ins Plenum zurückgetragen und dort zugespitzt wurden, etwa die Frage nach dem Unterschied von humanities und Geisteswissenschaften.



[7] Zitat aus dem genannten Kurzvortrag von Tanya Clement.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2893

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Digital Heritage Research Project FP7-PEOPLE ITN-DCH: 16 PhD-Fellowships and 4 PostDoc Positions

The “Initial Training Network for Digital Cultural Heritage: Projecting our Past to the Future” with acronym ITN-DCH, is the first and one of the largest Marie Curie fellowship projects in the area of the e-documentation / e-preservation and Cultural Heritage protection funded by the European Union under the FP7 PEOPLE research framework. The Project started on the 1st of October 2013 and its a consortium comprising of 14 full partners and 9 associate members covering the entire spectrum of European CH actors, ranging from academia, research institutions, industry, museums, archives and libraries. The project aims to train 20 fellows (16 Early Stage Researchers and 4 Experienced Researchers – 500 person months) in the area of CH digital documentation, preservation and protection in order to create for them a strong academic profile and market oriented skills which will significantly contribute to their career prospects. The consortium and the fellows training programme will be supported by a prestigious advisory board.

ITN-DCH aims -for the first time worldwide- to analyze, design, research, develop and validate an innovative multidisciplinary and inter-sectorial research training framework that covers the entire lifecycle of digital CH research for a cost– effective preservation, documentation, protection and presentation of cultural heritage. CH is an integral element of Europe and vital for the creation of a common European identity and one of the greatest assets for steering Europe’s social, economic development and job creation. However, the current research training activities in CH are fragmented and mostly design to be of a single discipline, failing to cover the whole lifecycle of Digital Cultural Heritage (DCH) research, which is by nature a multi-disciplinary and inter-sectorial research agenda. ITN-DCH targets all aspects of CH ranging from tangible (books, newspapers, images, drawings, manuscripts, uniforms, maps, artefacts, archaeological sites, monuments) to intangible content (e.g., music, performing arts, folklore, theatrical  erformances) and their inter-relationships. The project aims to boost the added value of CH assets by re-using them in real application environments (protection of CH, education, tourism industry, advertising, fashion, films, music, publishing, video games and TV) through research on (i) new personalized, interactive, mixed and augmented reality enabled e-services, (ii) new recommendations in data acquisition, (iii) new forms of representations (3D/4D) of both tangible /intangible assets and (iv) interoperable metadata forms that allow easy data exchange and  archiving.

The ITN-DCH project is seeking highly motivated and valuable researchers for PhD positions in the entire field of Digital Heritage, such as: Data Acquisition (Photogrammetry, Terrestrial laser scanning, GIS) and Computer Vision data processing, 3D reconstruction and modeling, symbolic, semantic and ontology representation, metadata, mixed and augmented reality technologies, CH e-services. All the fellows are supposed to travel between the project partners and attend a series of complementary training courses, scientific workshops and summer schools. The call for fellows will be very soon available on the ITN-DCH website: www.itn-dch.eu

For more information:

www.itn-dch.eu    – Dr. Marinos Ioannides;  marinos.ioannides[at]cut.ac.cy

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2896

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