Wer hat’s erfunden? – Die Hohenzollern und ihre Hofordnungen

Der #HohenzollernWalk, der zur Eröffnung des neuen Erlebnismuseums in der Cadolzburg von Tanja Praske veranstaltet wurde, war für mich ein gedanklicher Anlass mich noch einmal mit den Hofordnungen der Hohenzollern zu beschäftigen.

Die Hohenzollern, respektive die „Preußen“, sind garantiert nicht die Ersten, die einem einfallen, wenn man an Höfe denkt. Nicht einmal, wenn es nur um deutsche Höfe geht. Denn da sind Männer wie der Soldatenkönig – Friedrich Wilhelm I. (1688-1740) oder auch der „Alte Fritz“ – Friedrich II. (der Große) (1712-1786), die man mit Sparsamkeit, gar Geiz assoziiert, ebenso mit Krieg, mit Truppen, mit Soldaten, den „Langen Kerls“, garantiert jedoch nicht mit höfischer Pracht und mit Luxus.

Aber ein Hof musste ja auch nicht immer (übertriebener) Luxus sein. Ein Fakt, den man gerne vergisst während man an Versailles und Ludwig XIV.

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Quelle: http://hofordnung.hypotheses.org/193

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Tiere am Hof:


Tiere im Spiegel der Hofordnungen vom 15. bis zum 18. Jahrhundert

Martin Disteli
Martin Disteli [Public domain], via Wikimedia Commons

Tiere, insbesondere Tiere im höfischen Zusammenhang, scheinen in den letzten Monaten und Jahren eine Art Trend in den Geschichtswissenschaften geworden zu sein. Vor allem Pferde stehen dabei im Vordergrund, wie etwa in dem Buch Pferde und Fürsten. Repräsentative Reitkunst und Pferdehaltung an fränkischen Höfen (1600-1800) von Magdalena Bayreuther und im Dezember wird das Historische Seminar der LMU München eine Konferenz zum Thema „Animals at Court“ veranstalten.
Da liegt es nahe auch einmal einen Blick in die Hofordnungen zu werfen und nachzuschauen, ob Tiere auch dort ein Thema waren, ob sie für so wichtig erachtet wurden, dass man sie eigens in diesen Quellen, die der Organisation des Hofes dienten, erwähnte und ggf. Vorschriften für sie und ihre Haltung ersann, denn Hofordnungen stellen eine bisher wenig beachtete Quellengattung dar, doch geben sie uns Auskunft über viele Bereiche des höfischen Lebens des Mittelalters und der Frühneuzeit, da sie der Organisation des täglichen Hofes dienten. Mit ihrer Hilfe sollte Ordnung geschaffen werden und die Menschen und das Zusammenleben am Hof diszipliniert werden. Da auch zahlreiche Tiere, wie etwa Pferde und Hunde mit in den zu organisierenden Burgfriedensbezirken lebten, verwundert es letztlich nicht, dass auch sie in den Hofordnungen Erwähnung finden, ihnen Plätze zugewiesen wurden und der Umgang mit ihnen Regelungen unterworfen war.



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Quelle: http://hofordnung.hypotheses.org/124

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„Heilsame auffsicht und verfassung“. Hofordnungen vom Mittelalter bis zur Neuzeit


Leges Palatinae Prachthandschrift
Leges Palatinae von Jaume III de Mallorca [Public domain], via Wikimedia Commons

Meine Disputation ist bestanden, meine Dissertation als Open Access-Version veröffentlicht und es gibt nun, dementsprechend, eine Dr. phil. mehr auf diesem Planeten. Dies gibt mir die Möglichkeit jetzt endlich eine kurze Zusammenfassung meiner Arbeit hier auf meinem Blog zu veröffentlichen:
Der Hof ist eine uns wesensfremde Sphäre, die zu erklären schwer fällt, was nicht zuletzt an den unzähligen und sich zum Teil wiedersprechenden Definitionen sichtbar wird, die es zum Hof gibt. Befragt man die Zeitgenossen der Höfe so sieht es nicht anders aus: Auch sie verstanden die höfische Sphäre nicht, wie man an der Aussage Walter Maps “Ich bin am Hof, ich spreche darüber, aber ich weiß nicht – weiß Gott – was das ist”[1], ablesen kann.

 

Hofordnungen in der Forschung

Um sich Höfen zu nähern gibt es viele verschiedene Ansatzpunkte, einer davon ist, sich mit ihren ureigenen überlieferten Quellen zu beschäftigen, in diesem Fall mit der Quellengattung der Hofordnungen. Erstaunlich ist, dass diese Quellengattung lange ein Schattendasein fristete und es eigentlich noch immer tut. Sucht man nach Editionen, so findet man bis heute nur eine wirklich große, die mehrere Territorien umfasst.

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Quelle: https://hofordnung.hypotheses.org/103

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Was ist eigentlich ein Patriot?


Fragen über Fragen und „Antworten“ aus dem 18. Jahrhundert

Moser Vom Deutschen National-Geist

„Patriot“ ist in diesen Tagen wieder ein vielberufenes Wort. Aber was bedeutet „Patriot“ eigentlich? Ist der „Patriot“ wirklich zwingend ein engstirniger rechtsorientierter nationalistischer Mensch, der, wie heutzutage allenthalben zu erleben, mit diffusen Feindbildern herumläuft und versucht alle, die angeblich so sind wie er gegen alle die aufzuhetzen, die eben nicht so sind wie er?

Muss Patriotismus wirklich zwingend Hass zur Folge haben oder gibt es auch eine menschenfreundliche aufgeschlossene Definition von Patriotismus? War Patriotismus schon immer so, wie er sich heute bei PEGIDA und ähnlichen „Organisationen“ darstellt? Ist es quasi ein (deutsches) Naturgesetz, dass Patriotismus und Toleranz einander ausschließen? Kann Patriotismus nicht auch andere Wege gehen?

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Quelle: http://hofordnung.hypotheses.org/89

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Hofdienerschaft – wie viele Diener gab es am Hof?


Schloss Herrenhausen
By Kupferstich: Nathaniel Parr, um 1745, nach einer älteren Vorlage; Foto hochgeladen von Benutzer AxelHH [Public domain], via Wikimedia Commons

Viele Zahlen kursieren über die Größe der Höfe in der Frühen Neuzeit. Da finden sich Angaben, die zum Teil in die Tausende gehen. Um das Jahr 1700 etwa soll der kaiserliche Hofstaat in Wien 1000 Personen umfasst haben und vom Versailler Hof Ludwigs XIV. sind Zahlen zu lesen, die noch weit darüber hinausgehen. Doch sind diese Zahlen pure Übertreibung oder beruhen sie tatsächlich auf der damaligen Wirklichkeit? Wer sind diese vielen Menschen, die da am Hof sind?
Gerade in älteren kulturgeschichtlichen Werken und in vielen populären Werken über Höfe finden sich Zahlen, die in die tausende gehen. Sicher wird man die ein oder andere Zahl einer gezielten Übertreibung zuschreiben können, denn den Höfen der Frühen Neuzeit wurde gerne Monstrosität nachgesagt, das immerwährende Fest, das dort geherrscht haben soll, sollte versinnbildlicht werden, der übertriebene Luxus brauchte einen Beleg und der lässt sich wohl mit nichts besser aufzeigen als mit einer atemberaubenden Anzahl von Menschen, die sich in den schier unendlich großen Schlössern tummelten. Da wurden dann auch gerne mal Personen mitgerechnet, die gar nicht zum eigentlichen Hofstaat gehörten, die Gäste oder Tagelöhner waren oder aber es wurden Personenzahlen gleich frei erfunden.
Wie aber sehen die Zahlen aus, die sich in zeitgenössischen Quellen finden?

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Quelle: http://hofordnung.hypotheses.org/82

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Der Hof – Definitionsversuche durch die Jahrhunderte

Der Hof ist vielschichtig, er besteht aus einer Unzahl von Menschen und er bildet das Zentrum dieser Menschen und das Zentrum eines Territoriums.
So weit so gut oder auch eben nicht. Dieser erste hier geschriebene Satz ist nicht wirklich eine Neuigkeit, er ist auch nicht besonders originell und in tausenden von Abwandlungen in annähernd jedem Buch zu lesen, das sich – und wenn auch nur am Rande – mit Höfen beschäftigt. Offenbar bekommen wir Historiker dieses wabernde ‚Etwas‘ nicht zu fassen; egal aus welcher Richtung und mit welcher Forschungsmethodik wir uns diesem ‚Etwas‘ auch widmen.
Wirklich bewusst wurde mir dieses Dilemma als ich im Zuge meiner Dissertation den völlig verzweifelten Versuch unternahm den ‚Hof‘ zu fassen zu bekommen und das anhand der Forschungsgeschichte der letzten Jahrzehnte und unter Zuhilfenahme diverser Autoren des 9. bis 19. Jahrhunderts.
Wer jetzt lacht kennt das Problem, hat sich selbst wahrscheinlich schon durch unzählige Bücher und Aufsätze zum Thema ‚gefressen‘ und hält mich für ein klein wenig wahnsinnig. (Dazu kann ich nur sagen, wer sich dem Thema Hofordnungen vom Mittelalter bis zur Neuzeit stellt muss ein klein wenig wahnsinnig sein.)
Auf jeden Fall hatte dieser Versuch meinerseits zumindest ein Ergebnis zur Folge, dass ich an dieser Stelle mit der hoffentlich geneigten Öffentlichkeit teilen möchte: Es ist eine Liste diverser Definitionen und Definitionsversuche, die sich im Laufe der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte bzgl.

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Quelle: http://hofordnung.hypotheses.org/70

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Der Hof – Definitionsversuche durch die Jahrhunderte

Der Hof ist vielschichtig, er besteht aus einer Unzahl von Menschen und er bildet das Zentrum dieser Menschen und das Zentrum eines Territoriums.
So weit so gut oder auch eben nicht. Dieser erste hier geschriebene Satz ist nicht wirklich eine Neuigkeit, er ist auch nicht besonders originell und in tausenden von Abwandlungen in annähernd jedem Buch zu lesen, das sich – und wenn auch nur am Rande – mit Höfen beschäftigt. Offenbar bekommen wir Historiker dieses wabernde ‚Etwas‘ nicht zu fassen; egal aus welcher Richtung und mit welcher Forschungsmethodik wir uns diesem ‚Etwas‘ auch widmen.
Wirklich bewusst wurde mir dieses Dilemma als ich im Zuge meiner Dissertation den völlig verzweifelten Versuch unternahm den ‚Hof‘ zu fassen zu bekommen und das anhand der Forschungsgeschichte der letzten Jahrzehnte und unter Zuhilfenahme diverser Autoren des 9. bis 19. Jahrhunderts.
Wer jetzt lacht kennt das Problem, hat sich selbst wahrscheinlich schon durch unzählige Bücher und Aufsätze zum Thema ‚gefressen‘ und hält mich für ein klein wenig wahnsinnig. (Dazu kann ich nur sagen, wer sich dem Thema Hofordnungen vom Mittelalter bis zur Neuzeit stellt muss ein klein wenig wahnsinnig sein.)
Auf jeden Fall hatte dieser Versuch meinerseits zumindest ein Ergebnis zur Folge, dass ich an dieser Stelle mit der hoffentlich geneigten Öffentlichkeit teilen möchte: Es ist eine Liste diverser Definitionen und Definitionsversuche, die sich im Laufe der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte bzgl.

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Quelle: http://hofordnung.hypotheses.org/70

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Der Hof – Definitionsversuche durch die Jahrhunderte

Der Hof ist vielschichtig, er besteht aus einer Unzahl von Menschen und er bildet das Zentrum dieser Menschen und das Zentrum eines Territoriums.
So weit so gut oder auch eben nicht. Dieser erste hier geschriebene Satz ist nicht wirklich eine Neuigkeit, er ist auch nicht besonders originell und in tausenden von Abwandlungen in annähernd jedem Buch zu lesen, das sich – und wenn auch nur am Rande – mit Höfen beschäftigt. Offenbar bekommen wir Historiker dieses wabernde ‚Etwas‘ nicht zu fassen; egal aus welcher Richtung und mit welcher Forschungsmethodik wir uns diesem ‚Etwas‘ auch widmen.
Wirklich bewusst wurde mir dieses Dilemma als ich im Zuge meiner Dissertation den völlig verzweifelten Versuch unternahm den ‚Hof‘ zu fassen zu bekommen und das anhand der Forschungsgeschichte der letzten Jahrzehnte und unter Zuhilfenahme diverser Autoren des 9. bis 19. Jahrhunderts.
Wer jetzt lacht kennt das Problem, hat sich selbst wahrscheinlich schon durch unzählige Bücher und Aufsätze zum Thema ‚gefressen‘ und hält mich für ein klein wenig wahnsinnig. (Dazu kann ich nur sagen, wer sich dem Thema Hofordnungen vom Mittelalter bis zur Neuzeit stellt muss ein klein wenig wahnsinnig sein.)
Auf jeden Fall hatte dieser Versuch meinerseits zumindest ein Ergebnis zur Folge, dass ich an dieser Stelle mit der hoffentlich geneigten Öffentlichkeit teilen möchte: Es ist eine Liste diverser Definitionen und Definitionsversuche, die sich im Laufe der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte bzgl.

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Quelle: http://hofordnung.hypotheses.org/70

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