Die in Berlin geborene Grete Ring (1887-1952) war eine Naturgewalt, „wirklich unwiderstehlich […] von allen bewundert, wenn auch gelegentlich ein wenig gefürchtet, denn sie schreckte vor niemandem und nichts zurück“ (Marianne Feilchenfeldt, geborene Breslauer). Als eine der ersten Frauen, die Kunstgeschichte studierten, war sie als Wissenschaftlerin und Kritikerin hoch angesehen – und ist heute in Vergessenheit geraten.
Die Liebermann-Villa am Wannsee widmet der beeindruckenden Kunsthändlerin der Moderne und ihrer Sammlung erstmals eine Ausstellung mit einzigartigen Leihgaben französischer und deutscher Zeichnungen aus dem Ashmolean Museum in Oxford. Als Nichte Max Liebermanns, als enge Freundin seiner Tochter Käthe und als Patin seiner Enkelin Maria war Ring ein regelmäßiger Gast in Liebermanns Sommerhaus am Wannsee. Höchste Zeit, sie wieder am Wannsee zu begrüßen.
Nach der Promotion bei Heinrich Wölfflin war Grete Ring zunächst wissenschaftliche Mitarbeiterin der Berliner Museen, bevor sie kurz nach dem Ersten Weltkrieg in den Kunstsalon Cassirer, die führende Kunstgalerie in Berlin, eintrat.
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Quelle: https://visual-history.de/2023/10/10/ausstellung-grete-ring-kunsthaendlerin-der-moderne/