Fürst Joseph 2.0 – Netzbiographie online

Zahlreiche Blogbeiträge haben im vergangenen Jahr Schlaglichter auf das bewegte Leben des Fürsten Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck geworfen und für tiefere Einblicke auf eine entstehende Netzbiographie zu seiner Person verwiesen.

Das Redaktionsteam freut sich mitteilen zu können, dass diese multiperspektivische Netzbiographie Fürst Josephs zu Salm-Reifferscheidt-Dyck nun online erschienen ist! Vom Ancien Régime über die französische und preußische Zeit ist Fürst Joseph somit auch im 21. Jahrhundert präsent.

Wir bedanken uns bei allen, die zum Gelingen der Netzbiographie beigetragen haben und freuen uns auf Kommentare, Diskussionen und Beiträge auf historicum-eStudies.net!

Ihr Redaktionsteam

Rheinischer Adel – Ein geschichtswissenschaftlicher Forschungsblog

Quelle: http://rhad.hypotheses.org/465

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Die große Unbekannte?

Wenig ist über sie bekannt und dennoch spielte sie eine entscheidende Rolle im Leben von Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck. Die Rede ist von seiner Mutter – Augusta Maria Gräfin von Truchsess Zeil-Wurzach.

Geboren wurde sie im Jahr 1743, im Alter von 26 Jahren heiratete sie den jüngsten der drei Brüder aus dem Geschlecht Salm-Reifferscheidt-Dyck. Ihr Mann Johann Franz war zu diesem Zeitpunkt bereits 55 Jahre alt und musste nach der Resignation seiner Domherrenstellen in Köln und Straßburg für den Fortbestand der Linie sorgen. Mit der Geburt Josephs im Jahr 1773 wurde diese Pflicht erfüllt.

Nach nur sechs Ehejahren starb Johann Franz. Seine hochschwangere Witwe (Josephs Bruder Franz kam erst zwei Monate nach dem Tod seines Vaters zur Welt) war somit Regentin und Verwalterin der Herrschaft. Zum Mitvormund der Kinder hatte ihr verstorbener Mann seinen Schwager Joseph von Zeil-Wurzach bestellt – ebenfalls Domherr in Köln und Straßburg. Die Folgen dieser Wahl? Ein jahrzehntelanger Prozess um finanzielle Angelegenheiten.

Soweit die Fakten. Die Quellen zur Kavalierstour ihrer Söhne lassen eine fürsorgliche Mutter erahnen: Besuchen die beiden Jungen das Gymnasium in Köln, hält sie sich meist im „Salmschen Hof“ in der Trankgasse auf. Führt der erste Teil der Studienreise nach Brüssel, reist sie mit um vor Ort persönlich für die angemessene Ausstattung zu sorgen. Auch die Briefe ihrer Söhne, wenn auch den stilistischen Regeln der Zeit unterworfen, vermitteln das Bild einer engen Bindung.

Ganz so unbekannt ist sie also doch nicht. Lediglich nach dem Herrschaftsantritt Josephs scheint sie vollkommen im Dunkeln zu verschwinden. Nur ihr Todesjahr ist bekannt: Sie starb im Jahr 1805.

Quelle: http://rhad.hypotheses.org/346

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