Über Florian Greiners Buch: Wege nach Europa 1914-1945

Aus der Studie lässt sich für weitere Forschungen mitnehmen, dass man sich vom Zäsurdenken in Bezug auf Europadiskurse bis 1945 verabschieden muss. In der Presse wurde alles gesagt und gedacht, und das jederzeit. Die Politik zog nicht mit, darin muss man nach wie vor eine Zäsur in der zweiten Hälfte der 1940er-Jahre sehen, als praktische politische Schritte ergriffen wurden, die allgemein als Prozess der europäischen Integration bezeichnet werden.

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Grundlagen Europas: Christentum und Gewalt

Die Rede von den „christlichen Wurzeln Europas“ ist allgemein bekannt und weit verbreitet. Meist wird von den jüdischen und christlichen, manchmal auch jüdisch-christlichen, von den griechischen und den römischen Wurzeln gemeinsam gesprochen. In der Regel steht dahinter ein positiver Bezug, der allerdings die tatsächliche Ambivalenz dieser Redeweise verbirgt.

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Katholiken brauchen Differenz. Eine Erklärung für Matussek, Meisner und Mosebach

Nein, hier geht es nicht um die so dumme wie hitzige Diskussion, ob sich der WELT-Autor und papsttreue Intellektuelle Matthias Matussek zu Recht oder zu Unrecht sein neues Büro rosa anstreicht. Hier geht es um etwas Wichtiges: Um den Katholizismus und dessen drohenden Untergang. Um was auch sonst in diesem Blog, der sich mit der “Geburt” der ersten Katholiken auseinandersetzt? In der Tat liegen Leute wie Matussek und der Schriftsteller und Essayist Martin Mosebach (“Häresie der Formlosigkeit”) mit ihrer Kritik an den katholischen Reform- und Modernisierungsbestrebungen richtig. Nur völlig anders, als die beiden glauben. Katholizismus definiert sich über die Distinktion. Ohne die Kultur der permanenten Grenzziehung wäre er wahrscheinlich toleranter, demokratischer und jugendlicher. Ein begrüßenswertes Ziel der Kirchenreform! Doch fallen die alten Unterscheidungsmerkmale der Katholiken weg, hören sie auf, als solche zu existieren. Denn historisch gesehen sind nur diejenigen katholisch, die den Unterschied und ihre Alleinstellumgsmerkmale wortmächtig in die Welt (bzw. WELT) tragen. Was sagen Matussek und Mosebach, in deren Reihe man auch den ehemaligen Papst Benedikt XVI. oder Kardinal Meisner stellen kann? Sie beharren auf der bekannten und typisch katholischen Tradition in den Ritualen, in der Ausstattung des Sakralraums, in der kirchlichen Lebensethik. Sie warnen vor einer Angleichung an […]

Quelle: http://catholiccultures.hypotheses.org/1991

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