Broschüre und Stadtplan zu Düsseldorfer Hausnamen und Hausnummern

Die Westdeutsche Zeitung berichtet von einer Neuerscheinung zu den Düsseldorfer Hausnamen und Hausnummern, herausgegeben von einer reichlich militant klingenden Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine, verfasst von Edmund Spohr und Hatto Küffner. Es handelt sich dabei um eine 16-seitige Broschüre, die auch einen Stadtplan mit Namen und Nummern enthält, zu beziehen ist sie laut Der Westen um 9,80 Euro im Düsseldorfer Stadtarchiv, Stadtmuseum und Schifffahrtsmuseum.
Vgl. zur Hausnummerierung in Düsseldorf auch diesen Hinweis auf Heike Blumreiters Publikation im Adresscomptoir.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/581436091/

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100 Jahre Hausnummern in Gersthofen

Breaking News: Vor 100 Jahren wurden in Gersthofen nahe bei Augsburg Hausnummern eingeführt; die Worte des damaligen Bürgermeister Vinzenz Langhans ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig:

Jeder Hauseigentümer hat zu dulden, dass die zur Bezeichnung der Straßen erforderlichen Tafeln zu öffentlichen Zwecken an seinem Hause angebracht werden. Die Besudelung und Verunstaltung der Hausnummern und Straßenbenennungstafeln ist verboten.

Quelle: Augsburger Allgemeine, 6.12.2013

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/565877948/

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Die Hausnummern zu Frankfurt am Main, 1850

Auf dieses Digitalisat einer Frankfurter Hausnummernkonkordanz hat schon vor längerem Klaus Graf auf G+ hingewiesen:

Die Hausnummern zu Frankfurt am Main: in einer vergleichenden Uebersicht der neuen mit den alten, und umgekehrt, zusammengestellt. Frankfurt am Main: Krug, 1850.
http://digital.obvsg.at/ulbtirol/content/titleinfo/59157

Nettes Vorwort, das die Hausnummernschilder durch den "Muthwillen böser Buben oder durch Eintrocknen der die Schrauben haltenden hölzernen Zapfen" (S.VIII) bedroht sieht. Auch musste erst der "Gebrauch der neuen Hausnummern" eingelernt werden, denn diese waren nun straßenweise vergeben, weswegen nun "mit Angabe der neuen Nummer immer die Nennung der Strasse bedingt ist, dass man also z.B. nicht sagen darf: 'Lit. E Nr. 1 neu ist ein Gewölb zu vermieten', denn daraufhin könnte der Suchende im ganzen fünften Quartier herumlaufen, da Nr. 1 neu in demselben nicht weniger als zwanzig Mal vorkömmt." (S.V)

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/528986690/

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Neues Hausnummernsystem für Südkorea tritt demnächst in Kraft

Die NZZ berichtet heute darüber, dass in Südkorea ab 1.1.2014 endgültig ein neues Adresssierungssystem in Kraft tritt, dessen Einführung ab 1996 vorbereitet wurde und für das 160.000 Straßennamen und mehr als 5 Millionen Hausnummern vergeben wurden. Der Autor Hoo Nam Seelmann beschreibt auch die davor gebräuchlichen Adressierungssysteme:

In Korea galt vom 14. Jahrhundert an bis zur Kolonialisierung durch Japan 1910 ein eigenes Adresssystem. Fünf Häuser fasste man zur kleinsten Einheit zusammen, die «Tong» genannt wurde, und jedes Haus hatte eine Hausnummer. Eine Adresse bestand somit im Falle der Hauptstadt aus dem Namen der Stadt, des Stadtbezirks, des Viertels und der Nummer von Tong und Haus. Am Schluss stand der Name des Empfängers.

Die japanische Kolonialmacht führte dann 1918 ein vorwiegend der Steuereintreibung dienendes System ein, das am Grundeigentum orientiert war und als System der Nummerierung des Bodens bezeichnet wurde. Es enthielt die Namen von Provinzen, Städten und Stadtvierteln, aber eben keine Strassennamen. Seelmanns Darstellung des japanischen Systems lautet wie folgt:

An deren [der Straßennamen, AT] Stelle tritt eine Nummer, die wie folgt zustande kommt: Ein Stadtteil wird in eine bestimmte Anzahl von Parzellen eingeteilt, die je eine Nummer bekommen. Jeder Eigentümer einer Parzelle wiederum erhält je nach der Reihenfolge der Eintragung ins Grundbuch eine Nummer zugeteilt, die zum Bestandteil der Adresse wird. Wenn beispielsweise die Parzelle Nr. 1 eines Viertels 10 verschiedene Eigentümer hat, bekommen diese die Nummern 1 – 1, 1 – 2, 1 – 3, usw. Wird jedoch das Grundstück 1 – 1 in zwei Teile geteilt, werden daraus 1 – 1 und 1 – 11. Ist ein Grundstück gross und fand die Aufteilung wiederholt statt, kann es vorkommen, dass 1 – 1 und 1 – 100 nebeneinander stehen. Das Problem dieses Systems: Mit der Verstädterung wurden die Grenzen der alten Parzelleneinteilung (...) bis zur Unkenntlichkeit verwischt. So entstand ein Labyrinth von Zahlen, in dem sich ausser Briefträgern kaum noch jemand auskannte.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/462310556/

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Hausnummern-Expedition, Fr 27.9.2013

Für das Wienmuseum biete ich im September - Fr 27.9.2013, 16 Uhr - wieder eine Hausnummern-Expedition an; wer auch immer daran teilnehmen möchte, ist herzlich eingeladen, Informationen zur Anmeldung siehe unten!

150 Jahre Orientierungsnummern in Wien: Eine Hausnummern-Expedition durch die Innenstadt

1863, also vor 150 Jahren, wurde in Wien die Einführung von Hausnummern abgeschlossen. Die Initiative ging vom Schilderfabrikanten Michael Winkler aus, der nach Vorbild anderer Städte wie Paris vorschlug, das System der wechselseitigen Nummerierung mit geraden und ungeraden Nummern auf jeweils gegenüberliegenden Seiten auch in Wien zu etablieren. Das alte System mit den in einer Zahlenreihe durchlaufenden "Konskriptionsnummern" war zu unübersichtlich geworden.

Die heute üblichen Hausnummern scheinen keine Vergangenheit zu haben, so alltäglich sind sie für uns geworden. Der Rundgang liefert Einblicke in die Geschichte einstiger und gegenwärtiger Orientierungssysteme.

Dauer: 2 Stunden
Teilnahme: EUR 10,–
Beschränkte Teilnehmerzahl,
Anmeldung unbedingt erforderlich: service(at)wienmuseumat oder
Tel. (43-1) 505 87 47-85173 (Mo-Fr, 9-13 Uhr)
Die Stadtexpedition findet bei jedem Wetter statt!


Weitere Infos:
http://www.wienmuseum.at/de/veranstaltungen.html

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/444868297/

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Auf der Suche nach Grillparzer

Der im Vormärz durch den späteren Burgtheaterdirektor Heinrich Laube angestellte Vergleich von Wiener und Berliner Adressierungsmöglichkeiten fällt zu Ungunsten ersterer aus:

Es ist in Wien sehr schwer, Leute zu finden. Man darf dort nicht etwa an jene Viertelabtheilung, an die bequemen Hausnummern, an den stets hilfreichen Adreßkalender, an das ganze zum Nachschlagen so bequeme Büreauwesen Berlins denken; nein, durch eitel Romantik hindurch geht der Weg. Grillparzer, wo bin ich überall hingerathen, um Dich zu finden! — erster Hof, zweite Stiege, dritter Stock, vierte Thür! Es wirbeln mir noch die Beschreibungen im Kopfe. Nach einer vormittäglichen Suchjagd stand ich endlich in einer schmalen, öden Gasse vor einem großen schweigsamen Hause; meine Tritte hallten wieder auf der steinernen Treppe, an der gewölbten Decke. Klosterstille und Kühle umgab mich, draußen lag ein heißer Tag, ich dachte an das Schloß des alten Borotin in der Ahnfrau; an die ganze schauerliche Einsamkeit dieses Stückes. Es trat auch so schauerlich einsam in der Literatur auf, nur in den sterbenden Augen trug es etwas von jener poetischen Lebenswärme, die es noch eine Zeitlang vor dem Vergessen schützen wird; sonst war es kalt wie eine Leiche.
Ein eisernes Gitter hemmte meine Schritte, die Thüre war verschlossen, nirgends ein Mensch zu sehen oder zu hören; — der alte Borotin liegt im Sterben, dachte ich. Eine schwere, rostige Klingel gab einen schrillen, gespenstigen Ton. — Niemand regte sich, noch einmal schellte ich; wieder umsonst.
So stand ich wohl eine Viertelstunde, und hatte Zeit zu überlegen, was Grillparzer.für ein Dichter sei. Vor der Klingel fürchtete ich mich, machte aber doch einen letzten Versuch. Nach einer Weile hörte ich einen langsamen Frauentritt schlürfen, eine Gestalt mit fast ganz verhülltem Kopfe näherte sich — die Ahnfrau, wie sie leibt' und lebte, fragte nach meinem Begehre und Namen.
Jaromir von Eschen, heiß ich, und wünschte Herrn Grillparzer zu sprechen.
Er ist nicht zu Hause. — Ich mache hier keine Geschichte, sondern es fügte sich wunderlich genug in der That so, wie ich erzähle, die arme Ahnfrau mochte Zahnschmerzen haben.
Kaum hatte ich den Muth, dieser mittelalterlichen Wehgestalt eine moderne Karte anzubieten.
Nun blieb noch der „Stern“ übrig, eine tief in den Winkel gekauerte Wiener Kneipe, wo sich die Poeten des Abends zusammenfinden sollten. Früher geschah dieß in der sogenannten „Ludlamshöhle," aber die poetischen Possen und das Bundesartige, was sich dort herausgestellt hat, sind dem Gubernio mißfällig geworden, und man hat die Höhle verschüttet. Freie Künste, Bund und Höhle sind bedenkliche Ingredienzien, und „hoher Sinn liegt oft im kind'schen Spiele,“ man darf den Teufel nicht an die Wand malen tc. kurz, man hat Gründe gehabt, die uns nichts angehen, und ich mußte nach dem „Stern" fragen, einem kleinen Filial der untergegangenen Ludlamshöhle.
Nach einigen unerschrockenen Versuchen fanden wir ihn, Gutzkow, und der Starost waren mit auf dieser Expedition.


Laube, Heinrich: Reisenovellen. Band 3, Mannheim: Hoff, 1836, S.135-138. (GBS)

Dank an Andreas Kloners Radiofeature Feuerfest und Donauwalzer. Eine Lange Nacht in Alt-Wien, dem ich diesen Hinweis entnommen habe!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/410259906/

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Bodo Mrozek zur Hausnummernkunde

In der aktuellen Ausgabe von ZeitRäume. Potsdamer Almanach des Zentrums für Zeithistorische Forschung beschäftigt sich Bodo Mrozek mit der Hausnummernkunde und kommt zu folgendem Schluss:

Die Hausnummernkunde wird keine eigene Hilfswissenschaft ausbilden. Für zeit- und umweltgeschichtliche Fragestellungen, das zeigt allein der kurze Blick auf »goldene« oder »grüne« Hausnummern, birgt sie aber zumindest weiterführende Anregungen. Die Kunst des Dechiffrierens numerischer Häuserzeichen lässt sich so als urbane Heraldik der neuzeitlichen Stadtgeschichte verwenden und – nach Kittler – als ein Verfahren zum Auslesen historischer Daten. Sie lehrt, wie man die stummen Zeichen an den Wänden zum Sprechen bringt.

Mrozek, Bodo: Vom Bildzeichen zum Zahlencode. Die Hausnummer als Chiffre einer Mediengeschichte der vernetzten Stadt, in: ZeitRäume 2011. Potsdamer Almanach des Zentrums für Zeithistorische Forschung, 2012, S. 132–142, hier S. 141.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/362807516/

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Vortrag & Stadtexkursion zu Wiener Hausnummern, 24./25.5.2013

In einem Monat ist es wieder soweit, an der VHS Urania findet mein Hausnummernvortrag und -spaziergang statt!

Wiener Adressen: Hausschilder, Straßennamen und Hausnummern

Vortrag und Exkursion von Anton Tantner im Rahmen von University Meets Public

Beschreibung: Wie findet ein Brief seinen Empfänger? Wie orientieren wir uns in der Stadt? Erst unter Maria Theresia wurden die Häuser in Wien nummeriert, später noch die Straßennamen durch eigene Schilder kenntlich gemacht. Wie dies geschah, ist Thema des Vortrags und der Exkursion. Der genaue Treffpunkt der Exkursion wird im Vortrag bekannt gegeben.

Termin:

Ort: VHS Wiener Urania, 1010 Wien, Uraniastraße 1
Vortrag: Fr, 24.5.2013, 19:00-20:30
Exkursion: Sa, 25.5.2013, 15:00-16:30
Zur Anmeldung

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/351209337/

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