The importance of bona fide friendships to international politics: China’s quest for friendships that matter

.

Quelle: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09557571.2022.2044757?ai=z4&mi=3fqos0&af=R

Forum: doing historical international relations

.

Quelle: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09557571.2022.2044754?ai=z4&mi=3fqos0&af=R

How Political Parties Respond to Pariah Street Protest: The Case of Anti-Corona Mobilisation in Germany

.

Quelle: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09644008.2022.2042518?ai=z4&mi=3fqos0&af=R

Framing COVID-19: Public Leadership and Crisis Communication By Chancellor Angela Merkel During the Pandemic in 2020

.

Quelle: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/09644008.2022.2028140?ai=z4&mi=3fqos0&af=R

Bruderschaft und »authentische Männlichkeit«

#ProudBoys

Die »Proud Boys« sind in erster Linie eine Bruderschaft, der es um die Wiedererlangung einer »echten« beziehungsweise »authentischen« Männlichkeit angesichts der als korrumpierend empfundenen Einflüsse der Moderne geht. Verkürzt lässt sich ihr Männlichkeitsideal auf drei Handlungsebenen herunterbrechen: arbeiten, kämpfen, Sex. In allen Lebensbereichen geht es um die soziale Dominanz von Männern.

antifa Magazin der rechte rand
Symbol Proud Boys

Die Organisationsstruktur der »Proud Boys« ist durch unterschiedliche Mitgliedschaftsgrade hierarchisiert. Um der Gruppe beitreten zu können, müssen Bewerber vier Aufnahmerituale durchlaufen, welche der Gründer Gavin McInnes zuerst im Jahr 2016 in einem Beitrag für die extrem rechte Nachrichtenseite »Taki’s Magazine« vorstellte. Der Name selbst ist eine Kooptierung der umgangssprachlichen Bezeichnung eines stolzen schwulen Mannes als »Proud Boy«. Die erste Stufe besteht in einem Bekenntnis zum »westlichen Chauvinismus«, dem Leitmotiv der Organisation. In der zweiten Stufe müssen Bewerber fünf Müslimarken aufsagen, während sie von mehreren Mitgliedern geschlagen werden, die mindestens den ersten Mitgliedsgrad absolviert haben. Dabei dürfen sie auch im Kopfbereich und Unterleib traktiert werden, wenn auch in geringerem Ausmaß. Diesen Initiationsritus beschrieb McInnes bereits 2015 in einer Folge seines Podcasts »Free Speech« mit dem »Fox News«-Moderator Tucker Carlson – angeblich entstammt er seiner eigenen Lebenserfahrung. Zudem müssen sich Mitglieder in der zweiten Stufe dazu verpflichten, maximal ein Mal im Monat zu masturbieren. Mit Absolvierung der zweiten Stufe sollen sich Mitglieder laut Gruppenrichtlinien auch dem Lebensbundprinzip der Bruderschaft anschließen und ein Leben lang Teil der Organisation bleiben. Mit der Tätowierung von »Proud Boy« auf ihrem Körper und dem Versprechen, auf Pornografie zu verzichten, wird die dritte Mitgliedsstufe absolviert.

Durch diese Rituale sollen potenzielle Mitglieder ihre Männlichkeit in Gestalt von Durchhaltevermögen und Opferbereitschaft beweisen, zugleich dient es als Einführung in die auf Gewalt und Dominanz ausgerichtete Organisation. Dies zeigt sich insbesondere in der zweiten Stufe, die Bewerber nicht nur zu Durchhaltevermögen in Konflikt­situationen anhält, sondern auch zur aktiven Suche nach Sexualpartnerinnen verpflichtet. Zugleich dienen die Prügel als Vermittlung von Hierarchien zwischen alten und neuen Mitgliedern innerhalb der Gruppe. 2017 führte McInnes schließlich eine vierte Stufe in der Mitgliederhierarchie ein. Diese wird erreicht, wenn Mitglieder physische Angriffe auf echte oder vermeintliche politische Gegner*innen durchführen.
Die Masturbationsfeindlichkeit der »Proud Boys« ist keine Ausnahmeerscheinung, sondern stellt einen zunehmend wichtigen Teil extrem rechter Ideologien in den USA und darüber hinaus dar. Hierbei geht es zumeist um die Bewahrung »westlicher« beziehungsweise »weißer« Staatsvölker durch eine erhöhte Geburtenrate, zu der der Verzicht auf Selbstbefriedigung beitragen soll. Neben McInnes vertreten zahlreiche extrem rechte Kader derlei Thesen, darunter auch David Duke.

ABO
Das Antifa Magazin

alle zwei Monate
nach Hause
oder ins Büro.

Ursprung des von McInnes geforderten Masturbationsverzichts ist eine Wette mit dem Komiker Dante Nero im Sommer 2015, der ebenfalls irrationalerweise diesen Verzicht als Beitrag zu einem gesunden Lebensstil verklärt. Nero, der afroamerikanische Wurzeln hat, gehörte bereits vor Gründung der »Proud Boys« zur Kerngruppe um McInnes. Beide schlossen eine Wette zum Masturbationsverzicht ab, woraufhin Nero in gewohnt ironisch-autoritärer Manier zum »Papst« der Gruppe erklärt wurde. Nach gewalttätigen Auseinandersetzungen bei Demonstrationen in Charlottesville distanzierte Nero sich schließlich Ende 2017 von den »Proud Boys« und widmet sich seitdem seinen Beziehungs- und Männercoachings. Sein »Proud-Boy«-Tattoo am Hals hat er überstechen lassen.

McInnes begründet den Masturbationsverzicht mit der vermeintlich schädlichen Wirkung von Pornografie, die letztlich Männer von ihrem »natürlichen Drang« zum Aufsuchen von Sexualpartnerinnen abhalte. Mit dem Verzicht würden Mitglieder dazu angehalten, sexuelle Beziehungen und letztlich Ehen einzugehen. Hier lassen sich Züge einer »sexuellen Gegenrevolution« erkennen, die versucht, Sexualität zu kontrollieren und vermeintlichen gesellschaftlichen Interessen unterzuordnen. Dies ist als Gegengewicht zur Liberalisierung des Sexualitätsverständnisses in liberaldemokratischen Staaten seit den 1960er-Jahren zu sehen und drückt sich auch in McInnes Begründungen zum Verzicht aus, in denen er Masturbation als Unfähigkeit zur Selbstbeherrschung darstellt und damit als Ausdruck zeitgenössischer Dekadenz ausmacht. Dahinter steht – wie auch sonst – eine als übermächtig ausgemachte feministische Bewegung, die Männer durch falsche Vergewaltigungsvorwürfe zu Pornokonsum und Selbstbefriedigung zwinge.

Zugleich soll der Verzicht zu einer gesteigerten männlichen Potenz und Sexualität in Beziehungen führen. Wegweisend ist hier die traditionelle Vorstellung, wonach weibliche Sexualität nur durch einen aktiven, meist dominanten, männlichen Gegenspieler aktiviert werden könne, der somit auch für Frauen notwendig sei, um überhaupt sexuelle Befriedigung zu erfahren. Neben der Potenz im Kampf müssen Proud-Boys-Mitglieder folglich die gleiche Virilität im Schlafzimmer beweisen. Laut McInnes sei Sex der wichtigste Faktor in jeder Ehe und das »Hämmern (der eigenen Ehefrau) zur Besinnungslosigkeit« Lösung für alle Beziehungskonflikte, wie er in einem Artikel von August 2015 für »Taki’s Magazine« schrieb. Hinter dem Masturbationsverzicht steht also die Förderung eines misogynen Dominanzbegehrens.

Da Frauen von den »Proud Boys« nur ein Wert als Mütter und Hausfrauen zugesprochen wird, werden sie nicht als gleichwertige Mitglieder aufgenommen. Stattdessen wird ihnen eine separate Organisation angeboten, die »Proud Boys’ Girls« (PBG). Der Versuch, eine ebenso erfolgreiche, selbstständige Teilgruppe zu bilden, verläuft aber immer wieder im Sande. Zu stark bleibt der Widerspruch zwischen der Rolle als aktive Kämpferinnen und den Idealen der »Proud Boys« und der Misogynie der männlichen Mitgliedschaft.

Vorabdruck aus: Carl Kinsky: »Proud Boys«. Trumpismus und der Auf-stieg ultranationalistischer Bruderschaften, Münster 2021, Unrast Verlag, 88 Seiten, 7,80 Euro, Erscheinungsdatum: Oktober 2021.

Der Beitrag Bruderschaft und »authentische Männlichkeit« erschien zuerst auf der rechte rand.

Quelle: https://www.der-rechte-rand.de/archive/8080/proud-boys-bruderschaft-maennlichkeit/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=proud-boys-bruderschaft-maennlichkeit

Critical Periods in Science and the Science of Critical Periods: Canine Behavior in America

Abstract

This article offers a canine history of the “critical period” concept, situating its emergence within a growing, interdisciplinary network of canine behavior studies that connected eugenically minded American veterinarians, behavioral geneticists, and dog lovers with large institutional benefactors. These studies established both logistical and conceptual foundations for large-scale science with dogs while establishing a lingering interdependence between American dog science and eugenics. The article emphasizes the importance of dogs as subjects of ethological study, particularly in the United States, where some of the earliest organized efforts to analyze canine behavior began. Further, the article argues that the “critical period” is important not only for its lasting prominence in multiple fields of scientific inquiry, but also as a historiographical tool, one that invites reflection on the tendency of historians to emphasize a particular narrative structure of scientific advancement.

Quelle: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/bewi.202100025?af=R

Peacebuilding in practice: local experience in two Bosnian towns

.

Quelle: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14608944.2022.2048238?ai=z4&mi=3fqos0&af=R

Fame & Faces: Portraits and Caricatures of Women in the Reign of George III

.

Quelle: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/14608944.2021.2021680?ai=z4&mi=3fqos0&af=R

From Karl von Frisch to Neuroethology: A Methodological Perspective on the Frischean Tradition’s Expansion into Neuroethology

Abstract

This paper examines a tradition of eusocial insect research stemming from the Austrian zoologist Karl von Frisch. As I show in this paper, one of the most enduring features of the Frischean tradition has been an experimental methodology developed by Frisch in the early 1910s. By tracing this methodology's use through Frisch's student, Martin Lindauer, and two of Lindauer's students, Rüdiger Wehner and Randolf Menzel, this paper illuminates a surprising aspect of ethology's development during the last half of the 20th century. Namely, it sheds light on how the Frischean tradition, a tradition that had a complicated relationship with ethology since the discipline's formation in the 1930s, produced scientists who became leading figures in neuroethology, the most prominent contemporary field of behavioral research to retain the label of “ethology.” Some of the features that distinguished Frisch's training method from the program of classical ethology and the work of his contemporaries later helped his academic descendants adapt the method to the neuroethological program.

Quelle: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/bewi.202200003?af=R

Landscapes of Time: Building Long‐Term Perspectives in Animal Behavior*

Abstract

In the 1960s, scientists fascinated by the behavior of free-living animals founded research projects that expanded into multi-generation investigations. This paper charts the history of three scientists’ projects to uncover the varied reasons for investing in a “long-term” perspective when studying animal behavior: Kenneth Armitage's study of marmots in the Rocky Mountains, Jeanne Altmann's analysis of baboons in Kenya, and Timothy Hugh Clutton-Brock's studies (among others) of red deer on the island of Rhum and meerkats in the Kalahari. The desire to study the behavior of the same group of animals over extended periods of time, I argue, came from different methodological traditions – population biology, primatology, and sociobiology – even as each saw themselves as contributing to the legacy of ethology. As scientists embraced and combined these approaches, a small number of long-running behavioral ecology projects like these grew from short pilot projects into decades-long centers of intellectual gravity within behavioral ecology as a discipline. By attending to time as well as place, we can see how this long-term perspective was crucial to their success; they measured evolutionary changes over generations of animals and their data provided insights into how the animals they studied were adapting (or not) to changing local and global environmental factors.

Quelle: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/bewi.202100026?af=R