Ausstellungs-Guide

Wie bereits angekündigt, werde ich Ihnen im Folgenden die gerade laufenden bzw. in Kürze kommenden Ausstellungen im Bereich Frühe Neuzeit vorstellen. Neben zwei großen Landesausstellungen gibt es eine kleine Anzahl interessanter Sonderausstellungen. Die Links führen auf die jeweiligen Ausstellungsseiten, wo sie weitere Informationen finden.

Bei den Landesausstellungen handelt es sich zunächst um die bereits hier im Blog erwähnte, erste brandenburgische Landesausstellung “Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft.” Dank des ausdrucksstarken Trailers kann man sich nun auf die am 7. Juni 2014 eröffnende Ausstellung auf Schloss Doberlug freuen. Interessierte haben bis zum 2. November 2014 für einen Besuch Zeit.

Eine weitere Landesausstellung aus der Epoche Frühe Neuzeit kann im niedersächsischen Raum besucht werden. Hannover feiert sozusagen ein Thronjubiläum.  ”Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714–1837” heißt die Ausstellung, die vom 17. Mai bis zum 5. Oktober 2014 im Landesmuseum Hannover gezeigt wird. Auf der welfischen Sommerresidenz Schloss Herrenhausen in Hannover, das eigens für das 300-jährige Jubiläum der Personalunion wieder errichtet worden ist, ist ebenfalls ein Teil der Landesausstellung zu sehen, die man in authentischer Kulisse bestaunen kann. Das gleiche Ambiente erwartet einen im Residenzmuseum im Celler Schloss, wo zum Thema “Reif für die Insel. Das Haus Braunschweig-Lüneburg auf dem Weg nach London” ein weiterer Bereich der Ausstellung untergebracht ist.

Ein ganz anderes Jubiläum wird in Tübingen gefeiert. Gleich zwei Sonderausstellungen beschäftigen sich mit dem “Armen Konrad”, womit ein Aufstand des Gemeinen Mannes im Herzogtum Württemberg gemeint ist, der 1514, also vor 500 Jahren, stattfand. Beide Ausstellungen laufen bereits. “1514  ·  Macht  Gewalt  Freiheit: Der Vertrag zu Tübingen in Zeiten des Umbruchs” ist seit dem 8. März 2014 bis zum 31. August 2104 in der Kunsthalle Tübingen  zu sehen. ”500 Jahre Armer Konrad: Vier Städte – Eine Ausstellung – Armer Konrad 2014” zeigt erst seit dem 10. Mai 2014 eine Ausstellung in vier Städten (Fellbach, Schorndorf, Waiblingen und Weinstadt). Bis zum 28. September 2014 kann man bei einer kleinen Rundreise durch Großraum Stuttgart jede einzelne besuchen.

Am 18. Mai eröffnet eine Ausstellung im Zuge der laufenden Luther-Dekade. “Georg Spalatin (1484-1545). Steuermann der Reformation” beschäftigt sich mit dem engen Vertrauten des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen und langjährigen guten Freund Martin Luthers, der, nach eigener Aussage, ausschlaggebend für die Verbreitung von Luthers Lehre gewesen ist. Die Sonderausstellung wird bis zum 2. November 2014 im Residenzschloss und der Stadtkirche St. Bartholomäi in Altenburg gezeigt.

Nur noch wenige Wochen, bis zum 09. Juni 2014, läuft die Sonderausstellung in Dresden “CONSTELLATIO FELIX“, die unter anderem eine der bedeutendsten Festlichkeiten des Barock – die Planetenfeste Augusts des Starken – thematisiert. Zur Hochzeit seines Sohnes 1719 wurden einen Monat lang täglich neue Attraktionen an verschiedensten Orten der Residenzstadt und deren Umgebung geboten, die die staatliche Kunstsammlung Dresden anhand von Kupferstichen wiederaufleben lässt.

Bereits seit einem Monat laufend, aber noch bis zum 21. September zu besichtigen ist eine Ausstellung in der Schweiz zum Thema Turnierwesen. Schaffhausen zeigt die Glanzzeit seiner Vergangenheit als Turnierstadt in der Ausstellung “Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur“. Sozusagen als Highlight holt Schaffhausen zusätzlich die Atmosphäre der spektakulären Festspiele durch authentische Live-Ritterspiele in die Gegenwart. In Mannheim kann bereits eine ähnliche Ausstellung besucht werden. Seit dem 10. April zeigen die Reis-Engelhorn-Museen unter dem Titel “Kaiser Maximilian I. – Der letzte Ritter und das höfische Turnier” Exponate aus dem Kunsthistorischen Museum Wien, die das Rittertum und Turnierwesen um 1500 anschaulisch darstellen. Im Museum Zeughaus C5 ist die Ausstellung bis zum 9. November zu sehen.

Wer sich diesen Sommer in Wien aufhält, sollte nicht die Münzausstellung im Wiener Kunsthistorischem Museum “Wettstreit in Erz – Die Porträtmedaille in der deutschen Renaissance” verpassen. Ab dem 2. Juni 2014 liefert die Sammlung in Wien ein einzigartiges „Who is who“ des 16. Jahrhunderts (bis Januar 2015).

Zum Schluss erwähne ich noch eine Ausstellung, die schon fast ein Jahr läuft, aber auch noch ein weiteres Jahr zu sehen ist und zwar ebenfalls im Kunsthistorischen Museum in Wien. “Kaiser Karl V. erobert Tunis. Dokumentation eines Kriegszuges” läuft noch bis zum 31. März 2015 und zeigt auf den sogenannten Tunis-Kartons die Darstellungen des Hofmalers Jan Cornelisz Vermeyen, die er auf dem Kreuzzug anfertigte.

Sollten Sie eine oder mehrere der hier vorgestellten Ausstellungen besuchen, zögern Sie nicht, eine Rezension als Kommentar zu hinterlassen. Viel Spaß!

 

 

 

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1728

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