Der Hamburger Berg ist heute eine Straße im Stadtteil Sankt Pauli und zweigt von der Reeperbahn nach Norden hin ab. Die Namensgebung dieser Straße hat zwei Geschichten.. Einerseits wird hier ein historischer Bezug zu der früheren Geografie der Gegend gezogen, andererseits heißt die Straße „Hamburger Berg“ erst seit 1938 so. Hierfür sind die Nationalsozialisten verantwortlich, die mit der Umbenennung der vormals „Heinestraße“ benannten Straße die Erinnerung an den jüdischen Kaufmann und Bankier Salomon Heine, Onkel und Förderer des Dichters Heinrich Heine, tilgen wollten. Heine stiftete 1839 in Andenken an seine 1837 verstorbene Frau gegenüber dem Nordende dieser Straße das Israelitische Krankenhaus, das ab 1841 auf dem Gelände des ehemaligen Pesthofes am Hamburger Berg erbaut wurde. Das Gebäude steht heute noch an derselben Stelle.
Der Pesthof, der nach Pestausbrüchen 1606 zwischen dem Hamburger Millerntor und dem Altonaer Nobistor errichtet und 1797 per Senatsdekret in „Krankenhof“ umbenannt wurde, beherbergte zeitweise bis zu 1100 Patienten. Die meißten waren allerdings keine Pestkranken, sondern psychisch Kranke und an Fieberkrankheiten Leidende. Der trotz Umbenennung besser als Pesthof bekannte Bau wurde 1813 von der französischen Besatzung Hamburgs abgerissen.
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