Am 7. Juni 2020 stürzten im Kontext einer Black Lives Matter-Demonstration in Bristol vier junge Leute die Statue des Sklavenhändlers Edward Colston (1636-1721) vom Sockel. Am 5. Januar 2022 wurden sie nun in Bristol vom Vorwurf einer Straftat freigesprochen. Colston war (und ist) in Bristol mehr oder weniger allgegenwärtig.Die Meinungen zum Vorgang selber und zum Freispruch sind in Großbritannien klarerweise geteilt. Das Problem, das solche Statuen aufwerfen, ist genereller Natur, ebenso der Umstand, dass es nach wie vor zahlreiche Menschen gibt, die am Kolonialismus und dem Sklavenhandel nichts oder wenig auszusetzen finden.Spontan erinnert man sich an den früheren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, der einen positiven Blick auf den französischen Kolonialismus dessen umfassender Kritik vorzog. Der aktuelle Präsident Emmanuel Macron hingegen hat sich Kritik am Kolonialismus seines Landes zu eigen gemacht und bereits zahlreiche Schritte eingeleitet, um insbesondere staatliches Unrecht, etwa in Bezug auf Algerien, öffentlich zu bekennen oder um geraubte Objekte (Benin) zurückzugeben. Dazu hat er Kommissionen eingesetzt und sich bei Expert*innen Rat geholt.
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