Von Montag, 7.5.2012 bis Donnerstag, 10.5.2012 (jeweils 9:45-10:00) sendet das Ö1-Radiokolleg eine vierteilige Serie zu Jazz in Österreich 1940-1950.
Die Ankündigung lautet:
Zuerst verboten, dann gefördert. Jazz in Österreich zwischen 1940 und 1950
Gestaltung: Stefan Wagner
Die 1940er Jahre waren für den Jazz auf dem "alten Kontinent" ein widersprüchliches Jahrzehnt. Die Nazis sahen im Jazz eine "entartete Musik" und verboten dessen Verbreitung, für die amerikanischen Soldaten war er hingegen ein wesentlicher Teil ihrer Kultur, die sie den Europäern näherbringen wollten.
Beide Zugänge hatten für den Jazz auch in Österreich beträchtliche Auswirkungen. Vor 1945 wurde er naturgemäß nur wenig gespielt, aber wenn, dann oft in besserer Qualität als jemals zuvor, nach 1945 begann sich in Österreich, insbesondere in Wien, jene Jazzszene herauszubilden, die in ihren Grundzügen bis heute besteht.
Stefan Wagner lässt in seinem Radiokolleg mehrere damals aktive Musiker und andere Zeitzeugen zu Wort kommen. Geschildert werden die unterschiedlichen Bedingungen, unter denen Jazz in diesem Jahrzehnt gespielt und konsumiert wurde, aber auch, wie der Jazz von damals jenen der späteren Jahre geprägt hat.
Klaus Schulz: "Steffl Swing - Jazz in Wien 1938 - 1945"; Verlag "Der Apfel"
Klaus Schulz: "Jazz in Österreich 1920 - 1960"; Album Verlag
Klaus Schulz: "Vienna Blues - Die-Fatty-George-Biographie"; Album Verlag
Klaus Schulz: "Hans Koller"; Album Verlag
(Die meisten Musikausschnitte, die in diesem Radiokolleg zu hören sind, sind auf den Begleit - CDs dieser 4 Bücher von Klaus Schulz veröffentlicht worden).
Monica Ladurner/Wolfgang Beyer: "Im Swing gegen den Gleichschritt - Die Jugend, der Jazz und die Nazis"; Residenz Verlag
Mike Zwerin: "La Tristesse de Saint Louis - Swing unter den Nazis"; dt. von Walter Richard Langer; Hannibal Verlag
CD - Tipp: Mytteis, Landl & co - "Steffl Swing"; erschienen bei RST - Records (enthält die Aufnahmen aus der Steffl - Diele 1943).
Schlurfbuchpräsentation: 7*Stern, 24.11.2011, 20h
Am Donnerstag 24.11.2011, 20 Uhr werden im 7*Stern in Wien Buch und Film Im Swing gegen den Gleichschritt präsentiert:
Im Swing gegen den Gleichschritt Die Jugend, der Jazz und die Nazis
Buch- und Filmpräsentation
mit Wolfgang Beyer und Monica Ladurner
Im Swing gegen den Gleichschritt
Die Jugend, der Jazz und die Nazis
Die Geschichte einer fast vergessenen Rebellion: tausende Jugendliche widersetzten sich im "Dritten Reich" dem Drill und den Zwängen des Terror-Regimes. Die österreichischen "Schlurfe", die deutschen "Swings", die französischen "Zazous" und die tschechischen "Potapki" setzten dem "Sieg Heil!"-Gebrüll ihr trotziges "Swing Heil!" entgegen - und damit oft ihr Leben aufs Spiel. Sie attackierten Mitglieder der Hitlerjugend und Parteibonzen, vernichteten NS-Propagandamaterial, zerstörten HJ-Heime und solidarisierten sich auf beeindruckende Weise mit der jüdischen Bevölkerung. Ihre ebenso lust- wie phantasievollen Aktionen, ihr auffälliger Dress Code, ihre langen Haare und ihre Weigerung, im Gleichschritt zu marschieren, machten sie zu den "Urahnen" rebellischer Jugend-Subkulturen nach dem Krieg von den Rock ´n Rollern über die Hippies bis zu den Punks.
Der Film "Im Swing gegen den Gleichschritt" wurde bereits erfolgreich auf internationalen Festivals gezeigt und in New York ausgezeichnet.
Das Buch ist soeben im Residenz-Verlag erschienen.
Moderation des Abends: Katja Schröckenstein
Eintritt: Freie Spenden
Im Swing gegen den Gleichschritt Die Jugend, der Jazz und die Nazis
Buch- und Filmpräsentation
mit Wolfgang Beyer und Monica Ladurner
Im Swing gegen den Gleichschritt
Die Jugend, der Jazz und die Nazis
Die Geschichte einer fast vergessenen Rebellion: tausende Jugendliche widersetzten sich im "Dritten Reich" dem Drill und den Zwängen des Terror-Regimes. Die österreichischen "Schlurfe", die deutschen "Swings", die französischen "Zazous" und die tschechischen "Potapki" setzten dem "Sieg Heil!"-Gebrüll ihr trotziges "Swing Heil!" entgegen - und damit oft ihr Leben aufs Spiel. Sie attackierten Mitglieder der Hitlerjugend und Parteibonzen, vernichteten NS-Propagandamaterial, zerstörten HJ-Heime und solidarisierten sich auf beeindruckende Weise mit der jüdischen Bevölkerung. Ihre ebenso lust- wie phantasievollen Aktionen, ihr auffälliger Dress Code, ihre langen Haare und ihre Weigerung, im Gleichschritt zu marschieren, machten sie zu den "Urahnen" rebellischer Jugend-Subkulturen nach dem Krieg von den Rock ´n Rollern über die Hippies bis zu den Punks.
Der Film "Im Swing gegen den Gleichschritt" wurde bereits erfolgreich auf internationalen Festivals gezeigt und in New York ausgezeichnet.
Das Buch ist soeben im Residenz-Verlag erschienen.
Moderation des Abends: Katja Schröckenstein
Eintritt: Freie Spenden
Neuerscheinung zu den "Schlurfs"
Vor kurzem ist von den MacherInnen der Doku Im Swing gegen den Gleichschritt (vgl.) ein Buch erschienen, das sich mit den Jazzjugendsubkulturen während der NS-Herrschaft auseinandersetzt und heute im Falter rezensiert wird:
Beyer, Wolfgang/Ladurner, Monica: Im Swing gegen den Gleichschritt. Die Jugend, der Jazz und die Nazis. St. Pölten/Salzburg: Residenz, 2011. [Verlags-Info]
Beyer, Wolfgang/Ladurner, Monica: Im Swing gegen den Gleichschritt. Die Jugend, der Jazz und die Nazis. St. Pölten/Salzburg: Residenz, 2011. [Verlags-Info]
Im Swing gegen den Gleichschritt
Mittwoch auf Phoenix (29.6.2011, 20:15-21:00): Im Swing gegen den Gleichschritt, eine Dokumentation über die Schlurfs.
Schifter macht Jazz
Vom 18.11.2010 bis 26.6.2011 zeigt das Technische Museum Wien die Ausstellung Schifter macht Jazz:
Walk, Jennie, Walk... Das war lange Jahre die Kennmelodie für Liebhaber der schwarzen Scheiben - wenn Günther Schifter (1923-2008) Schellacks im Radio präsentierte und dabei nicht nur sein profundes Wissen über Jazz und Swing mit seiner Zuhörerschaft teilte, sondern auch mit Nachrichten von damals nostalgische Gefühle weckte.
Die Sammlung des legendären Radiomoderators ist nun im Besitz der Österreichischen Mediathek. Teile davon werden anlässlich des 50. Geburtstags der Mediathek im Technischen Museum Wien präsentiert und zeigen anhand der Lebensgeschichte Günther Schifters, wie man zum Sammler wird, was Jazz-Hören in der NS-Zeit bedeutet, wie seine Radiosendungen entstanden sind und wie Archive Sammlungen bewahren.
Online gibt es unter www.mediathek.at/Schifter ausgesuchte Schellacks seiner Sammlung und zahlreiche seiner Radiosendungen zum Nachhören.
Walk, Jennie, Walk... Das war lange Jahre die Kennmelodie für Liebhaber der schwarzen Scheiben - wenn Günther Schifter (1923-2008) Schellacks im Radio präsentierte und dabei nicht nur sein profundes Wissen über Jazz und Swing mit seiner Zuhörerschaft teilte, sondern auch mit Nachrichten von damals nostalgische Gefühle weckte.
Die Sammlung des legendären Radiomoderators ist nun im Besitz der Österreichischen Mediathek. Teile davon werden anlässlich des 50. Geburtstags der Mediathek im Technischen Museum Wien präsentiert und zeigen anhand der Lebensgeschichte Günther Schifters, wie man zum Sammler wird, was Jazz-Hören in der NS-Zeit bedeutet, wie seine Radiosendungen entstanden sind und wie Archive Sammlungen bewahren.
Online gibt es unter www.mediathek.at/Schifter ausgesuchte Schellacks seiner Sammlung und zahlreiche seiner Radiosendungen zum Nachhören.
Artikel zu den Stilyagi online
Archivalia verkündete, dass die Jahrbücher für Geschichte Osteuropas für 1953-2002 digitalisiert wurden; damit ist u.a. folgender Artikel über die sowjetischen Stiliagi (bzw. Stilyagi) , eine um den Jazz gebildete Jugendsubkultur online verfügbar:
Edele, Mark: Strange Young Men in Stalin's Moscow: The Birth and Life of the Stiliagi, 1945-1953, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, 50.2002, S. 37-61.
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00003851/images/index.html?seite=39
Edele, Mark: Strange Young Men in Stalin's Moscow: The Birth and Life of the Stiliagi, 1945-1953, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, 50.2002, S. 37-61.
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00003851/images/index.html?seite=39