Furche-Beitrag zu Weblogs in der Wissenschaft

In der letztwöchigen Ausgabe der Wochenzeitung Furche ist nicht nur mein Beitrag über österreichische Digitalisierungsprojekte erschienen, sondern auch ein kurzer Artikel über Weblogs in der Wissenschaft, hier die unredigierte Fassung, die kaum von der nur in Print veröffentlichten Version abweicht:

Digitale Wissenschaft – Forscher entdecken Weblogs und Podcasts

„Ein Wissenschaftler, der nicht bloggt, ist ein schlechter Wissenschaftler“ – dieses provokante Diktum stammt vom Historiker Klaus Graf, dem „very godfather of German history blogs“, Hauptbeiträger des bereits 2003 gegründeten Weblogs Archivalia (archiv.twoday.net). In den letzten Jahren nehmen sich auch immer mehr österreichische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Grafs Statement zu Herzen und ermöglichen mittels Weblogs – online geführten Tagebüchern – Einblicke in ihre Forschungswerkstatt.
Mit der technischen Infrastruktur dafür sieht es in der Alpenrepublik allerdings eher traurig aus, seit die mit einem Weblogforum verbundene Internetplattform „Kakanien Revisited“ mangels Finanzierung durch das Wissenschaftsministerium ihre Tätigkeit weitgehend einstellen musste; kein Wunder also, dass Forscher aus Österreich – soferne sie die Weblogsoftware nicht selber installieren oder einen herkömmlichen Blogprovider wie Wordpress oder Twoday auswählen – sich an Plattformen anschließen, die in anderen Ländern gegründet wurden, wie zum Beispiel an die von Frankreich ausgehende wissenschaftliche Weblogplattform Hypotheses. Diese ist auf Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften spezialisiert und pflegt im Gegensatz zur oft vorherrschenden englischen Monokultur die europäische Sprachenvielfalt. So werden von Hypotheses nicht nur französische, englische, spanische und portugiesische Blogs gehostet, sondern seit Frühjahr 2012 unter de.hypotheses.org auch ein deutschsprachiger Ableger; das dort zum Beispiel verfügbare Weblog zur Ordensgeschichte wird auch mit österreichischer Beteiligung bespielt.
Podcasts wiederum sind Audiodateien, die ein hervorragendes Mittel bieten, wissenschaftliche Inhalte einer interessierten Öffentlichkeit näher zu bringen; in den letzten vier Jahren haben sich hier insbesondere die von Daniel Meßner produzierten „Stimmen der Kulturwissenschaften“ – stimmen.univie.ac.at – etabliert, die in mittlerweile mehr als 60 circa halbstündigen Interviews so disparate Themen wie Suizid in der Frühen Neuzeit, NS-Medizin oder Cyberpunk-Literatur behandeln.

Tantner, Anton: Forscher entdecken Weblogs und Podcasts, in: Die Furche, Nr. 1/2014, 2.1.2014, S. 5.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/603123202/

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Achim Landwehr in der SZ über geschichtswissenschaftliches Bloggen

Maria Rottler wies dankenswerterweise auf einen gestern in der SZ erschienenen Artikel von Achim Landwehr - einem der wenigen bloggenden Geschichteprofessoren - über Bloggen in den Geschichtswissenschaften hin; Landwehr thematisiert die zuwenig beachtete Machtfrage:

Das Papier oder das Netz setzen sich nicht allein aufgrund ihrer jeweiligen medialen Vorteile durch, sondern sind wesentlich an Institutionen und Personen gebunden. Das Netz wird im Moment nicht nur deswegen vor allem vom wissenschaftlichen Nachwuchs genutzt, weil diese digital natives schon ganz selbstverständlich damit aufgewachsen sind, sondern weil es dort keine oder kaum Zugangsbeschränkungen gibt. Jeder kann mitmachen - und genau das macht das Bloggen für die etablierten Professoren tendenziell unattraktiv (auch wenn es prominente Ausnahmen gibt). Bei den großen Verlagen oder einflussreichen Zeitschriften unterzukommen, erfordert das Überspringen hoher Hürden und garantiert Aufmerksamkeit. Im Netz hingegen verschwindet man.

Am Schluss vermutet Landwehr, dass Bloggen für arrivierte KollegInnen dann attraktiver wird, wenn sich Institutionen dieser Möglichkeiten bedienen, als positive Beispiele verweist er auf das DHI Paris, die Gerda-Henkel- sowie die Max-Weber-Stiftung:

[S]obald sich die Versprechen mit Forschungsgeldern und wachsendem Renommee paaren, könnte eine neue wissenschaftliche Aufmerksamkeitstruktur geboren werden,die das Bloggen auch für die Arrivierten und Etablierten attraktiver macht.

Landwehr, Achim: Bloggen vom Gestern. Was leisten die neuen Medien für die Wissenschaft?, in: Süddeutsche Zeitung, 2.1.2014, S. 13.
Online derzeit nur über das SZ-Archiv bzw. Onleihe - zB: http://www4.onleihe.at/wien/frontend/mediaInfo,0-24-362953537-200-0-0-0-0-352593023-0-0.html - zugänglich.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/598973515/

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Historyblogosphere auf Papier

historyblogosphereLiegt nun auch in Papierform in meinen Händen:

HABER, Peter/PFANZELTER, Eva (Hg.): historyblogosphere. Bloggen in den Geschichtswissenschaften. München: Oldenbourg, 2013.

Open Access hier: http://www.degruyter.com/viewbooktoc/product/216968

Kann man sich natürlich die Frage stellen, wie lange noch die Papierwerdung wissenschaftlicher Inhalte notwendig sein wird, um die nötige Aufmerksamkeit zu erzielen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/498223389/

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Historyblogosphere nun Open Access zugänglich

Vorgestern wurde der Band Historyblogosphere freigeschaltet, der demnächst auch auf Papier vorliegen wird und auch als ein Vermächtnis Peter Habers angesehen werden kann:

Haber, Peter / Pfanzelter, Eva unter Mitarbeit von Schreiner, Julia (Hg.): Historyblogosphere. Bloggen in den Geschichtswissenschaften. München: Oldenbourg, 2013.

Damit ist auch mein Beitrag Open Access zugänglich:

Tantner, Anton: Das geschichtswissenschaftliche Weblog als Mittel des Selbstmanagements, in: Haber, Peter / Pfanzelter, Eva unter Mitarbeit von Schreiner, Julia (Hg.): Historyblogosphere. Bloggen in den Geschichtswissenschaften. München: Oldenbourg, 2013, S. 75-87. (PDF)

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/483766903/

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de Contagionibus – Weblog zur Pest in der Frühen Neuzeit

Christian Gepp arbeitet an der Medizinischen Universität Wien zu einer Masterarbeit über das Alltagsleben während der Pest in Wien und Niederösterreich in der Frühen Neuzeit und betreibt seit wenigen Wochen begleitend dazu de Contagionibus. Die Pest und andere Seuchen in der Frühen Neuzeit; Ein Weblog zur Medizingeschichte. Herzlich Willkommen!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/351210362/

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