Jakob von Vitry: Okzidentale Geschichte (Jacobus de Vitriaco: Historia Occidentalis, deutsch), 15

[Fortsetzung des Übersetzungsprojekts]

Fünfzehntes Kapitel

Über die zisterziensischen Nonnen

Von Anfang des Ordens an hatte das schwächere Geschlecht der Frauen nicht die Kraft, zu solcher Härte der Disziplin und zu solcher Höhe der Vollkommenheit aufzuleben. Es schien nämlich auch für die stärkeren Männer ein solches Gewicht schwer und fast unerträglich, wenn der Herr sie nicht gestärkt hätte. Nachdem dem wahren Gott hingegebene Jungfrauen und heilige Frauen der Leidenschaft des Begehrens („spiritus“ hier eher „Lebenskraft“. Anm. d. Übers.) und dem Verlangen des weiblichen Denkens entgangen waren und den Schiffbruch der Welt vermieden hatten, gingen sie hinüber in den ruhigen Hafen des Zisterzienserordens, als sie die regulierte Lebensweise annahmen. Sich anderen Kongregationen von Monialen hinzugeben, wagten sie jedoch nicht wegen der übergroßen Auflösung der sicheren Lebensweise.



[...]

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/10841

Weiterlesen