Köln: “Le[ ]re als Denkmal”. Führungen und Aktionen zum “Tag des offenen Denkmals” am 8. September

Der diesjährige Tag des offenen Denkmals steht unter dem Motto “Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?” Eines der unbequemsten Denkmale in Köln ist der Ort des Historischen Archivs in der Severinstraße. Hier wirkt allein der Raum, der nach dem Einsturz und der folgenden Räumung des Archivgutes als riesiger Krater zurückbleibt: Leere als Denkmal, oder hintersinniger:

Le[ ]re als Denkmal

Die Initiative ArchivKomplex ist am “Tag des offenen Denkmals” (8. September 2013) von 11 bis 17 Uhr am Ort des Geschehens präsent. In drei Führungen (11.30, 13.30 und 15.30 Uhr) gehen Mitglieder der Initiative erläuternd auf die Ereignisse ein. Es findet eine künstlerische Aktion zum Thema statt, an der das Publikum sich beteiligen kann. Um 13.58 Uhr, zur Zeit des Einsturzes, wird ein “Denkmal des unbekannten Bauarbeiters” enthüllt.

Wir laden Sie ein, am Sonntag, 8. September, zwischen 11 und 17 Uhr zum Treffpunkt vor dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (Severinstraße 241, 50676 Köln) zu kommen und teilzunehmen!

Damit setzt die Initiative ArchivKomplex die Serie von temporären Aktionen und Interventionen fort, um die Auswirkungen der Katastrophe vom 3. März 2009 auf die Stadt-Gesellschaft in Erinnerung zu halten – als “Denkmal im Prozess”. Dass das nötig ist, zeigt die Entscheidung der Stadtratsmehrheit vom 18. Juli, den Archiv-Neubau zu verkleinern: In der städtischen Politik lässt die Sensibilität für die Ereignisse offensichtlich bereits nach.

Dabei gibt es noch immer keine Antwort auf die Fragen: Wie konnte der Einsturz passieren? Wer trägt die Verantwortung? Der Bau des Erkundungsschachtes hat sich mehrfach verzögert, die Ermittlungen ziehen sich hin, der Rechtsstreit hat noch nicht einmal begonnen … So bleibt das Loch das nachdrückliche Denkmal menschlichen Versagens, das Tote, viele Traumatisierte, den Verlust von Gebäuden und einen immensen Schaden an unersetzlichen Kulturgütern hinterließ.

ArchivKomplex hat sich seit seiner Gründung Ende 2011 immer wieder zu Themen, die mit dem Einsturz zusammenhängen, geäußert, zum Beispiel in:

  • einer Erklärung zum Neubau des Stadtarchivs und zur Zukunft der Kunst- und Museumsbibliothek (23. Mai 2013),
  • einer Erklärung zum Planungsstopp für den Neubau des Stadtarchivs (12. April 2013),
  • einer Diskussionsveranstaltung zum Wettbewerbsergebnis “Erweiterung des Gymnasiums Kaiserin-Augusta-Schule und städtebauliche Entwicklung des Georgsviertels” (14. Januar 2013),
  • einer Erklärung dazu (4. Dezember 2012), die von vielen Bürgern der Stadt unterstützt wird, 
  • der Beteiligung an der “plan12″ Architektur Biennale Köln (21. – 28. September 2012), 
  • der Arbeit »24 Sätze zu 8 Minuten« am Bauzaun um den Archivkrater (seit 3. März 2012).

 

Ausführliche Dokumentationen, Texte und Presseberichte dazu finden Sie unter www.archivkomplex.de.

ArchivKomplex
c/o Dorothee Joachim, T 0221 37 82 45 / Reinhard Matz, T 0221 550 52 83[
Information und Kontakt: http://www.archivkomplex.de 

Quelle: Pressemitteilung ArchivKomplex vom 8.8.2013
http://www.archivkomplex.de/index.php/presse/presse-von-akx

via http://archiv.twoday.net/stories/453140241/

Quelle: http://kulturgut.hypotheses.org/261

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