Zwischen Acapulco und Ambon: Zirkulation von Pflanzenmaterial im 17. Jh.

Einleitung: Blickrichtung, Windrichtung

Nachdem die erste niederländische Flotte mit einer reichen Ladung von Gewürzen aus dem indonesischen Archipel zurückgekehrt war, gründeten Händler und Politiker im Jahr 1602 die Verenigde Oostindische Compagnie (VOC) als erste Aktiengesellschaft der Welt. Die Anfangszeit der VOC ist mit dem Import von Nelken und Muskat aus den Molukken verbunden. Innerhalb dieser Inselgruppe lag der militärisch-ökonomische Stützpunkt mit dem Kasteel Victoria auf Ambon, von wo aus die jährlichen hongi-tochten zur Kontrolle der Plantagen und Unterwerfung der einheimischen Herrscher unter das niederländische Regime in See stachen. (Cf. Nagel 2011) Für die Festigung von Stützpunkten in den Amerikas war die Geoctroyeerde Westindische Compagnie (WIC) zuständig, Zeit ihres Bestehens eine der wichtigsten Akteure im atlantischen Dreieck, die eine Drehscheibe für den Sklavenhandel auf Curaçao etablierte.

Diese Arbeitsteilung der Institutionen und infolgedessen auch die Aufteilung der überlieferten Archive lenken den Blick auf Zirkulationsprozesse zwischen der Metropole Amsterdam im Norden und den Bericht erstattenden Festigungen in Batavia bzw. Willemstad. Auch die Quellengenres wie naturkundliche Texte sind den unterschiedlichen geographischen Regionen zugeordnet, zum Beispiel Maria Sibylla Merians Metamorphosis Insectorum Surinamensium dem südamerikanischen Festland, 1705 in Amsterdam erschienen.

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Quelle: http://botanical.hypotheses.org/83

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