Das Heft 2/2014 der „Zeithistorischen Forschungen“ beschäftigt sich mit West-Berlin. In drei Hauptaufsätzen beschreiben Stefanie Eisenhuth und Scott H. Krause, Christiane Reinecke sowie Krijn Thijs Erinnerungen und Veränderungen der Insel in der DDR.
Der erste Beitrag von Stefanie Eisenhuth und Scott H. Krause beleuchtet in „Inventing the ‘Outpost of Freedom’. Transatlantic Narratives and Historical Actors“ die internationale Kampagne und deren Protagonisten, die das Weltbild West-Berlins aufwerten sollten.
Christiane Reinecke beschäftigt sich in ihrem Artikel „Am Rande der Gesellschaft?“ mit dem Märkischen Viertel in den 1970er-Jahren: einem neu entstandenen Randbezirk, der schnell zu einem sozialen Krisenherd wurde.
In „West-Berliner Visionen für eine neue Mitte (1981-1985)“ beschreibt Krijn Thijs die Problematik, das Gelände zwischen Reichstag, Mauer und Potsdamer Platz für unterschiedlichste Bauvorhaben wieder zu nutzen.
Ein weiterer Beitrag von Hanno Hochmuth legt seinen Fokus auf die Vorstellung von neuen Bildbänden über West-Berlin. Es handelt sich sowohl um Werke einzelner Künstler als auch um gesammelte oder private Fotografien. Gab es vor einigen Jahren erst wenige Bände dieser Art, ist mittlerweile eine erwähnenswert hohe Zahl an Bildbänden erschienen, die teilweise jedoch schnell herausgebracht wurden und dem künstlerischen Anspruch nicht immer gerecht werden.
Die Themen reichen von den 1950er-Jahren über das in bunten Bildern dargestellte „Wirtschaftswunder“, das mit farbigen Reklamen das Stadtbild prägte, bis hin zu Darstellungen des heruntergekommenen Kreuzberg der 1970- und 80er-Jahre, die von Hausbesetzern und ihrem Kampf gegen die Exekutive erzählen. All diese Bilder zeigen in vielerlei Facetten die Entwicklung, die (West-)Berlin seither durchlaufen hat – und regen zu einer Zeitreise an.
Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, Online-Ausgabe, 11 (2014), H. 2
Quelle: http://www.visual-history.de/2015/01/05/west-berlin/