Markus Krajewski: Der Diener

Ist für Oktober angekündigt: Markus Krajewskis Studie zum Diener, der nunmehr weitgehend vom Personal Digital Assistant abgelöst ist.

Verlagskurztext:

Diener sind weitestgehend verschwunden, zumindest in menschlicher Gestalt. Längst sind die Funktionen von Kammerdienern und Faktoten, von Domestiken wie Gehilfen aller Art größtenteils an die Dinge übertragen: sei es im Haushalt, sei es im Virtuellen.
Anhand von einzelnen Fallgeschichten – etwa zur barocken Palastarchitektur, zu den Laboren der Experimentalwissenschaften, an Beispielen aus der Literatur wie dem digitalen Alltag – zeichnet Markus Krajewski die spannende Transformation des Dieners nach. Er legt damit zum ersten Mal eine systematische, historische Epochen wie disziplinäre Grenzen übergreifende Kulturgeschichte der Subalternen vor, die ebenso eingängig wie unterhaltsam geschrieben ist.


Krajewski, Markus: Der Diener. Mediengeschichte einer Figur zwischen König und Klient. Frankfurt am Main, S. Fischer, erscheint voraussichtlich am 5.10.2010. € (A) 25,70 ISBN: 978-3-10-038198-9 [Verlags-Info]
Dank an Martin Gasteiner für den Hinweis!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6356165/

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Ö1: Verformelte Kommunikation – über den Charme des Formulars

Aus Anlass seines Vortrags am kommenden Montag (vgl.) sendet Ö1 heute (26.5.2010, 14:03-14:40) ein Interview mit Peter Becker:

Vom Steuerausgleich über den Antrag, einen neuen Führerschein ausgestellt zu bekommen bis zur Geburt eines Kindes - wenn Bürger mit Behörden kommunizieren wollen, müssen sie Formulare ausfüllen.
Aus der Sicht der Behörden vereinfachen und normieren Formulare die Verwaltungsaufgaben, objektivieren Entscheidungen und sorgen dafür, dass alle notwendigen Informationen gesammelt werden. Doch die ausfüllenden Bürger müssen oft die Komplexität ihrer persönlichen Situation in Kategorien übersetzen, die für sie keine Bedeutung haben, auch hinken Formulare häufig der gesellschaftlichen Realität hinterher und sind selten in verständlicher Sprache verfasst.
Peter Becker, Professor für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität in Linz, unterstellt dem Formular dennoch einen "diskreten Charme". Worin der besteht, darüber spricht Stella Damm mit Peter Becker.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6352644/

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Vortrag von Peter Becker zum Formular, Wien 31.5.2010

Verspricht, ein spannender Vortrag zu werden:

Peter Becker: Der diskrete Charme des Formulars. Kommunikation und Verwaltungsrationalisierung aus technologiegeschichtlicher Perspektive

Zeit: 31.5.2010, 18h
Ort: IFK, Reichsratsstraße 17, 1010 Wien

Formulare sind ein unverzichtbares Instrument der modernen Verwaltung. Sie hatten deshalb einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung des modernen Staates. Heute sind Formulare komplexe Instrumente, mit denen die Verwaltungsabläufe innerhalb der Behörde rationalisiert und gesteuert werden. Im Vortrag von Peter Becker geht es nicht nur um einen historischen Blick auf die Entwicklung dieses "Fließbandes" der Verwaltung, sondern auch um eine Auseinandersetzung mit der Kommunikationsfunktion des Formulars.
Der Steuer- und Sozialstaat der Nachkriegszeit benötigte neue Instrumente für die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern zur Erledigung massenhafter Verwaltungsaufgaben. Das Formular war dazu hervorragend geeignet, weil es ein formalisiertes Interview mit AntragstellerInnen und Auskunftspersonen ermöglichte. Der Charme des Formulars besteht in dieser Perspektive in der Übertragung von Kompetenzen an die BürgerInnen. Das stellt Männer wie Frauen vor erhebliche Herausforderungen, weil sie ihre Anliegen in die abstrakten Kategorien der Verwaltung übersetzen müssen, ohne die Folgen hinreichend beurteilen zu können. Das Formular behält daher den Reiz des Relikts einer autoritativen Einstellung der Verwaltung gegenüber dem Publikum, die dem Beamten eine absolute und uneingeschränkte Deutungshoheit zugestand.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6351452/

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UMP-Vortrag „Vor Google“, 15.4. und 27.4.2010

Im April halte ich an zwei Wiener Volkshochschulen folgenden University Meets Public-Vortrag:

Titel: Vor Google. Suchen und finden im analogen Zeitalter

Abstract: Kaum zu glauben, aber es gab eine Zeit vor Google, eine Zeit der Karteikarten, Enzyklopädien, Adress- und Telefonbücher. Es gab „Menschmedien“, die als Suchmaschinen betrachtet werden können, wie Diener, „Zubringerinnen“ und Hausmeister, und es gab Auskunftscomptoire und Zeitungsausschnittsdienste. Der Vortrag möchte einige dieser Einrichtungen in Erinnerung rufen.

Eintritt: 5 Euro

Zeit: Do 15.4.2010, 19:00-20:30 Uhr
Ort: VHS Favoriten, Arthaberplatz 18

Wiederholung:
Zeit: Di 27.4.2010, 19:30-21:00 Uhr
Ort: VHS Landstrasse, Hainburger Straße 29

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6259326/

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