Das Nachdenken über die Frage, seit wann es in Köln eine in besonderer Weise praxisnahe und anwendungsbezogene wissenschaftliche Qualifizierung gegeben haben könnte, begann in der Fachhochschule Köln 1985/86. Damals trat die Hochschule in eine nicht nur räumlich neue Entwicklungsphase ein.
Der Etablierung der bislang verstreuten geistes- und wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereiche in die Kölner Südstadt und der Einzug von Rektorat und Verwaltung ins Gebäude Claudiusstraße 1 schufen eine Campusatmosphäre und stärkten das Gefühl integraler Teil einer großen Hochschule zu sein. Zu diesem neuen Hochschulbewusstsein trug auch das Wissen bei, dass der neubezogene Gebäudekomplex in der Claudiusstraße einst für eine renommierte Hochschule errichtet worden war: von 1907 bis 1919 hatte die Städtische Handelshochschule Köln hier ihren Sitz. Doch erst jetzt führte die nähere Beschäftigung mit der Geschichte des Gebäudes und dieser Hochschule zu der überraschenden Erkenntnis, dass die Fachhochschule Köln nicht nur räumlich, sondern auch konzeptionell der Handelshochschule nahe war. Das galt fachlich für die Betriebswirtschaftslehre, die in der Kölner Handelshochschule von Eugen Schmalenbach als Handlungswissenschaft begründet worden war, weshalb später der Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule sich in Schmalenbach-Institut umbenannte.
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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/11/tradition-angewandter-wissenschaft-in-koeln-metzner/