Bildkulturen ökologischer Forschung

Springende Hunde
Screenshot Forschungsprojekt http://bildkulturen.online.uni-marburg.de/de/index

Screenshot Forschungsprojekt

Ökologische Bildkulturen im Web

Aufnahmen von Landschaften, Lebewesen, aber auch von Naturwissenschaftlern bieten historisch interessante Einblicke in die ökologische Forschung des letzten Jahrhunderts. Mit dem Projekt soll die wissenschaftliche Arbeit im Themenfeld der Ökologie im Wandel der Zeit visualisiert und anschaulich gemacht werden. Wir interessieren uns in diesem Zusammenhang für Visualisierungsstrategien ökologischer Forschung und für die Veränderungen von Bildern beim Transfer von Wissenschaft in Gesellschaft – und zurück. Abhängig vom historischen, kulturellen oder methodischen Kontext werden je andere visuelle Darstellungen von Natur generiert und verteidigt. Diese Bilder stehen jeweils für bestimmte metaphysische Vorstellungen und epistemische Modelle, die sich in Bildtechnik, -strategie und –inszenierung unterscheiden. In diesem Projekt wird nicht nur nach der Genese und der technischen Herstellung von Bildern gefragt, sondern auch nach dem erkenntnistheoretischen Status von Bildern, die so unterschiedliche Objekte wie Landschaften, Themenkarten, wissenschaftliche Geräte, mikroskopisch kleine Organismen, oder Gewebeschnitte zeigen.

Hirschgeweih vom Riesenhirsch

A.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2016/01/06/bildkulturen-oekologischer-forschung/

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Nachhaltigkeit als politisches Prinzip

Das Forschungsprojekt von Rosa Sierra ist von zwei Fragen geleitet: Inwiefern lässt sich Nachhaltigkeit als ethisch-normatives Prinzip rechtfertigen? Und inwiefern ist Politik auf der transnationalen Ebene besser dazu geeignet, sich mit Umweltproblemen zu befassen und insbesondere zur Umsetzung eines Prinzips der Nachhaltigkeit beizutragen? Die Reflexion anhand beider Fragen hat das Ziel, für ein Konzept der Nachhaltigkeit zu argumentieren, das die Dimension der Langfristigkeit in den Mittelpunkt stellt und weitere Aspekte, die zur Idee der Nachhaltigkeit gehören, auf dieser Basis analysiert. Das so entfaltete Konzept erweist sich zudem als Grundlage für die Formulierung eines normativen Prinzips der Nachhaltigkeit, dessen Umsetzungs- bzw. Geltungsbereich in der politischen Sphäre zu verorten ist und insbesondere auf der Ebene der transnationalen Politik.

Quelle: http://nachhaltig.hypotheses.org/553

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RDK Labor

Screenshot der Website: RDK Labor (www.rdklabor.de)
Screenshot der Website: RDK Labor (www.rdklabor.de)

Screenshot der Website: RDK Labor (www.rdklabor.de)

Seit Anfang 2015 steht das neue, elektronische Nachschlagewerk RDK Labor zur Verfügung, eine Online-Plattform zur kunsthistorischen Objektforschung. Voraus gingen die zehn gedruckten Bände des von 1937 bis 2015 erschienenen Reallexikons zur Deutschen Kunstgeschichte (RDK), deren Inhalte in das RDK Labor eingegangen sind. Neben den bereits erschienenen werden auf RDK Labor ständig neue Artikel aus den Bereichen Architektur, Bildende Künste, Kunsthandwerk und Ikonografie, ferner zu Materialien und Techniken veröffentlicht.

Enrico Mazzanti, Holzstich in "Le Avventure Di Pinocchio: Storia Di Un Burattino" von Carlo Collodi, Florenz, 1883. http://www.linguaggioglobale.com/Pinocchio/menu_pinocchio.htm. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pinocchio.jpg#/media/File:Pinocchio.jpg

Enrico Mazzanti, Holzstich in „Le Avventure Di Pinocchio: Storia Di Un Burattino“ von Carlo Collodi, Florenz, 1883. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons

Die neue Form der Veröffentlichung erlaubt erstmals, außerhalb des alphabetischen Fortgangs und mit farbigen Abbildungen zu publizieren, soll aber künftig auch für aktuelle Möglichkeiten der interaktiven Wissensgenerierung genutzt werden können.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/11/04/rdk-labor/

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Bilder der Erinnerung

Plakat der Kampagne „Operation Last Chance II“ des Simon-Wiesenthal-Centers

1986 stellte die US-amerikanische Historikerin Sybil Milton fest, dass die visuelle Repräsentation des Holocaust aus einem wiederkehrenden Repertoire an Bildern schöpfe, das sich bemerkenswerterweise vom historischen Quellenbestand gelöst habe. Obwohl mehr als zwei Millionen Fotografien überliefert seien, so Milton, würden in der populären und wissenschaftlichen Literatur immer wieder dieselben Bilder genutzt, um die Geschichte des Holocaust zu veranschaulichen.

Ihrer Beobachtung folgten Arbeiten, die sich verstärkt der medialen Visualisierung des Holocaust in der Erinnerungskultur zuwandten und die fotografische Repräsentationsgeschichte als Gegenstand der wissenschaftlichen Analyse entdeckten. Unter dem Aspekt der Tradierung verweist dieses sich wiederholende Set an Bildern auf ein kollektives Bildgedächtnis an den Holocaust. Es besteht aus Fotografien, die zu Ikonen geworden sind: das Torhaus von Auschwitz-Birkenau, das Foto mit dem Jungen aus dem Warschauer Ghetto oder das Porträt von Anne Frank, genauso wie aus Zeichen: den Stacheldraht und den „Gelben Stern“, und Motivgattungen: z.B. die strukturierten Reihen der Deportationen und Lagerappelle, mit denen die Geschichte für die Gegenwart symbolisiert wird.

Bislang ist aber nur wenig darüber bekannt, in welcher Art und Weise diese bildsymbolische Ordnung die Wahrnehmung des Holocaust im sozialen Alltagsgedächtnis beeinflusst.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/08/10/bilder-der-erinnerung/

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Eine Welt/One World: Eine Mediengeschichte des Globalismus

Zusammenpuzzeln eines Weltbilds, Die Peters-Projektion Anwendungen, o.O. [München] o.D. [1981], S. 11 (Copyright Universum Verlag GmbH, München-Solln, 1981))

 

Das Forschungsprojekt befasst sich mit der politischen Semantik der „Einen Welt“ in der Bundesrepublik Deutschland und den USA in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei wird ein mediengeschichtlicher Zugang zur Geschichte des Globalismus erprobt. Es werden – exemplarisch und mittels einer entschieden kontextualisierenden Herangehensweise – zwei Spezialisten der Medialisierung, insbesondere der Visualisierung globaler Interdependenzen untersucht: der deutsche Historiker und Kartograf Arno Peters (1916-2002) und der amerikanische Erfinder und Public Intellectual R. Buckminster Fuller (1895-1983).

 

Zusammenpuzzeln eines angemessenen Weltbilds, in: Die Peters-Projektion. Anwendungen, o.O. [München] o.D. [1981], S. 11, © Universum Verlag GmbH, München-Solln, 1981

 



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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/07/07/eine-weltone-world-eine-mediengeschichte-des-globalismus/

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A Visual History of the Great Lakes of Africa

Kahigi of Kianja, Foto: Johanssen (1915),

The visual history of Africa, notably for the 19th century, is still an under-researched topic. Although we had a certain turn towards photographs in recent years, many archives are not fully discovered, many even not really known. If you ever came to an archive and ask for photographs, you will, if you are in luck and they have some, often be confronted with collections of photographs that are not sorted or indexed. Many photographs are lacking any substantial information, when and where the picture was taken, by whom and what and who is on these pictures. This is also the case for many pictures I have in my collection. I hope by posting these pictures that people help me to get more information to contextualize these photographs.

The idea for this blog came after a talk with Prof.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/05/19/a-visual-history-of-the-great-lakes-of-africa/

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A Visual History of the Great Lakes of Africa

Kahigi of Kianja, Foto: Johanssen (1915),

The visual history of Africa, notably for the 19th century, is still an under-researched topic. Although we had a certain turn towards photographs in recent years, many archives are not fully discovered, many even not really known. If you ever came to an archive and ask for photographs, you will, if you are in luck and they have some, often be confronted with collections of photographs that are not sorted or indexed. Many photographs are lacking any substantial information, when and where the picture was taken, by whom and what and who is on these pictures. This is also the case for many pictures I have in my collection. I hope by posting these pictures that people help me to get more information to contextualize these photographs.

The idea for this blog came after a talk with Prof.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/05/19/a-visual-history-of-the-great-lakes-of-africa/

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Benno Wundshammer: Photo-Journalism and German History, 1933-1987

Wundshammer, Flugzeug Messerschmitt, Mai 1940

Wundshammer, Warschau, Sptember 1939
Benno Wundshammer, Warschau, Sptember 1939, Luftaufnahme eines Außenforts – Original-Bildunterschrift: “An der Ostfront. Eines der Außenforts der Festung Warschau nach der Bombardierung durch deutsche Kampfflugzeuge. 12051-39L
PK-Wundshammer – Scherl Bilderdienst”. Bundesarchiv Bild 183-S53297, Bild 183-S53297/Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

The current book project focuses upon the life, work and influence of Benno Wundshammer. Like thousands of other official German war photographers who took some 3.5 million photographs during World War Two. Wundshammer helped to shape the way the war was seen between 1939 and 1945 and thus also to affect the visual memory of World War Two up to the present day. After 1945, Wundshammer played an influential role in the development of West German illustrated newspapers and magazines. Before television became widespread in the 1960s, illustrated magazines were the most important medium shaping the visual universe in which West Germans lived. I want to see how Wundshammer and other members of this influential group of German photographers who took pictures for the Nazis but then subsequently worked for the most important post-war West German illustrated magazines dealt with the important propaganda work they had done for the Nazis and, more generally, with the moral and political implications of the practice of photography under dictatorship and, then, post-war democracy.

Wundshammer, Polen, September 1939
Benno Wundshammer, Polen, September 1939: Flüchtlinge (Propagandakompanien der Wehrmacht – Heer und Luftwaffe, Bild 101 I). Bundesarchiv Bild 101I-317-0015-34A/Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

This book is based on Benno Wundshammer’s unusual personal archive, now housed in the Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin. Unlike famous photographers who produced iconic images, photographers like Wundshammer usually disappear behind their cameras. We have their pictures, but we usually know very little about them. If photographers even bother to compile what could be described as an archive, this seldom includes much more than the photographs they have taken. Wundshammer’s archive is unusual. Wundshammer saved – one might even say obsessively hoarded – huge amounts of a wide range of different types of materials that are not normally found in a photographer’s private archive – not just contact sheets and prints of thousands of the photographs he had taken during the course of his long career but also personal correspondence, diaries, manuscripts of articles and books he had written, as well as copies of articles he had published.

In the summers of 2011, 2012, 2013, and 2014 I did extensive research in Wundshammer’s archive. I have now written rough drafts of five chapters of the projected book. I also presented a paper, “Learning War Photography: Benno Wundshammer’s relationship to his wartime photographs before and after 1945,” at a conference on “The Ethics of Seeing: German Documentary Photography Reconsidered” at the German Historical Institute-London from May 23-25, 2013. Wundshammer’s personal archive provides an unusual opportunity to reconstruct the everyday practices of a working photo-journalist in the Third Reich and the early Federal Republic and to see how this one “media worker” functioned within the larger landscape of wartime and post-war German illustrated magazines.

Wundshammer, Adenauer in Japan, März 1960
Benno Wundshammer, Japan, Besuch des Bundeskanzlers Konrad Adenauer, März 1960 (Presse- und Informationsamt der Bundesregierung – Bildbestand B 145 Bild). Bundesarchiv B 145 Bild-F008258-0021/Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Quelle: https://www.visual-history.de/2015/04/07/benno-wundshammer-photo-journalism-and-german-history-1933-1987/

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DSI: Database of Scientific Illustrators 1450-1950

Vesuv - Hamilton. Illustrator: Pietro Fabris
Vesuv - Hamilton. Illustrator: Pietro Fabris

Vesuv – Hamilton. Illustrator: Pietro Fabris (1730-1792 oder 1795), in: William Hamilton: Campi Phlegraei, Neapel 1776, Platte XXXVIII (gemeinfrei). Quelle: Wikimedia Commons. Das Bild zeigt die Nacht vom 11. Mai 1771, in der Sir William Hamilton Mitglieder des Sizilianischen Königshauses an den Rand des Lava speienden Vesuv führte. Fabris hat sich selbst in der Ecke links unten zeichnend mit abgebildet.

Der Missstand, dass es über die von Naturforschern, Medizinern oder Technikern beauftragten Zeichner, Stecher und Radierer bzw. Holzschneider, Maler, Koloristen, Lithografen, Fotografen und sonstige Illustratoren oft keine oder nur spärliche Informationen gibt, ist schon seit Langem bekannt und des Öfteren beklagt worden. Doch getan hat sich bislang wenig. Diese Lücke wollen wir nun schließen. Denn die neuen Medien erlauben einen prosopografischen Zugriff auf diese für das vertiefte Verständnis von Wissenschaftspraxis so wichtige Gruppe.

Aus einer Vielzahl verstreuter Quellen und Spezialinventare sowie durch ergänzende Recherchen im Internet werden derzeit von Klaus Hentschel und seinem studentischen Mitarbeiter Torsten Himmel die Daten zusammengetragen. Unter Mithilfe von Ann Hentschel erfolgt der Eintrag in eine von Christian Lehmann in MySQL implementierte Datenbank: DSI: Database of Scientific Illustrators 1450-1950. Derzeit (Stand: Februar 2015) finden sich dort bereits knapp 9400 Illustratorinnen und Illustratoren von Werken der Naturforschung, Medizin und Technik – die von uns angestrebte Zielmarke liegt höher. Aufgenommen werden Werke, die zwischen 1450 und ca. 1960 entstanden sind. Damit wollen wir einerseits mittelalterliche Koloristen und Initialenmaler, andererseits noch lebende und aktive Illustratoren ausschließen. Denn für sie gibt es spezielle Nachschlagewerke und Datenbanken der Mediävistik bzw. kommerzielle Handbücher.

Anatomie des parties de la génération de l’homme et de la femme

Anatomie des parties de la génération de l’homme et de la femme. Illustrator: Jacques Fabien Gautier D’Agoty (1717-1785), Paris 1773. Farbiger Mezzotint-Druck. Quelle: National Library of Medicine (gemeinfrei)

Schwerpunkt der Stuttgarter DSI ist also die Periode des Buchdrucks vor dem Aufkommen der neuen Computer-basierten Medien und Repräsentationsformen. Fundamental für unsere Datenbank ist der Gedanke, dass die Auftraggeber der Illustrationen, seien dies Naturforscher oder gelehrte Institutionen wie Akademien oder wissenschaftliche Gesellschaften, über die Suchfelder „Auftraggeber“ („worked for“) bzw. über das Suchfeld „patronage“ recherchierbar sind, aber nicht mit eigenen Einträgen aufgenommen werden – im Vordergrund stehen die ausführenden Organe, also die Druckgrafiker, Modellisten, Maler und wissenschaftlichen Fotografen selbst. Denn sie sind bislang, wenn überhaupt, nur selten erfasst worden; von manchen ist vielfach nicht mehr als der Nachname oder ein Monogramm bekannt. Durch Kompilation einer Vielzahl heute verfügbarer Quellen verdichtet sich dieses Bild vielfach zu einem Kompositum, in dem zwar immer noch viele Puzzle-Steinchen fehlen, aber immerhin doch oft zumindest Konturen einer Vita und von Arbeitszusammenhängen deutlich werden, deren möglichst umfassende Rekonstruktion für eine praxisorientierte medizinische Wissenschafts- und Technikgeschichte sinnvoll ist.

Wie kann der Benutzer dieser Datenbank die zusammengestellten Informationen auffinden bzw. mit DSI arbeiten? Eine Suchmaske auf der Benutzerseite erlaubt die freie Recherche in den 20 Feldern der Datenbank, womit wir bereits an die technische Obergrenze des in solchen Datenbanken Üblichen gehen. Neben Nachnamen (Lastname) und Vornamen (Givennames) listet DSI (soweit von uns bereits recherchiert) auch alternative Schreibweisen , Künstlernamen bzw. Monogramme in Drucken usw. (Altnames) auf sowie das Geburts- und Todesjahr, den Todesort (Placedied), Kinder (Children), beruflich bedeutsame Verwandtschaftsverhältnisse (Relatives; Occupationfather) und Ehepartner (Marriage), wichtige Auftraggeber (Workedfor), Patronage-Bindungen und Mitgliedschaften (Patronage), Mitarbeitende an der Bildproduktion (Collab) und die wichtigste Region des Wirkens (Country of Activity). Für die Suche nach Illustratoren öffnet sich eine finite Optionsliste nach moderner Ländernomenklatur, um auch statistische Recherchen sinnvoll zu ermöglichen. Denn sonst müsste man nach historisch und geografisch stark veränderlichen Regionen wie Preußen oder dem Königreich Württemberg suchen, was statistische Aussagen unmöglich machen würde. Weitere Länder bzw. Regionen, in denen die betreffende Person gegebenenfalls gewirkt hat, werden am Anfang des Abschlussfelds „other“ mit eingetragen (z.B. bei Maria Sibylla Merian das Stichwort „Surinam“, wo ab 1699 ihre berühmten Studien zur Metamorphosis Insectorum Surinamesium entstanden). Dorthin gehören auch diverse andere Sondervermerke, die durch unser Raster nicht abgedeckt werden, z.B. zu anderen Berufsfeldern, in denen der Illustrator tätig war, oder zu Sekundärtexten zum weiteren Umfeld. Direkte Primärquellen und Sekundärliteratur hingegen werden von uns in den eigenen Feldern „archivals sources“ bzw. „pubsources“ eingetragen. Sofern im Internet verfügbar, werden in einem weiteren Feld auch repräsentative Samples der jeweiligen Illustrationen als Internetlink bereitgestellt. Hingegen wird in keinem Fall „Sonstiges“ von uns elektronisch archiviert oder gar eingescannt – damit ersparen wir uns knifflige Copyright-Fragen, die beim eigenen Hochladen von Abbildungsmaterial sofort in großer Zahl aufkämen.

Illustrator: Vishnupersaud, 1830-1832, in: Nathaniel Wallich: Plantae Asiaticae Rariores. (© gemeinfrei) Vishnupersaud (c. 1800-c.1840) war ein indischer, botanischer Zeichner, angestellt am Calcutta Botanical Garden, der u.a. im Auftrag der East India Company die "Plantae Asiaticae Rariores" illustrierte.

Illustrator: Vishnupersaud, 1830-1832, in: Nathaniel Wallich: Plantae Asiaticae Rariores (gemeinfrei). Vishnupersaud (c. 1800-c.1840) war ein indischer, botanischer Zeichner, angestellt am Calcutta Botanical Garden, der u.a. im Auftrag der East India Company die Plantae Asiaticae Rariores illustrierte.

Mit wenigen Mausklicks erschließen sich dem Benutzer unserer Datenbank somit auf engem Raum zahlreiche weiterführende Quellen. Die von den Illustratoren jeweils nachgewiesenermaßen praktizierten Arbeitstechniken werden in einem eigenen Feld der Datenbank erfasst; neben basalen Grundtechniken wie Zeichnen, Malen, Stechen oder Radieren (drawing, painting, … or engraving) sind hier vielfach auch genauere Einträge gemacht worden, z.B.: „copperplate engraving and hand-coloring“ oder „lithography“, sodass sich kombinierte Suchanfragen mit trunkierten Wortwurzeln empfehlen. Auch externe Vorschläge für weitere Einträge können in einer separaten Maske gemacht werden. Diese werden von unserem Team sorgfältig geprüft und dann erst gegebenenfalls ergänzt sowie online gestellt. Für Anregungen und Kritik sind wir jederzeit dankbar.

Für das gesamte Projektteam: Prof. Dr. Klaus Hentschel, Universität Stuttgart

DSI: Database of Scientific Illustrators 1450-1950

Quelle: http://www.visual-history.de/2015/03/25/dsi-database-of-scientific-illustrators-1450-1950/

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Unterhalten und Informieren

Die in London ansässige Firma Adprint arbeitete im Auftrag von einheimischen Verlagen – und während des Krieges auch mit Unterstützung des Ministry of Information, an Buchreihen wie „The Soviets and Ourselves“ und „America and Britain“ mit aufwendigen Farbdrucken von Bildstatistiken des Isotype-Instituts und Fotografien. Später entstand die Reihe „The New Democracy“, die gesellschaftlich relevante Themen der Nachkriegszeit in Großbritannien aufgriff. Otto and Marie Neurath Isotype Collection, University of Reading.

Das Sachbuch hat als Verbindung von informativen und unterhaltenden Elementen im Lauf des 20. Jahrhunderts einen wichtigen Platz in den Programmen internationaler Verlage eingenommen. Ungeachtet seiner Popularität und Vielfalt war das illustrierte Sachbuch, etwa der Bildband, bislang nicht Gegenstand systematischer Forschung und wurde als vermeintlich triviales Massenprodukt abqualifiziert. In diesem interkulturell und interdisziplinär angelegten Promotionsprojekt soll daher das Medium des populären illustrierten Sachbuchs auch im Hinblick auf seine Visualität untersucht werden. Die in Typographie und Layout modern gestalteten Publikationen für ein Massenpublikum, deren inhaltliche Konzeption absichtsvoll auf das Wechselspiel von Bild und Text angelegt war, werden unter anderem auf die Funktion von Text-Bild-Strukturen bei der Vermittlung von Informationen und Entwicklung von Visualisierungsstrategien hin untersucht. Aber auch buchwissenschaftliche Traditionslinien, Aspekte der Kultur- und Wissenschaftsgeschichte sowie der Exilforschung werden dabei beleuchtet.

Die in London ansässige Firma Adprint arbeitete im Auftrag von einheimischen Verlagen – und während des Krieges auch mit Unterstützung des Ministry of Information, an Buchreihen wie „The Soviets and Ourselves“ und „America and Britain“ mit aufwendigen Farbdrucken von Bildstatistiken des Isotype-Instituts und Fotografien. Später entstand die Reihe „The New Democracy“, die gesellschaftlich relevante Themen der Nachkriegszeit in Großbritannien aufgriff.

Die in London ansässige Firma Adprint arbeitete im Auftrag von einheimischen Verlagen – und während des Krieges auch mit Unterstützung des Ministry of Information, an Buchreihen wie „The Soviets and Ourselves“ und „America and Britain“ mit aufwendigen Farbdrucken von Bildstatistiken des Isotype-Instituts und Fotografien.

Zur Zeit der Weimarer Republik entwickelte sich der Buchtyp des Sachbuchs zu einer wesentlichen literarischen Form.[1] Verbunden war dies mit dem Anspruch, komplexe Informationen für ein breites Publikum unterhaltsam aufzubereiten. Dies ist im Kontext eines größeren Transformationsprozesses der Bildungs- und Wissenskultur seit dem 19. Jahrhundert zu sehen, befördert durch die industrielle Revolution, und zeigte sich im deutschsprachigen Raum etwa in politisch-emanzipatorischen Bestrebungen und Konzepten für die individuelle Erziehung. Gleichzeitig wurde insbesondere das illustrierte Sachbuch vom Aufkommen der neuen Medien wie Fotografie und Film sowie von der Weiterentwicklung von Produktionsbedingungen und Herstellungstechniken beeinflusst. Für die Realisation der damit verbundenen Potenziale waren die Kompetenz und Kreativität von Verlegern sowie interner und externer Fachleute entscheidend. Einflussreich waren in diesem Zusammenhang, so ist es bereits für Teilbereiche des Verlagswesens aufgearbeitet worden, jüdische und linksintellektuelle Emigranten aus Deutschland und Österreich, die vor dem nationalsozialistischen Regime nach Großbritannien und in die USA fliehen mussten.

Von der Forschung weitgehend unbeachtet geblieben, ist bislang die Gruppe um den Adprint-Gründer Wolfgang Foges, Eva und Walter Neurath (der spätere Gründer von Thames & Hudson, London) und Foges’ Jugendfreund Paul Steiner (Chanticleer Press, New York). Sie prägten das Erscheinungsbild des populären illustrierten Sachbuchs durch die Einführung besonderer Produktionsmethoden, organisatorischer Strukturen und gestalterischer Neuerungen.

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Auch die 1946-1952 von Adprint produzierten „Future Books“, hier Doppelseiten aus Band 1: Overture von 1946, entstanden in enger Zusammenarbeit mit renommierten britischen Autoren, Fotografen sowie dem Isotype-Institut als gestalterisch anspruchsvolle und moderne Kompositi-on aus Fotografien, Kartenmaterial und Infografiken.

Auch die 1946-1952 von Adprint produzierten „Future Books“, hier Doppelseiten aus Band 1: Overture von 1946, entstanden in enger Zusammenarbeit mit renommierten britischen Autoren, Fotografen sowie dem Isotype-Institut als gestalterisch anspruchsvolle Komposition aus Fotografien, Kartenmaterial und Infografiken.

Die von ihnen vor allem für Buchreihen entwickelten „integrated“ Layouts, physisch und semantisch eng verknüpfte Text-Bild-Strukturen, sind geprägt durch ein verändertes Verständnis der Möglichkeiten des Sachbuchs in Konkurrenz mit anderen Massenmedien. Eine wichtige Rolle spielte hierbei auch der nach Oxford emigrierte Ökonom und Wissenschaftstheoretiker Otto Neurath aus dem sozialreformerischen „Wiener Kreis“. Er propagierte mit der von ihm begründeten Methode zur bildlichen Vermittlung von Informationen am ISOTYPE-Institut (International System of TYpographic Picture Education) das Ideal einer umfassenden Bildung für die Allgemeinheit als Voraussetzung für eine moderne Gesellschaft. Basierend auf ihrem kulturellen Hintergrund, dem Glauben an den gesellschaftlichen Wert einer „Demokratisierung“ des Wissens sowie konkreten Anforderungen des britischen und US-amerikanischen Buchmarkts gelang es den Emigranten, einen wichtigen Beitrag zur Konzeption und zum Design moderner illustrierter Sachbücher zu leisten.

 

Abbildungen: Otto and Marie Neurath Isotype Collection, University of Reading

Das Projekt wurde durch Stipendien des Deutschen Historischen Instituts London und Washington unterstützt.

Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Buchwissenschaft

Thema: Das populäre illustrierte Sachbuch

Betreuer: Prof. Dr. David Oels

Projektlaufzeit: 2012-2015

Silke Körber, M.A.

Silke.Koerber[at]web.de

 

 

[1] Siehe Paul Raabe, Das Buch in den zwanziger Jahren, Wolfenbütteler Schriften für Geschichte des Buchwesens, Bd 2., Hg. von P. Raabe, Hamburg 1978, S. 19.

Quelle: http://www.visual-history.de/2014/12/08/unterhalten-und-informieren/

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