Nadeshda Bojkos Fotoalbum. Erinnerungsbilder einer Ostarbeiterin

Doppelseite eines Fotoalbums: links: Schrift, rechts: zwei Fotos von zwei Frauen sowie einer Burg

Während des Zweiten Weltkrieges wurden aus den durch die Wehrmacht besetzten Ländern viele Millionen Menschen zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt. Die sogenannten Ostarbeiter und Ostarbeiterinnen standen in der nationalsozialistischen Ausländerhierarchie auf der untersten Stufe. Fast drei Millionen Menschen wurden aus der Sowjetunion, überwiegend aus Belarus und der Ukraine, zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich deportiert. Aufgrund der „Ostarbeiter-Erlasse“ vom 20. Februar 1942 waren sie dazu verpflichtet, ein blaues Stoffquadrat mit der weißen Aufschrift „OST“ gut sichtbar an ihrer Kleidung zu befestigen. Ein deutliches Zeichen der Ausgrenzung.

Nadeshda Terentewa, geborene Bojko, war eine von ihnen. Sie kam bereits 1942 in die „Stadt des KdF-Wagens“, das heutige Wolfsburg, und leistete dort im Volkswagenwerk bis zum Kriegsende Zwangsarbeit. Im Volkswagenwerk arbeiteten ab 1942 zwischen 4000 und 5000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion.

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Quelle: https://visual-history.de/2023/07/03/nedelkovski-pagenstecher-nadeshda-bojkos-fotoalbum-erinnerungsbilder-einer-ostarbeiterin/

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Abenteuer „Gastarbeit“: Das Fotoalbum Lino Caringis

Seite aus Fotoalbum: ein junger Mann im dunklen Anzug neben seinem VW-Karmann Ghia

 

Fotoalben eröffnen zumindest ausschnitthaft Einblicke in individuelle Lebenswege, lassen sich als Selbstvergewisserung wie -darstellung und somit als kuratierte Erinnerungen ihrer Besitzer lesen. Keineswegs sind sie allerdings immer so eindeutig wie das Wolfsburg-Album Lino Caringis, in dem bereits die erste Seite signalisiert: Nun beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Darin bezeichnet sich der am 7. Oktober 1943 in Arbizzano, einem Städtchen in den Abruzzen, Geborene selbst als „Arrivato“, als einen Angekommenen, und notiert mit dem 19. Juli 1962 das betreffende Datum. Das Wo seiner Ankunft ist gleich doppelt durch einen farbigen Aufnäher und eine Fotografie dokumentiert,[1] die sicherlich nicht zufällig auch bildlich miteinander interagieren (Abb. 1).

Beide zeigen das die Werksfront dominierende Kraftwerk des Volkswagenwerks – wobei auf ersterem zeitgemäß noch die so markanten Schornsteine fehlen – und im Vordergrund mit einem fahrenden VW Käfer ebenjenes Produkt, das in den kilometerlangen Hallen produziert wurde.

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Quelle: https://visual-history.de/2023/05/02/kraus-abenteuer-gastarbeit-das-fotoalbum-lino-caringis/

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Jewish Photography of Crisis

Jewish Photography of Crisis

Von April 2019 bis März 2022 erschloss das durch die German-Israeli Foundation geförderte Forschungsprojekt „Jewish Photography of Crisis: The German Reality in the Eyes of Jewish Photographers, 1928-1938“ jüdische Perspektiven auf das Ende der Weimarer Republik, den Beginn der NS-Diktatur und die zunehmende Ausgrenzung und Verfolgung von Jüd:innen. Zum Abschluss der dreijährigen Arbeit luden OFER ASHKENAZI (Jerusalem) und ANNETTE VOWINCKEL (Potsdam) zu einem Workshop an der Hebrew University of Jerusalem am 10. und 11. April ein.

In seinem Grußwort unterstrich Ashkenazi die Bedeutung privater Fotos als herausragende Quelle, um sich den jüdischen Erfahrungen während des Nationalsozialismus anzunähern: Vom Akt des Fotografierens selbst bis hin zur Inszenierung der fotografierten Personen und der Darstellung gesellschaftlicher Zugehörigkeit ermöglicht die Beschäftigung mit Privatfotografie einen neuen Zugang zur deutsch-jüdischen Geschichte nach 1933. In einer sich schnell wandelnden Gesellschaft, so Ashkenazi, wurde Fotografie nach 1933 zum Instrument der Deutung einer neuen Alltagsrealität.

 

REBEKKA GROSSMANN (Jerusalem) befasste sich in ihrem Vortrag mit dem Leben und Werk der in Aachen geborenen jüdischen Fotografin Martha Maas.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/05/20/ferreira-dos-santos-jewish-photography-of-crisis/

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CfP: Kuratierte Erinnerungen: Das Fotoalbum

CfP: Kuratierte Erinnerungen: Das Fotoalbum

Die Geschichte des Fotoalbums reicht bis in die Anfänge der Fotografie. William Henry Fox Talbot veröffentlichte zwischen 1844 und 1846 in England sein sechsteiliges Buch „The Pencil of Nature“. Es umfasste 24 einzelne, von Hand eingeklebte Kalotypien. Die Auflage: 43 Stück. Jedoch: Es verkaufte sich schlecht.

Die Reproduzierbarkeit der Kalotypie war wegweisend und maßgeblich für den weiteren Erfolg der Fotografie als Medium – und Voraussetzung für das Sammeln und Bewahren persönlicher Erinnerungen. Die aus professioneller Hand im Atelier oder privat geknipsten Bilder hängte man im Wohnzimmer an die Wand, sammelte sie in Schachteln – oder pflegte sie in Alben ein. Das geschah ganz ähnlich wie von Fox Talbot vorgeschlagen: gegliedert nach Rubriken, biografischen Stationen oder einfach nach Eingang. Für die Kollektion der wertvollen Atelierfotografien waren zunächst spezielle, aufwändig verzierte Alben zum Einstecken erhältlich.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/05/17/cfp-kuratierte-erinnerungen-das-fotoalbum/

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