Stadtpatrone und Heraldik als Elemente städtischer Identität: Überlegungen in Anlehnung an den Sammelband ‘Santi, patroni, città: immagini della devozione civica nelle Marche’

For an English summary, see below. Am 30.11.1377 wurde das Städtchen San Ginesio in der italienischen Provinz der Marken von Truppen der nahen Stadt Fermo angegriffen. Dabei, so will es die Legende, soll der Heilige Andreas über der Stadt erschienen sein und die Angreifer in die Flucht geschlagen haben. Ein Altarbild des Nicola von Siena aus der Mitte des 15. Jahrhunderts zeigt diese Schlacht um San Ginesio samt himmlischem Erretter. Auffällig ist das große, rot-weiße Banner, welches der Apostel in der linken Hand hält. Es zeigt das Wappen der Stadt, welches auf den Stadttürmen noch zweimal abgebildet ist. Der Heilige tritt hier nicht als Schutzherr und Fürsprecher in eschatologischer, sondern in ganz irdischer Hinsicht auf. Er wird über das städtische Wappen mit der Stadt verbunden, er zeigt sprichwörtlich Flagge für sie. Solche Verbindungen zwischen städtischer Heraldik und Patronsverehrung stehen im Mittelpunkt dieses Beitrags. An das Gemälde könnte man bereits zahlreiche Fragen anschließen, die auf das weite Feld der Stadtpatrone und städtischen Heraldik als Zeichen städtischer Identität verweisen: Was genau bedeutet das Tragen des Wappens in diesem Zusammenhang? Ist Andreas damit bereits ein „offizieller“ Stadtpatron [1], oder doch eher ereignisgebunden als „defensor civitatis“ anzusehen [2], der sich in eine Reihe von […]

Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/2808

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Stadtpatrone und Heraldik als Elemente städtischer Identität: Überlegungen in Anlehnung an den Sammelband ‘Santi, patroni, città: immagini della devozione civica nelle Marche’

For an English summary, see below. Am 30.11.1377 wurde das Städtchen San Ginesio in der italienischen Provinz der Marken von Truppen der nahen Stadt Fermo angegriffen. Dabei, so will es die Legende, soll der Heilige Andreas über der Stadt erschienen sein und die Angreifer in die Flucht geschlagen haben. Ein Altarbild des Nicola von Siena aus der Mitte des 15. Jahrhunderts zeigt diese Schlacht um San Ginesio samt himmlischem Erretter. Auffällig ist das große, rot-weiße Banner, welches der Apostel in der linken Hand hält. Es zeigt das Wappen der Stadt, welches auf den Stadttürmen noch zweimal abgebildet ist. Der Heilige tritt hier nicht als Schutzherr und Fürsprecher in eschatologischer, sondern in ganz irdischer Hinsicht auf. Er wird über das städtische Wappen mit der Stadt verbunden, er zeigt sprichwörtlich Flagge für sie. Solche Verbindungen zwischen städtischer Heraldik und Patronsverehrung stehen im Mittelpunkt dieses Beitrags. An das Gemälde könnte man bereits zahlreiche Fragen anschließen, die auf das weite Feld der Stadtpatrone und städtischen Heraldik als Zeichen städtischer Identität verweisen: Was genau bedeutet das Tragen des Wappens in diesem Zusammenhang? Ist Andreas damit bereits ein „offizieller“ Stadtpatron [1], oder doch eher ereignisgebunden als „defensor civitatis“ anzusehen [2], der sich in eine Reihe von […]

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Propaganda im mittelalterlichen Mailand – das Wappen der Visconti

Die Schlange der Visconti ist ein noch heute sehr bekanntes, in italienischen Firmenlogos weiterlebendes Wappenbild. Auf den ersten Blick scheint es gerade durch seine einzigartige Komposition leicht zu entschlüsseln. Bei einer näheren Beschäftigung zeigt sich jedoch, wie schwer eine eindeutige … Continue reading

Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/788

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