Die Mainzer Stadtbibliothek ist eine der reichsten Altbestandsbibliotheken in kommunaler Trägerschaft mit großartigen Beständen zur Frühen Neuzeit. Pläne, ihre Bestände aufzuteilen, sorgen derzeit für Aufregung. Die Mainzer Bibliotheksgesellschaft hat eine Petition aufgesetzt: “Die Mainzer Wissenschaftliche Stadtbibliothek ist in akuter Gefahr! Bitte helfen Sie mit, dass die historisch gewachsene Sammlung von 670.000 Büchern nicht zerteilt wird, sondern als Ganzes in städtischer Trägerschaft erhalten bleibt. Bibliotheken sind nicht nur Büchersammlungen, sie sind Schatzhäuser des Geistes, Zeugen der Kultur einer Stadt und Region. Dies gilt seit 200 Jahren auch für die Mainzer Stadtbibliothek, die Nachfolgeeinrichtung der Bibliotheca Universitatis Moguntinae. Ihre historischen und regionalen Sammlungen bergen einzigartige Schätze vom 9. Jahrhundert bis heute. Seit 200 Jahren haben Privatpersonen und Institutionen, Vereine und Schulen, ihre Büchersammlungen der städtischen Bibliothek gestiftet oder testamentarisch hinterlassen. Sie haben sich mit der Bürgerbibliothek identifiziert. Auch heute engagieren sich Buchpaten aus allen Kreisen der Bevölkerung bei der Restaurierung von historischen Druckwerken der Stadtbibliothek, weil ihnen die Erhaltung des Kulturguts in dieser Stadt und für diese Stadt ein Anliegen ist. Will man den Zusammenhalt dieser gewachsenen Bürgerbibliothek, die den zweiten Weltkrieg im Wesentlichen überdauert hat, nun zerschlagen, so zerstört man die Bedeutung des Ganzen und nimmt den Bürgern einen Brennpunkt kultureller Identifikation. Nur wenn man das Ganze in den Blick nimmt, erhält man den Wert und die Gebrauchsfähigkeit der Mainzer Stadtbibliothek. Die Bibliothek muss auch in Zukunft eine lebendige Regionale Forschungsbibliothek sein”. Unterzeichnen kann man hier.
Historische Schulbibliotheken sind wertvolles Kulturgut
Der Schiffsbarbier Friedrich Martens schrieb 1671 seine Reise nach Grönland und Spitzbergen auf, versehen mit nach der Natur gefertigten Federzeichnungen, darunter auch solche von Walen und Seehunden, seinerzeit ungeheuerlichen Geschöpfen. Die Schrift wurde umgehend gedruckt und bestimmte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts für die Gelehrten und Forscher das Bild der Arktis. Martens verfasste auch […]
Ritmans Amsterdamer Bibliotheca Philosophica Hermetica in akuter Gefahr
Die einzigartige Forschungssbibliothek für hermetisches Schrifttum in Amsterdam ist von der Auflösung bedroht. Eine E-Petition appelliert ebenso wie eine Facebook-Gruppe, die Sammlung zu retten. Mehr dazu in Archivalia.
Keine Entwarnung – das Altonaer Museum ist weiterhin von der Schließung bedroht
Das Altonaer Museum ist eines der größten kulturhistorischen Museen in Norddeutschland. In der ständigen Ausstellung findet sich die Geschichte von Schifffahrt, Fischerei und lokaler Industrie ebenso wie Bürgerkultur, Kunsthandwerk, Malerei und Graphik. Hinzu kommt ein vielseitiges Programm von Sonderausstellungen sowie Film- und Vortragsveranstaltungen. Der zeitliche Schwerpunkt des Museums liegt zwar im 19. und 20 Jahrhundert, […]
Staats- und Stadtbibliothek Augsburg in Gefahr
In Augsburg wird darüber nachgedacht, die Staats- und Stadtbibliothek zu zerschlagen. Was städtisch ist, soll ins Stadtarchiv, der Rest nach München oder in die Unibibliothek. Die Augsburger Allgemeine kommentiert: In kulturhistorischen Ausstellungen begegnet man ihren Handschriften, Drucken und Stichen auf Schritt und Tritt. Wer deutsches Geistesleben des 15. und 16. Jahrhunderts studieren will, kommt an […]