Viele Zahlen kursieren über die Größe der Höfe in der Frühen Neuzeit. Da finden sich Angaben, die zum Teil in die Tausende gehen. Um das Jahr 1700 etwa soll der kaiserliche Hofstaat in Wien 1000 Personen umfasst haben und vom Versailler Hof Ludwigs XIV. sind Zahlen zu lesen, die noch weit darüber hinausgehen. Doch sind diese Zahlen pure Übertreibung oder beruhen sie tatsächlich auf der damaligen Wirklichkeit? Wer sind diese vielen Menschen, die da am Hof sind?
Gerade in älteren kulturgeschichtlichen Werken und in vielen populären Werken über Höfe finden sich Zahlen, die in die tausende gehen. Sicher wird man die ein oder andere Zahl einer gezielten Übertreibung zuschreiben können, denn den Höfen der Frühen Neuzeit wurde gerne Monstrosität nachgesagt, das immerwährende Fest, das dort geherrscht haben soll, sollte versinnbildlicht werden, der übertriebene Luxus brauchte einen Beleg und der lässt sich wohl mit nichts besser aufzeigen als mit einer atemberaubenden Anzahl von Menschen, die sich in den schier unendlich großen Schlössern tummelten. Da wurden dann auch gerne mal Personen mitgerechnet, die gar nicht zum eigentlichen Hofstaat gehörten, die Gäste oder Tagelöhner waren oder aber es wurden Personenzahlen gleich frei erfunden.
Wie aber sehen die Zahlen aus, die sich in zeitgenössischen Quellen finden?
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