Wenn in der Türkei ein weiterer Fernsehsender dicht gemacht, eine andere Zeitung geschlossen oder gar Journalisten festgenommen werden, ist Europa (zurecht) in heller Empörung. Mehr als 149 Medien sind seit dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 bereits geschlossen worden, Tendenz steigend. Nicht ein Tag vergeht ohne Nachricht über weitere Verhaftungen. Zuletzt war es die deutsche Journalistin Mesale Tolu, die für das mittlerweile ebenfalls verbotene Özgür Radyo gearbeitet hatte. Sie sitzt seit mehr als zwei Wochen im Gefängnis.
Wenn es um die Verfolgung kurdischer Medien innerhalb Europas geht, schweigt man sich hingegen aus. So hat der europäische Satellitenbetreiber Eutelsat innerhalb weniger Monate mehrmals die Ausstrahlung kurdischer Fernsehsender unterbunden. Zuletzt veröffentlichte das Unternehmen Anfang Mai eine Anordnung, die Aussendung der drei kurdischen TV-Kanäle Ronahi TV, NewsChannel und Sterk TV einzustellen.
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