(Edmund Pech)
Innerhalb des Evangelischen Konsistoriums in Schlesien existierten Anfang der 1920er Jahre 17 Gemeinden, in denen noch sorbisch gepredigt wurde. Darunter waren neun überwiegend sorbische Gemeinden, in denen rund zwei Drittel der Einwohner den wöchentlichen sorbischen Gottesdienst besuchten: Bluno, Groß Särchen, Klitten, Lohsa, Nochten/Tzschelln, Schleife, Spreewitz, Schwarzkollm und Uhyst/Spree.[1] Der Konfirmandenunterricht fand hier getrennt entweder auf Sorbisch oder Deutsch statt, wobei nur ein geringer Teil der Jugendlichen den deutschen Unterricht besuchte.
In den übrigen acht Gemeinden fand der sorbische Gottesdienst nur noch ein- oder zweimal im Monat statt. Der Konfirmandenunterricht wurde in gemischten deutsch-sorbischen Gruppen erteilt. Da die sorbische Sprachpflege in der Schule einen niedrigen Stellenwert besaß, musste den Kindern ihre Muttersprache vor allem im Religions- und Konfirmandenunterricht vermittelt werden.
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