Am Workshop: ‘Digital Humanities for European Global Studies’ durfte ich ein Poster zum Dissertationsprojekt vorstellen.
Ergänzung (04.04.2015):
Aufgrund der Bitte von Mareike König (siehe Kommentar) erläutere ich das Poster und füge die deutsche Übersetzung hinzu.
Bisher wurde ein Objekt nach der historisch-kritischen Methode mit den Schritten Heuristik, Quellenkunde, Quellenkritik, Interpretation und Darstellung gesucht und gefunden, eingeordnet, kritisiert, interpretiert und als historische Ressource ‘verwendet’. Die Fragestellung meiner Dissertation dreht sich nun darum, ob die traditionelle historisch-kritische Methode auch auf digitale Objekte angewendet werden kann.
Verschiedene Einflüsse (nicht abschliessende Stichworte computational turn (Medientheorie), Digitalmedien (Social Media etc.), Virtualität (des Objekts, Cyberspace etc.), einem Alterungsprozess unterliegende Hard-/Software, algorithmisch generierte Daten etc. müssen bei der Quellenkritik (Kriterien wie Nachvollziehbarkeit, Persistenz, Echtheit, Authentizität etc.) berücksichtigt werden, die bei physischen Objekten bisher keine Rolle spielten. Digitale Objekte unterscheiden sich grundlegend von bisher bekannten, was eine kritische Auseinandersetzung mit der bisherigen Methode notwendig macht.
Weil digitale Objekte sich grundlegend von bisher bekannten unterscheiden und neuartige Rahmenbedingungen gelten, sind Kriterien der Quellenkritik in der bekannten Form nicht mehr anwendbar. Daraus leite ich für die Verwendung von digitalen Objekten als Forschungsressourcen meine Thesen ab: Es entstanden und entstehen neue, bisher nicht bekannte Quellentypen mit neuartigen Eigenschaften, der Prozess der Objektbeurteilung muss angepasst und neue Methoden der Quellenkritik müssen erarbeitet werden, was den Historiker zwingt auch neue Arbeitsmethoden im Umgang mit digitalen Objekten zu erlernen und anzuwenden.
Ausführlicher erklärt wird dies in meiner Arbeit… ![]()
Quelle: http://hsc.hypotheses.org/328


Ist die Nachvollziehbarkeit von digitalen Quellen genau so essentiell wie bei physischen Quellen? Die Quellen könnten ‘einfach’ gespeichert und dann im Anhang vollständig aufgeführt werden. Schliesslich sind auch nicht mehr alle physischen Quellen vorhanden, die in wissenschaftlich anerkannten Fachbüchern verwendet werden.
Meiner Meinung nach müssen vom Nutzer verwendete Quellen zwingend so gespeichert werden, dass sie vom Nutzer selbst nicht verändert und einem Dritten zur unabhängigen Kritik vorgelegt werden können. Diese Bedingung des wissenschaftlichen Arbeitens ist zwingend, da gerade digitale Quellen (