Wiener Nachträge I: Das Problem Wikileaks

In meinem Referat auf der IÖG-Jahrestagung hatte ich die Veröffentlichung zehntausender diplomatischer Dokumente durch Wikileaks im Jahre 2010 als Beispiel genommen, dass die Aktenkunde nicht nur im Archiv zuhause ist — und wo die Schwierigkeiten bei Material liegen, das aus dem Zusammenhang gerissen ist. Jetzt, vier Wochen später, liefert Wikileaks dafür auch ein heimisches Beispiel: Akten von … ja von wem eigentlich? Sind es überhaupt Akten?

Schon 2015 hatte Wikileaks Protokolle des NSA-Untersuchungssausschusses des Deutschen Bundestages kompromittiert. Jetzt wurden auch noch 2000 per Beweisbeschluss vom Ausschuss erhobene Unterlagen aus den Jahren 2014 und 2015 an dieselbe Plattform durchgestochen (neudeutsch: „geleakt“). Die Veröffentlichung machte vor einer Woche Furore in den Medien; in der Community wies Archivalia darauf hin.

Es wäre nicht sehr interessant, die mageren Formmerkmale dieser zeitgenössischen Behördenschriftstücke durchzukauen.

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Quelle: https://aktenkunde.hypotheses.org/620

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