Archivalia. Oder: Wie man 30.000 Blogartikel zu Hypotheses umzieht

Bis zum 1. Dezember 2015 war das Blog von Klaus Graf unter http://archiv.twoday.net zu erreichen. Den Beginn fand dieser Blog am 5. Februar 2003 mit folgenden Sätzen: „Willkommen zu Archivalia! Archivalia ist ein Weblog, das Einträge rund um das Archivwesen aufnehmen soll.“ Aus dem einen Blogartikel wurden über 30.000, die hauptsächlich von Klaus Graf, aber auch vielen anderen fleißigen …

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2016/03/6358/

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Das Community-Management stellt sich vor (3)

Seit Anfang April 2013 arbeite ich – zusammen mit Charlotte Jahnz und Inger Brandt – als Community Manager von de.hypotheses.org bei der Max Weber Stiftung in Bonn, die dort das Portal Weber 2.o (http://mws.hypotheses.org) betreibt.

Sascha Foerster

Sascha Foerster

Das wissenschaftliche Blogportal de.hypotheses.org hat im März 2013 seinen ersten Geburtstag gefeiert und vor kurzem war der 20. Geburtstag des WorldWideWebs. Ich selbst bin 1984 geboren, einer Jahreszahl der George Orwell Bedeutung verliehen hat, jedoch eher für die bedrohlich wirkenden Entwicklungen im Internet. Als ich 14 Jahre alt war, wählte ich mich zum ersten Mal mit den typischen Modemtönen ins Internet ein. Meine erste E-Mail-Adresse richtete ich mit 15 Jahren ein. Seitdem lernte ich Software zu nutzen, Webseiten zu programmieren, Computer auseinander und wieder zusammen zu bauen und Anleitung darin zu geben. Mittlerweile fühle ich mich sehr zu Hause in der digitalen Welt. Studiert habe ich dennoch Geisteswissenschaften, weil mich der Mensch vor dem Rechner genau so interessierte. So begann ich 2003 an der Universität Bonn das Studium der Mittelalterlichen und Neueren Geschichte, Philosophie, Vergleichenden Literaturwissenschaft auf (Magister, 2012 abgeschlossen mit der Arbeit: Der Faktor “Angst” vor dem Koreakrieg. Konrad Adenauer und die westdeutsche Bevölkerung 1950) und anderthalb Jahre später das Zweitstudium in Psychologie (Diplom). Es waren die interdisziplinären Fragestellungen, die mich im Studium reizten, so auch bei der Diplomarbeit in Psychologie, die ich momentan zur “Deutschen Nachkriegskinder-Studie 1952-1961″ schreibe.

Die Geisteswissenschaften haben gerade erst angefangen, die Möglichkeiten des Internets für Ihre Zwecke auszuprobieren. Dazu gehört einerseits die Nutzung des Internets zur Publikation von Forschungsergebnissen. Andererseits wird auch der Nutzen von digitalen Werkzeugen erkannt, die sich ihrerseits auf die möglichen Fragestellungen der geisteswissenschaftlichen Forschung auswirken. Deswegen freue ich mich besonders die akademische Community bei de.hypotheses.org beim wissenschaftlichen Bloggen begleiten und unterstützen zu dürfen, die zu den Vorreitern für die Veröffentlichung wissenschaftlicher Inhalte und die Entwicklung digitaler Methoden und Werkzeuge im Internet zählt.

Die Max Weber Stiftung weiß über die Stärken des Internets und nutzt digitale Infrastrukturen für die Vernetzung ihrer Forscher in den deutschen geisteswissenschaftlichen Instituten weltweit. Es sind die Möglichkeiten zur Vernetzung von Menschen über Kontinente hinweg und die einfach zugängliche Veröffentlichung von Inhalten aller Art, seien es Veranstaltungsankündigungen oder Forschungsergebnisse. Als Community Manager bei der Max Weber Stifttung für de.hypotheses.org sehe ich daher folgende Punkte als meine Aufgaben.

Ich werde Anleitungen und Workshops geben und für das Portal werben.

Die Faszination, die Internet und Computer im Allgemeinen auf mich ausüben, hat von früher Jugend bis heute keineswegs nachgelassen. Stets suche ich meinen Geist offen zu halten und neue digitale Möglichkeiten auszuprobieren, um Informationen zu sammeln, zu verarbeiten, Abläufe zu optimieren, zu automatisieren oder an eigene Bedürfnisse anzupassen. Es gibt hier also noch große Spielräume, um auszuprobieren, wie wir die (digitale) Zukunft der Wissenschaft gestalten möchten. Auch ein Portal wie de.hypotheses.org muss sich stetig weiterentwickeln. Anregungen aus der Community werde ich aufnehmen und an die Techniker in Frankreich weiterleiten.

Während meines Studiums habe ich in meinem Blog (http://www.saschafoerster.de) Artikel über digitale Werkzeuge und Medien veröffentlicht, die das akademische Arbeiten erleichtern können, wie zum Beispiel einen Zitierstil für Geisteswissenschaftler. Dieses Wissen über alles Digitale (mit Nutzen für Akademiker) möchte ich gerne weiter teilen. Dazu werde ich zusammen mit meinen Kollegen bei Cléode.hypotheses.org und der Max Weber Stiftung Workshops anbieten, im Redaktionsblog und im Bloghaus Anleitungen schreiben, Support per E-Mail geben (blogs@maxweberstiftung.de) und über die Sozialen Medien oder auch telefonisch bzw. postalisch erreichbar sein. Wir werden bei verschiedenen Konferenzen für das Portal de.hypotheses.org werben und weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Bloggen dorthin einladen. Für die internationale Erweiterung des Portals möchte ich Unterstützer gewinnen.

Die Community soll möglichst gut vernetzt sein, sowohl untereinander als auch mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der interessierten (Netz-)Öffentlichkeit.

Wie kein anderes Medium schafft es das Internet, Rückmeldungen und Vernetzungen zu ermöglichen, sei es in Blogkommentaren, durch eine Erwähnung in einem Tweet, durch eine Diskussion bei Facebook oder Google+ oder einfach durch einen Link auf einen Blogartikel, der seinerseits auf einen anderen Blogbeitrag Bezug nimmt. Diese Vorgänge schaffen eine virtuelle Nähe zwischen Forschern, Rezipienten und Kommentatoren, und holen die Forschung damit zunehmend aus dem sagenhaften Elfenbeinturm heraus, damit diejenigen, die forschen, zugleich ihre Forschung kommunizieren.

Nicht jedem behagt diese Vorstellung. Rückmeldungen geschehen oft mit hoher Geschwindigkeit, in großer Öffentlichkeit und können zu einem „Shitstorm“ ausarten, sei er berechtigt oder unberechtigt. Als Community Manager möchte ich sowohl Verknüpfungen schaffen, zu vermehrter Diskussionen anregen, aber auch moderierend eingreifen, falls es nötig sein sollte. Die Regeln für ein solches Eingreifen sollen transparent in einer Netiquette veröffentlicht werden.

Akademische Leistungen sollen in den Blogs zunehmend sichtbar werden und an Relevanz für Forschung und Forschungskommunikation gewinnen.

Dabei ist es eine Herausforderung, sowohl den Ansprüchen einer akademisch interessierten breiten (Netz-)Öffentlichkeit als auch der Fachöffentlichkeit zu genügen. Klassische Verbreitungs- und Relevanzmechanismen, die für den akademischen Betrieb unentbehrlich sind, lassen sich nicht von heute auf morgen auf den Kopf stellen.

Ich bin mir jedoch sicher, dass Blogs und soziale Medien spezifische Funktionen im akademischen Arbeiten haben werden, die irgendwann so selbstverständlich genutzt werden, dass die meisten heutigen Vorbehalte den digitalen Medien gegenüber nicht mehr bedeutsam sind. Zu den Funktionen eines Blogs bei de.hypotheses.org gehört eben das Sichtbarmachen von akademischen Leistungen und die offene und zugängliche Verbreitung von Wissen. Transparenz und freier Zugang (Open Access) bei der Verwendung von Steuergeldern ist eine zunehmende Forderung der wachsenden Netzöffentlichkeit, der man sich auf Dauer kaum verwehren kann. Der digitale Wandel geht jedoch weit über OpenAccess hinaus.

Die Weiterentwicklung des Portals und die Zusammenarbeit mit der Community sind Aufgaben, die ich gerne für die Max Weber Stiftung übernehme. In diesem Sinne freue ich mich auf Vernetzung und Rückmeldungen und bin gespannt auf die zukünftigen Entwicklungen.

 

Sascha Foerster, M.A.
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Foto: Sascha Foerster, CC-BY 3.0 Deutschland

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1167

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