Was uns fehlt: medizinhistorische Blogs #catchthekidney

Das sage noch mal einer, das Internet und die sozialen Medien würden unsere sozialen Beziehungen verarmen und uns alle verrohen lassen. Wenn es dafür noch ein Gegenbeispiel gebraucht hätte, dann haben wir es spätestens jetzt. Wer dem Hashtag #catchthekidney auf Twitter folgt, weiß, wovon die Rede ist: Lars Fischer alias @fischblog, einer der bekanntesten und beliebtesten Wissenschaftsblogger in Deutschland (Fischblog bei den SciLogs) und Redakteur bei Spektrum.de, hat an diesem Mittwoch eine Spenderniere von seiner Mutter bekommen. Bereits seit einigen Monaten hat er unter dem hashtag über die Voruntersuchungen und jetzt auch bis kurz vor der OP (und zum Glück auch danach!) getwittert. Aus der Community kamen Zuspruch und Nachfragen über Twitter, da werden virtuell Schokomandeln gereicht und ge-*flauscht*, Trost und Mut zugesprochen und vor allem natürlich Witze gerissen. Zusätzlich wurde ein gleichnamiges Blog aufgesetzt, auf dem Genesungswünsche etc. gesammelt werden.

Im Blog Medicine & More hat Trota von Berlin jetzt aus diesem Anlass einen Beitrag “Transplantation und mehr: Catch the Kidney, @Fischblog!” über Organspenden und Transplantation geschrieben und dabei die Erfolgsstory von #catchthekidney nacherzählt. Gestern wurde zu dieser Blogidee bereits getwittert und die Frage gestellt, ob nicht aus geisteswissenschaftlicher Sicht jemand von de.hypotheses dazu bloggen könnte, ob mit historischem oder mit ethischem Blickwinkel.

Tweetwechsel zur Frage, wie aus geisteswissenschaftlicher Sicht über Organspende und Transplantation gebloggt werden kann.

Community-Managerin Charlotte Jahnz hat es gestern getwittert und in der Tat: Medizinhistorische Blogs fehlen uns auf der deutschen Seite der Plattform. Auf der französischen Seite gibt es Blogs zu Gesundheit und Medizin aus geisteswissenschaftlicher Sicht wie beispielsweise Corps et Médecine oder Anthropologie et santé mondiale. Außerdem kann auf das anregende englischsprachige Blog The Recipes Project verwiesen werden, das mittelalterliche Rezepte, Essen, Zauberei und Medizin behandelt. Vielleicht greift ja jemand die Anregung auf? Ein einzelner Beitrag zur “historischen Nierentransplantation”, wie von TEXperimenTales-Blogger Jürgen Hermes vorgeschlagen, wäre ja schon mal was. Die Community wird es sicherlich danken…

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1470

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