Bis 1987 lag das Gelände brach. Nahezu unbeachtet. Dabei verband sich mit den Grundstücken eines der dunkelsten deutschen Kapitel. Die Rede ist vom Terrain rund um die Berliner Wilhelmstraße und in direkter Nähe zur Berliner Mauer. Auf diesen Grundstücken waren bis 1945 die Terrorzentralen der Nationalsozialisten einquartiert. Die geheime Staatspolizei, Gestapo, die Reichsführung SS und das Reichssicherheitshauptamt. Heute nimmt das Dokumentations-zentrum Topographie des Terrors im Zentrum Berlins als Ort der Täter und Aufklärungsort unter den zahlreichen Erinnerungsstätten, Museen und Denkmälern eine besondere Stellung ein.
In Ausgabe 20/2011 des MONTAGSRADIO erörtert der Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Prof. Dr. Andreas Nachama, die Geschichte des Ortes und das Konzept der nun seit 2010 wiedereröffneten Ausstellung. Wir sprechen mit ihm über die Erinnerungsarbeit einer Gesellschaft, die sich einer kollektiven Schuld gegenübersieht, und die Bedeutung authentischer Orte für die historische Aufarbeitung.
Wie geht eine neu demokratisch organisierte Gesellschaft mit der eigenen Vergangenheit um? Wie kann sie die erlebten Schrecken des Zweiten Weltkrieges und die Verbrechen des NS-Regimes im eigenen Land verarbeiten? Wie stellt sie sich ihrer Verantwortung und wie kann sie für die Zukunft aufklären, um die demokratischen Strukturen kontinuierlich zu festigen? Mit der deutsch-deutschen Teilung und den neu entstandenen Konflikten des Kalten Krieges rückte die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit teilweise in den Hintergrund. Nach dem Ende der sozialistischen Diktatur in der DDR und mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Teilstaaten wurde der Fokus erneut auf die Verbrechen der NS-Geschichte gelegt.
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