Sozialistischer Bildertausch: Analoge und digitale Quellenarbeit

Vier junge weibliche Fotomodelle stehen nebeneinander auf einem Platz und stellen ein neues, wild gestreiftes Textilgewebe vor, aus dem ihre Kleidung – Rock, Kleider, Hosenanzug – gefertigt wurde.

Annette Vowinckel, Berlin, Juni 2022, Fotografin: Janaina Ferreira dos Santos ©

Annette Vowinckel ist Leiterin der Abteilung Zeitgeschichte der Medien- und Informationsgesellschaft am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam und außerplanmäßige Professorin im Institut für Geschichtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im von Janaina Ferreira dos Santos und Iulia Sucutardean geführten multimedialen Interview für das Online-Portal „Visual History“ (visual-history.de) stellt die Historikerin ihr neues Buchprojekt Zentralbild, Photo International and the Visual Politics of Late State Socialism vor, geht auf die Methoden ihrer Quellenarbeit ein und betont, wie digitale Tools die Arbeit von Historiker:innen in vielerlei Hinsicht vereinfachen können.

 

Berlin-Schöneberg, am 27. Juni 2022: Die Wetter-App zeigt 37 Grad an. Am Viktoria-Luise-Platz erfrischen sich Kinder im Springbrunnen, und in den nahegelegenen Eisdielen ist es brechend voll. Unweit von dort empfängt uns Annette Vowinckel in ihrer Wohnung.

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Quelle: https://visual-history.de/2023/03/13/vowinckel-santos-sucutardean-sozialistischer-bildertausch/

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Fotoausstellung „So nah und doch so fern“

Fotoausstellung „So nah und doch so fern“

Flyer Landesarchiv Berlin: Fotoausstellung „So nah und doch so fern“. Eine fotografische Annäherung an die Berliner Mauer
Foto: Die Schülerinnen Rosemarie Badaczewski (links) und Kriemhild Meyer (rechts) an der Grenzmauer in der Harzer Straße, Ecke Mengerzeile (Berlin-Neukölln), 23. August 1961. Fotograf: Horst Siegmann, Landesarchiv Berlin, F Rep. 290 Nr. 0076482

Wie kaum ein anderes Berliner Bauwerk symbolisiert die Mauer erzwungene Distanz zwischen den Menschen, aber auch den Willen zur Überwindung dieser Distanz. Sie ist Ausdruck eines Systems des Abstand- und Fernhaltens schlechthin, subtil ausgebaut, über Jahrzehnte perfektioniert, um zu trennen oder Nähe wenigstens zu erschweren.

Auf der einen Seite der Mauer entstehen Wachtürme, jenseits davon Aussichtsplattformen.

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Quelle: https://visual-history.de/2023/03/09/fotoausstellung-so-nah-und-doch-so-fern/

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Art in Networks: The GDR and its Global Relations

Art in Networks: The GDR and its Global Relations

Logo des Projekts „Art in Networks“ TU Dresden

Ausgangspunkte

Die in der DDR entstandene Kunst ist seit den 1990er Jahren Gegenstand kontroverser Debatten. Ihre (kunst-)historische Verortung und gesellschaftliche Relevanz werden in der Wissenschaft und im Rahmen von Ausstellungen bis heute diskutiert. Die Kunstproduktion in der DDR wird in diesem Zusammenhang oftmals als provinziell und selbstbezüglich dargestellt. Internationale Beziehungen werden in der Regel im sogenannten Ostblock verortet. Kaum bekannt ist, dass das Netzwerk der Kontakte und Austauschbeziehungen der DDR im Feld der bildenden Kunst und Architektur fast den ganzen Globus umspannte. Formen dieses Kontakts konnten zum Beispiel Ausstellungskooperationen, Künstler:innenreisen oder der Austausch von Studierenden sein.

 



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Quelle: https://visual-history.de/2023/01/03/art-in-networks-the-gdr-and-its-global-relations/

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Ausstellung Museum Berlin-Karlshorst: Unterwegs in der Sowjetunion

Ausstellung Museum Berlin-Karlshorst: Unterwegs in der Sowjetunion

Flyer zur Ausstellung: Unterwegs in der Sowjetunion, Museum Berlin-Karlshorst © Detlev Steinberg

Das Museum Berlin-Karlshorst übernahm 2020 den Nachlass des Fotografen Detlev Steinberg. Anderthalb Jahrzehnte fotografierte er weltweit als Fotokorrespondent für die DDR-Auslandsillustrierte „Freie Welt“, vor allem aber bereiste er immer wieder die Sowjetunion. Nach einer ersten Ausstellung 2016, in der das Museum Steinbergs Fotos zum Abzug der russischen Truppen aus Deutschland zeigte, folgt nun eine Ausstellung seiner Sowjetunion-Bilder.

Detlev Steinbergs Credo als Berufsfotograf hatte sich im Laufe seiner Arbeit für ADN-Zentralbild entwickelt. Ab 1969 war er Mitglied der Gruppe Jugendfoto Berlin, der ein Dutzend Fotografen mit ähnlichen Lebenswegen angehörten, unter anderem auch sein Bruder Uwe. Sie setzten sich für einen glaubwürdigen Bildjournalismus ein und dokumentierten dabei, wie Steinberg es später formulierte, „den oft riesigen Spagat zwischen dem, was ist, und dem, was sein sollte“. Mit einem realistischen Blick auf das Leben im Sozialismus war sein Bestreben, die Menschen differenziert „jenseits der Jubelparaden“ darzustellen. Zwei Mitglieder dieser Gruppe, er selbst und Peter Meißner, gingen Mitte der 1970er Jahre zur „Freien Welt“, der DDR-Auslandsillustrierten, die von der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft herausgegeben wurde.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/12/09/ausstellung-museum-berlin-karlshorst-unterwegs-in-der-sowjetunion/

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Ausstellungseröffnung: „An den Rändern taumelt das Glück.“ Die späte DDR in der Fotografie

Eine Frau steht vor einem Eingang mit heruntergezogenen Rollläden.

Foto: Matthias Leupold, Ohne Titel, Berlin 1985 / VG Bild-Kunst © mit freundlicher Genehmigung

Die in Fotografien festgehaltene DDR ist ein abgeschlossenes Bilderkonvolut, das unterschiedliche Genres und Akteur:innen vereint. Mit historischem Abstand lohnt es sich, das Material neu zu betrachten.

Die Ausstellung versammelt Bekanntes und wenig Gezeigtes und spiegelt alltägliche Lebenswelten von DDR-Bürger:innen, ohne sich dabei zwingend in der Mitte der Gesellschaft wiederzufinden. Die fotografischen Positionen bewegen sich von dokumentarischen Praktiken zu künstlerischen und inszenierten Bildwelten, schließen den medialen Grenzgänger Fotofilm ein und befragen die verwandtschaftlichen Verhältnisse zwischen Film und Fotografie.

Zu sehen sind Fotografien, die in den 1970ern und 1980ern sowie den frühen 1990ern entstanden, jedoch nicht ausschließlich von DDR-Bürger:innen gemacht wurden. Das Ende der DDR ist nicht das Ende der Bilder. Welche Blicke wählen wir, um uns welches Bild von einer Gesellschaft zu machen, deren innere Verfasstheit bis heute viele Fragen offenlässt?

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Quelle: https://visual-history.de/2022/12/02/ausstellungseroeffnung-an-den-raendern-taumelt-das-glueck/

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Symposium der DGPh-Arbeitsgruppe `89+

Symposium der DGPh-Arbeitsgruppe `89+

Die im Sommer 2022 unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) gegründete Arbeitsgruppe zur ostdeutschen Fotografie ‘89+ lädt zu einem ersten öffentlichen Symposium ein. Der in internen Zoom-Sitzungen begonnene Austausch über Prägungen und Perspektiven ostdeutscher Fotografie soll hier intensiviert und erweitert werden. Zu Wort kommen Vertreter und Vertreterinnen aus den Bereichen SEHEN (fotografische, bildjournalistische, künstlerische, filmische Praktiken), ZEIGEN (Museen, Galerien, Verlage, Medien), VERMITTELN (kuratorische Praktiken, Vermittlung und Bildung/Lehre) und BEWAHREN (Archive, Sammlungen und Nachlässe).

Screenshot Website DGPh [25.11.2022]

Programm / Zeitplan:

10.30 Uhr Einlass



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Quelle: https://visual-history.de/2022/11/25/symposium-der-dgph-arbeitsgruppe-89/

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Zwischen Fließband und Küche. Fotografien von (Care-)Arbeit in DDR und BRD 1960 bis 1990

Zwischen Fließband und Küche. Fotografien von (Care-)Arbeit in DDR und BRD 1960 bis 1990

Der zweitägige Workshop untersucht Fotografien und fotografische Praktiken, die in DDR und BRD zwischen 1960 und 1990 die Doppelrolle beziehungsweise doppelte Arbeit von Frauen zwischen Fließband und Küche thematisieren. Diskutiert werden soll, wie die doppelte Arbeit gezeigt wird, welchen Aufschluss das Format über die gesellschaftliche Stellung der jeweiligen Arbeit zulässt, ob dabei eine feministische Kritik formuliert wird, aber auch, in oder für welchen Kontext die Fotografien entstanden (zum Beispiel für Fotobücher, Ausstellungen oder in Zeitschriften wie „Sonntag“ und „Sibylle“) und wo sie gezeigt wurden.

Der Workshop ist eine Kooperation des DFG-Projekts „Putzen, Kochen, Sorgen. Care-Arbeit in der Kunst in West- und Osteuropa, den USA und Lateinamerika seit 1960“ an der Ruhr-Universität Bochum und der Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin.

Anmeldung bis 17. November 2022 per E-Mail an: marius.hoffmann-r8u@rub.de.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/11/16/zwischen-fliessband-und-kueche-fotografien-von-care-arbeit-in-ddr-und-brd-1960-bis-1990/

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… und auf einmal kriecht mir diese DDR wieder hinterher

… und auf einmal kriecht mir diese DDR wieder hinterher

Filmplakat „Rebellinnen – Fotografie. Underground. DDR.“ Pressefoto mit freundlicher Genehmigung Salzgeber & Co. Medien ©

Herkunft

Vor fünf Jahren erschien ein Interview mit der Medien- und Performance-Künstlerin Else Gabriel in der Zeitschrift „Monopol“. Darin wurde sie gefragt, ob der Ort der Herkunft – Ost oder West? – für eine jüngere Künstlergeneration 2017 noch eine Rolle spiele.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/11/01/schuhmann-und-auf-einmal-kriecht-mir-diese-ddr-wieder-hinterher/

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Tagung: Wandbilder

Tagung: Wandbilder

Im Forschungsprojekt „Wandbilder und künstlerische Architekturoberflächen zwischen 1952 und 1989 im Kontext der werktechnischen Ausbildung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden“ wurden drei Jahre lang baubezogene Kunstwerke erfasst und der Bestand nach definierten Kriterien ausgewertet. Gegenstand der Forschung waren die unter dem Dach der 1958 gegründeten PG Bildender Künstler „Kunst am Bau“ geschaffenen Wandbilder. Zum Projektabschluss lädt die HfBK Dresden zu einer Fachtagung ein.

 

Die Tagung findet voraussichtlich in Präsenz im großen Hörsaal der Hochschule für Bildende Künste Dresden statt. Es wird keine Teilnehmer:innengebühr erhoben.

Online-Anmeldung bis zum 15. Oktober 2022: https://www.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/10/03/tagung-wandbilder/

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Der Blick der Anderen: zur Ausstellung „Willy Ronis in der DDR – Zuerst das Leben“

Eine Frau telefoniert in einer Telefonzelle, ein kleines Mädchen steht davor mit der Hand an der Tür.

Der Blick der Anderen

Der französische Fotograf Willy Ronis (1910-2009) dokumentierte das Leben in der DDR 1967 für eine Reportage für ein französisches Publikum. Es gelang Ronis – zu diesem Zeitpunkt ein Meister der humanistischen Fotografie –, mit seinen Bildern ein einfühlsames Porträt der Gesellschaft der DDR zu zeichnen.

Willy Ronis, Innen – Aussen? Rathausviertel, Leipzig (DDR), 1967; [Telephonzelle] © Donation Willy Ronis,
Ministère de la Culture (France), Médiathèque du patrimoine et de la photographie, diffusion RMN-GP

Podiumsgespräch: Donnerstag, 8. September 2022, 19 Uhr

Einladung in die Ausstellung Willy Ronis in der DDR – Zuerst das Leben nach Cottbus ins Brandenburgische Landesmuseum (Am Amtsteich 15, 03046 Cottbus), das die Ausstellung erstmals in Deutschland präsentiert, sowie zur Podiumsdiskussion Der Blick der Anderen um 19 Uhr im Stadtmuseum Cottbus (Bahnhofstraße 22, 03046 Cottbus).

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Quelle: https://visual-history.de/2022/09/01/der-blick-der-anderen-zur-ausstellung-willy-ronis-in-der-ddr-zuerst-das-leben/

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