Fotografierter Sozialismus

Fotografie einer jungen Frau an einem industriellen Arbeitsplatz, die etwas montiert; darunter der Titel „Fotografierter Sozialismus“.

Fotografische Aufnahmen aus der DDR und ihren östlichen Nachbarn prägen unser Bild vom Sozialismus. Was auf Fotos sichtbar wird und welche historischen Vorstellungen wir mit ihnen jeweils gewinnen, das hängt von Auswahl und von Bildlegenden ab, von historischem Wissen und nicht zuletzt von unserer Medienkompetenz. Der Umgang mit diesem fotografischen Erbe als zeitgenössischer Weltdeutung ist ein herausfordernder, oft noch unterschätzter Teil der Arbeit an reflektiertem Geschichtsbewusstsein.

Die Stiftung Ettersberg und die Landeszentrale für politische Bildung Thüringen laden darum zur exemplarischen Analyse ein. Fotografische Praxis soll als politische, soziale und kulturelle Kommunikation beleuchtet werden. Der Schwerpunkt der internationalen Tagung liegt auf den spätsozialistischen Gesellschaften der DDR und Ostmitteleuropas ab den späten 1960er Jahren. Was veränderte sich, als Kulturpolitik nicht mehr allein gewünschte Ideale und Glücksmomente in Szene gesetzt haben wollte, sondern auch die Darstellung „realsozialistischer“ Wirklichkeiten für geboten hielt, tolerierte oder nicht mehr verhindern konnte? Wie erlangten Fotograf:innen neue Handlungsräume? Welche Situationen und Menschen, welche Stimmungen und Sehnsüchte erhielten im Spätsozialismus fotografische Aufmerksamkeit?

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Quelle: https://visual-history.de/2023/09/26/fotografierter-sozialismus-symposium/

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Spurensuche – Grafiken mit künstlerischen Positionen aus dem Jahr 1990

ineinander verschachtelte Fotografie eines Mannes aus verschiedenen Perspektiven

Im Beeskower Depot des Museums Utopie und Alltag liegt die Gesamtauflage einer Grafikmappe, die 1991 zum 100. Geburtstag Johannes R. Bechers vom Kulturbund herausgegeben werden sollte. Alle Künstler:innen, die 1989 den Auftrag dazu erhalten hatten, gaben ihre Werke zwar 1990 noch ab, aber die Mappe blieb unveröffentlicht.

Nach einer ersten Präsentation auf der Burg Beeskow sind die 30 Werke nun in der Urania in Potsdam zu sehen. Die Grafiken und Fotografien sind charakteristisch für die einzelnen Künstler:innen und zugleich Zeitdokumente, da sie in einem besonderen historischen Moment entstanden sind. Mit Werken u.a. von Ingo Arnold, Kurt Buchwald, Ulrich Hachulla, Christine Perthen, Uwe Pfeifer, Ursula Strozynski und Ulrich Wüst.

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Quelle: https://visual-history.de/2023/09/08/spurensuche-grafiken-1990/

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Sozialistischer Bildertausch: Analoge und digitale Quellenarbeit

Vier junge weibliche Fotomodelle stehen nebeneinander auf einem Platz und stellen ein neues, wild gestreiftes Textilgewebe vor, aus dem ihre Kleidung – Rock, Kleider, Hosenanzug – gefertigt wurde.

Annette Vowinckel, Berlin, Juni 2022, Fotografin: Janaina Ferreira dos Santos ©

Annette Vowinckel ist Leiterin der Abteilung Zeitgeschichte der Medien- und Informationsgesellschaft am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam und außerplanmäßige Professorin im Institut für Geschichtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im von Janaina Ferreira dos Santos und Iulia Sucutardean geführten multimedialen Interview für das Online-Portal „Visual History“ (visual-history.de) stellt die Historikerin ihr neues Buchprojekt Zentralbild, Photo International and the Visual Politics of Late State Socialism vor, geht auf die Methoden ihrer Quellenarbeit ein und betont, wie digitale Tools die Arbeit von Historiker:innen in vielerlei Hinsicht vereinfachen können.

 

Berlin-Schöneberg, am 27. Juni 2022: Die Wetter-App zeigt 37 Grad an. Am Viktoria-Luise-Platz erfrischen sich Kinder im Springbrunnen, und in den nahegelegenen Eisdielen ist es brechend voll. Unweit von dort empfängt uns Annette Vowinckel in ihrer Wohnung.

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Quelle: https://visual-history.de/2023/03/13/vowinckel-santos-sucutardean-sozialistischer-bildertausch/

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Educational Posters and Ideal Citizenship

Educational Posters and Ideal Citizenship

 

At the beginning of the 20th century population growth, urbanisation and housing shortage were challenges throughout Europe. Consequently, epidemics and even pandemics were common. However, during the same era, significant advances in medicine occurred, leading in more effective vaccines, antibiotics, and chemicals against vermin. Moreover, healthy lifestyle was promoted via campaigns, including educational posters. Simultaneously, the concept of the new, modern citizen evolved.

In our research project, we analyse and compare Finnish, German and Soviet posters educating citizens in improving their everyday habits, living environments and, in the end, their health. Our aim is to find out, what were the methods and means of the visual health education of the 20th century, and what kind of ideals were pictured in health promotion posters. We ask, how the posters were part of the visual construction of the modern citizen.

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Quelle: https://visual-history.de/2023/01/12/pitkaenen-kleemola-educational-posters-and-ideal-citizenship/

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Ausstellung Museum Berlin-Karlshorst: Unterwegs in der Sowjetunion

Ausstellung Museum Berlin-Karlshorst: Unterwegs in der Sowjetunion

Flyer zur Ausstellung: Unterwegs in der Sowjetunion, Museum Berlin-Karlshorst © Detlev Steinberg

Das Museum Berlin-Karlshorst übernahm 2020 den Nachlass des Fotografen Detlev Steinberg. Anderthalb Jahrzehnte fotografierte er weltweit als Fotokorrespondent für die DDR-Auslandsillustrierte „Freie Welt“, vor allem aber bereiste er immer wieder die Sowjetunion. Nach einer ersten Ausstellung 2016, in der das Museum Steinbergs Fotos zum Abzug der russischen Truppen aus Deutschland zeigte, folgt nun eine Ausstellung seiner Sowjetunion-Bilder.

Detlev Steinbergs Credo als Berufsfotograf hatte sich im Laufe seiner Arbeit für ADN-Zentralbild entwickelt. Ab 1969 war er Mitglied der Gruppe Jugendfoto Berlin, der ein Dutzend Fotografen mit ähnlichen Lebenswegen angehörten, unter anderem auch sein Bruder Uwe. Sie setzten sich für einen glaubwürdigen Bildjournalismus ein und dokumentierten dabei, wie Steinberg es später formulierte, „den oft riesigen Spagat zwischen dem, was ist, und dem, was sein sollte“. Mit einem realistischen Blick auf das Leben im Sozialismus war sein Bestreben, die Menschen differenziert „jenseits der Jubelparaden“ darzustellen. Zwei Mitglieder dieser Gruppe, er selbst und Peter Meißner, gingen Mitte der 1970er Jahre zur „Freien Welt“, der DDR-Auslandsillustrierten, die von der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft herausgegeben wurde.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/12/09/ausstellung-museum-berlin-karlshorst-unterwegs-in-der-sowjetunion/

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Bilderinnerungen an die Perestroika

Bilderinnerungen an die Perestroika

Screenshot der Ausstellung Bilderinnerungen an die Perestroika, [16.12.2021]

Zugegeben handelt es sich bei dieser digitalen Fotoausstellung um ein nostalgisches Projekt. Kolleginnen und Kollegen, die sich mit der Geschichte des Russischen Reichs, der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten beschäftigen, haben auf unsere Bitte hin nach ihren persönlichen Fotografien aus der Zeit der Perestroika gesucht, uns eine Auswahl geschickt und zu einem Bild einen kleinen Text geschrieben.

Screenshot der Ausstellung Bilderinnerungen an die Perestroika, [16.12.2021]

Die politische Geschichte der Perestroika ist erzählt worden.

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Quelle: https://visual-history.de/2021/12/17/bilderinnerungen-an-die-perestroika/

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Bilderinnerungen an die Perestroika

Bilderinnerungen an die Perestroika

Screenshot der Ausstellung Bilderinnerungen an die Perestroika, [16.12.2021]

Zugegeben handelt es sich bei dieser digitalen Fotoausstellung um ein nostalgisches Projekt. Kolleginnen und Kollegen, die sich mit der Geschichte des Russischen Reichs, der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten beschäftigen, haben auf unsere Bitte hin nach ihren persönlichen Fotografien aus der Zeit der Perestroika gesucht, uns eine Auswahl geschickt und zu einem Bild einen kleinen Text geschrieben.

Screenshot der Ausstellung Bilderinnerungen an die Perestroika, [16.12.2021]

Die politische Geschichte der Perestroika ist erzählt worden.

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Quelle: https://visual-history.de/2021/12/17/bilderinnerungen-an-die-perestroika/

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Workshop: Transgenerationale Korpografien der Erinnerung

Workshop: Transgenerationale Korpografien der Erinnerung

Im Rahmen des vom Schweizerischen Nationalfonds in Bern geförderten Forschungsprojektes Geschichtsbilder in der Gegenwartskunst findet der Workshop Transgenerationale Korpografien der Erinnerung statt:

 

18. November 2021, 14:30–18:30 Uhr
19. November 2021, 9:00–17:00 Uhr

 

Veranstaltungsort
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
Am Neuen Markt 9d
14467 Potsdam


Transgenerationale Korpografien der Erinnerung ist ein Workshop zur bildenden Kunst und Geschichte, der von zwei audiovisuellen künstlerischen Arbeiten ausgeht, um die Dimensionen und Wege der transgenerationalen Erinnerung im Medium des künstlerischen Films zu erkunden. Der Workshop besteht aus zwei Teilen: den Filmvorführungen und einem diskursiven Programm. Die zugrundeliegenden Arbeiten inszenieren weibliche Biografien des 20.

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Quelle: https://visual-history.de/2021/11/09/workshop-transgenerationale-korpografien-der-erinnerung/

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Bildstörung – wenn sozialistische Moderne auf vormoderne Idealbilder trifft

Die Bildanalyse entstand im Rahmen des Projekts „Der Potsdamer Stadtumbau. Authentisierungsstrategien im Widerstreit“, in dem diskursive Inwertsetzungen von Bauerbe und Baukultur untersucht werden. Welche Gebäude, welche Bauphasen, welche Architektur werden als essentiell für die Stadt herausgestellt? Und wie wird diese Bedeutungszuschreibung begründet?

Quelle: https://visual-history.de/2021/11/03/bildstoerung-wenn-sozialistische-moderne-auf-vormoderne-idealbilder-trifft/

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Willy Ronis fotografiert in der DDR

Willy Ronis fotografiert in der DDR

ARCHIV-AUGUST 2022

Die Visual History-Redaktion nutzt den Monat August, um interessante, kluge und nachdenkenswerte Beiträge aus dem Visual History-Archiv in Erinnerung zu rufen. Für die Sommerlektüre haben wir eine Auswahl von acht Artikeln getroffen – zum Neulesen und Wiederentdecken!

(8) Im letzten Jahr war die Ausstellung in Versailles zu sehen, nun kann sie noch bis zum 11. September 2022 im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst, Dieselkraftwerk, in Cottbus besucht werden: Willy Ronis – Zuerst das Leben. Ronis war einer der wichtigsten Repräsentanten der französischen Fotografie. Im Jahr 1967 bereiste er die DDR und erarbeitete aus seinen Fotografien eine Ausstellung in Frankreich. „Die Fotografien zeigen nicht nur den fotografischen Ansatz von Willy Ronis und seine Bildsprache, sondern sie erweisen sich bei näherer Betrachtung auch als zeithistorische Quelle und als widerspenstiges Dokument kultureller Aneignung auch jenseits des Kalten Kriegs“ – wie unser ZZF-Kollege Andreas Ludwig in seiner Rezension schreibt.



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Quelle: https://visual-history.de/2022/08/31/willy-ronis-fotografiert-in-der-ddr/

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