Oft als »Pioniere« der elektronischen Popmusik bezeichnet, gehören Kraftwerk ohne Zweifel zu deren frühen und einflussreichsten Protagonisten. Als Teil einer transnationalen Pop-Avantgarde von Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre wird ihnen bis heute eine enorme Wirkkraft zugesprochen. Kraftwerks ästhetischer Einfluss auf das transnationale Idiom »Pop« war tiefgreifend, die Ehrung mit dem Lifetime Achievement Award auf der diesjährigen Grammy-Verleihung am 25. Januar in Los Angeles wenig überraschend. Alexander Simmeth untersucht in seinem Beitrag die Entwicklung der Band und ihre Rolle für die Transnationalisierung der Popkultur. Er legt seinen Fokus vor allem auf das Jahr 1975 und fragt: Wie hat Kraftwerks neuer Stil die Popmusik verändert? Und wie haben die Wahrnehmung der Band und der große Erfolg vor allem in den USA wiederum Kraftwerk beeinflusst, etwa in Bezug auf ihr sorgfältig gepflegtes Image oder ihr Auftreten in Deutschland?