Ausstellungen hatten um 1900 eine Bedeutung, die weit über jene von Konsum-, Freizeit- oder Gesundheitsmessen heute hinausging. Sie waren das „wichtigste Medium der Popularisierung des neuesten wirtschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Wissens“[1]. Neben der Verbreitung von Information dienten sie auch der Vermittlung gesellschaftlicher Prinzipien und Normen. Die Präsenz des Themas Vegetarismus auf Hygiene- oder Haushalts-Ausstellungen kann als Indikator für den Stellenwert der fleischlosen Ernährung gesehen werden.
Die Entwicklung des Ausstellungswesens
Warenausstellungen entwickelten sich Ende des 18. Jahrhunderts aus Präsentationen von (Kunst-)Gewerbeprodukten[2]. Ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts stellten Hersteller von Gebrauchsgegenständen, Lebensmitteln, Konsumgütern oder Maschinen ihre Produkte auf Landes- und Gewerbeausstellungen zur Schau. Organisiert wurden die Veranstaltungen meist von Vereinen, deren Entwicklung eng mit jener des kommerziellen Ausstellungswesens verbunden war[3].
[...]