Informationspolitik

Im Zuge der Vorwürfe gegenüber dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, hat Spiegel Online am sechsten August einen Artikel veröffentlicht, in dem auf die Passagen, die letztendlich auf Vorschlag von VW verändert wurden, eingegangen wurde (hier ist der Artikel zu finden). Wie oft in politischen Angelegenheiten, habe ich zu diesen Themen keine Meinung, die es wert wäre, öffentlich geteilt zu werden, da ich oft ohnehin das Gefühl habe, dass schon genug Meinungen im Umlauf sind. Was mich aber erstaunt hat, war die Unübersichtlichkeit, in der auf die geänderten und nicht geänderten Textstellen in der Rede eingegangen wurde. Was die Autoren uns, die wir den Text lesen, vorlegen, ist eine unübersichtliche Liste von Bullet-Points, die sporadisch auf Unterschiede eingehen und in Prosa auf geänderte und nicht geänderte Punkte hinweisen. Das, soweit ich das verstehe, von Weil selbst veröffentlichte PDF-Dokument ist in dieser Hinsicht schon viel übersichtlicher, wurde in dem Artikel von Spiegel Online allerdings leider nicht verlinkt.

Auch die PDF-Datei ist jedoch schwer zu lesen, weil wir uns genau alle Kommentare anschauen müssen, die an den Rand geschrieben wurden. Was mich in diesem Zusammenhang wundert, ist, dass weder die Urheber der PDF-Datei noch die Redakteure von Spiegel Online sich die Mühe machten, die Unterschiede zwischen Urfassung, Änderungsvorschlägen, und Endfassung zufriedenstellend aufzubereiten, und zwar in einer Form, die es uns Leserinnen und Lesern ermöglicht, schnell und verlässlich einen grundlegenden Überblick über die Änderungen und Unterschiede zu erlangen. Es ist vor allem deshalb verwunderlich, weil es in diesen digitalen Zeiten denkbar einfach ist, dies zu tun: Mit Hilfe von Textalinierungen, die ein Dokument Satz für Satz vorstellen, und jeweils zeigen, wo Änderungen in den drei Versionen zu finden sind.



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Quelle: https://wub.hypotheses.org/128

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