Sobald mit dehnbaren Begriffen operiert wird, die individuellen Interpretationsspielraum lassen, und zwar so viel, dass eine Unterhaltung zu keinem Ergebnis führt, bekomme ich ein Problem. Schuld daran sind die oft unterschiedlichen inhaltlichen Vorstellungen, die ein Begriff vermittelt. Mir geht es so mit dem Begriff „Forschungsinfrastruktur“. Zuerst denke ich da an Forschungsschiffe, Laboratorien, Sternwarten oder Teilchenbeschleuniger, d.h. vor allem an aufwendige technische Einrichtungen. Nun ist eine wissenschaftliche Sammlung laut dem Wissenschaftsrat eine „wesentliche Infrastruktur für die Forschung“ (WR, 2011, S.5). Der Wissenschaftsrat erläutert den Begriff nicht weiter, sondern weist auf die Begriffsdefinition des European Strategy Forum on Research Infrastructures (ESFRI), der sich soweit durchgesetzt habe. (WR, 2011, S.
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Sammlungen werden gemacht
Es gibt Begriffe, die feststehen und daher gar nicht diskutiert werden müssen. Dass der Begriff universitäre „Sammlung“ nicht dazu gehört, belegen zahlreiche Anfragen und Aufforderungen aus den Universitäten an die Koordinierungsstelle, hier definitorisch Klarheit zu schaffen. Nur in der Praxis lässt sich dem Dilemma mit einer Definition nicht entkommen.
Begriffe wie Ansammlung, Anhäufung, Akkumulation, Vorrat – von was für Gegenständen auch immer – unterscheiden sich von Sammlung insofern, dass sie für formlos, gestaltlos, strukturlos, ungegliedert, unstrukturiert, kurz: für amorph stehen. Eine amorphe Sammlung ist ein Widerspruch. Eine Sammlung hat Form, sie hat Gestalt, sie hat Struktur und Gliederung. Dafür steht der Begriff Sammlung. Also ein Begriff ohne Synonyme? Alle begrifflichen Möglichkeiten für ein Synonym von Arsenal über Fundus, Kollektion bis Zeughaus bilden spezifische themenbezogene Sammlungen.
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