Publikation zur Kulturgeschichte europäischer Protestbewegungen der 1980er Jahre

Die Rosa Luxemburg Stiftung stellt folgenden Sammelband als PDF online zur Verfügung:

Balz, Hanno/Friedrichs, Jan-Henrik (Hg.): «All we ever wanted ...». Eine Kulturgeschichte europäischer Protestbewegungen der 1980er Jahre. (=Manuskripte; 98). Berlin: Karl Dietz, 2012.

Inhaltsverzeichnis:

Inge Marszolek
Vorwort 9

Einleitung

Jan-Henrik Friedrichs, Hanno Balz
Individualität und Revolte im neoliberalen Aufbruch. Annäherungen an eine Kultur- und Sozialgeschichte der europäischen Protestbewegungen der 1980er Jahre 13

(Urbane) Räume des Protestes

Armin Kuhn
Zwischen gesellschaftlicher Intervention und radikaler Nischenpolitik. Häuserkämpfe in Berlin und Barcelona am Übergang zur neoliberalen Stadt 37

Sebastian Haumann, Susanne Schregel
Andere Räume, andere Städte und die Transformation der Gesellschaft. Hausbesetzungen und Atomwaffenfreie Zonen als alternative Raumpraktiken 53

Beppe De Sario
Soziale Veränderung und Jugendbewegung in den 1980er Jahren in Italien: Der Fall der besetzten und selbstverwalteten Jugendzentren (centri sociali) 73

Molly O’Brien Castro
Zur Anatomie urbaner Ausschreitungen: Großbritannien unter Margaret Thatcher 90

Mediale (Selbst)Repräsentationen

Dagmar Brunow
Film als Historiographie. »Handsworth Songs« als Dekonstruktion kolonialer Geschichtsschreibung 107

Dominique Rudin
»Im ersten Bundesrat saßen drei Guerillakommandanten.« Zur Bedeutung historischer Bezugnahmen der frühen Zürcher 1980er Bewegung 120

Reinhild Kreis
»Eine Welt, ein Kampf, ein Feind«? Amerikakritik in den Protesten der 1980er Jahre 136

Militanz und Identität

Patricia Melzer
»Frauen gegen Imperialismus und Patriarchat zerschlagen den Herrschaftsapparat«: autonome Frauen, linksradikaler feministischer Protest und Gewalt in Westdeutschland 157

Mieke Roscher
»Animal Liberation ... or else!«. Die britische Tierbefreiungsbewegung als Impulsgeber autonomer Politik und kollektiven Konsumverhaltens 178

Ein europäisches Phänomen? Inter-/Transnationale Dimensionen

Kathrin Stern
»Frieden im geteilten Europa«. Die Frauen für den Frieden/Ostberlin als Teil der europäischen Friedensbewegung der 1980er Jahre 197

Wouter Goedertier
Erst radikal, dann liberal? Die belgische Anti-Apartheid-Bewegung in den 1980er Jahren 214

Jan Hansen
Der Protest und die Mächtigen: Zu den Auswirkungen von Friedensbewegung, Nuclear Weapons Freeze Campaign und Solidarnosc auf das Bonner »Establishment« 231

Anhang

Quellen- und Literaturverzeichnis 247

Biographische Angaben zu den Autorinnen und Autoren 264

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97016118/

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Renée Schroeder: Austritt aus Österreichischer Akademie der Wissenschaften

Wie der Standard berichtet, verlässt die Molekularbiologin Renée Schroeder die Österreichische Akademie der Wissenschaften: Aus Solidarität mit jenen exzellenten WissenschafterInnen, denen es wegen ihres kulturellen Hintergrundes oder ihrer politischen Einstellung nicht möglich ist, Mitglied dieser Gesellschaft zu werden, lege ich meine Mitgliedschaft zurück.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97015543/

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Ein weiterer Übelstand bei der Hausnummerierung in Innsbruck, 1874

Innsbrucker Nachrichten, 21.1874, Nr.132, 13.6.1874, S.1562f:

(Zur Häusernummerirung.) Wir werden auf einen Uebelstand bei der neuen Häusernummerirung auf dem Stadtplatze aufmerksam gemacht, der wohl behoben zu werden verdiente. Die neuen Hausnummern sind nämlich an den Häusern außerhalb der Lauben angebracht, während sich doch der ganze Verkehr zu Fuß unterhalb der Laubengänge bewegt, wo dem entstprechend auch seinerzeit die alten Hausnummern angebracht worden sind. Wenn nun ein Fußgänger eine Hausnummer in der Herzog-Friedrichsstraße aufzusuchen hat, so muß er aus den Laubengängen heraustreten, um dieselbe zu finden. Zu Gute kömmt diese gegenwärtige Placirung der Nummern nur dem nicht bedeutenden Verkehre zu Wagen, während sie für die Fußgänger sehr unbequem ist. Am zweckentsprechendsten wäre es wohl, die Häuser mit Laubengängen mit Nummern-Doubletten zu versehen, wenn aber diese doppelte Nummerirung allenfalls wegen der Kosten nicht durchgeführt werden könnte, so entspräche es den Bedürfnissen des Verkehrs, daß die Nummern-Täfelchen unter den Lauben angebracht werden.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97015112/

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Die höchste Hausnummer Deutschlands

Sehr schön, in der heutigen FAZ (S. 9, derzeit nicht frei zugänglich) berichtet Christoph Moeskes über eine Wallfahrt zur höchsten (in Verwendung befindlichen) Hausnummer Deutschlands, nämlich Köln, Venloer Straße 1503, in der passenderweise eine Frau Höchsten wohnt. Nett auch, dass der Autor mein Hausnummernbüchlein als maßgebliche[s] Buch zum Thema bezeichnet.

Update: Nun ist der FAZ-Artikel frei zugänglich!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97014102/

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Ö1 zu Jazz in Österreich 1940-1950

Von Montag, 7.5.2012 bis Donnerstag, 10.5.2012 (jeweils 9:45-10:00) sendet das Ö1-Radiokolleg eine vierteilige Serie zu Jazz in Österreich 1940-1950.

Die Ankündigung lautet:

Zuerst verboten, dann gefördert. Jazz in Österreich zwischen 1940 und 1950

Gestaltung: Stefan Wagner

Die 1940er Jahre waren für den Jazz auf dem "alten Kontinent" ein widersprüchliches Jahrzehnt. Die Nazis sahen im Jazz eine "entartete Musik" und verboten dessen Verbreitung, für die amerikanischen Soldaten war er hingegen ein wesentlicher Teil ihrer Kultur, die sie den Europäern näherbringen wollten.

Beide Zugänge hatten für den Jazz auch in Österreich beträchtliche Auswirkungen. Vor 1945 wurde er naturgemäß nur wenig gespielt, aber wenn, dann oft in besserer Qualität als jemals zuvor, nach 1945 begann sich in Österreich, insbesondere in Wien, jene Jazzszene herauszubilden, die in ihren Grundzügen bis heute besteht.

Stefan Wagner lässt in seinem Radiokolleg mehrere damals aktive Musiker und andere Zeitzeugen zu Wort kommen. Geschildert werden die unterschiedlichen Bedingungen, unter denen Jazz in diesem Jahrzehnt gespielt und konsumiert wurde, aber auch, wie der Jazz von damals jenen der späteren Jahre geprägt hat.

Klaus Schulz: "Steffl Swing - Jazz in Wien 1938 - 1945"; Verlag "Der Apfel"
Klaus Schulz: "Jazz in Österreich 1920 - 1960"; Album Verlag
Klaus Schulz: "Vienna Blues - Die-Fatty-George-Biographie"; Album Verlag
Klaus Schulz: "Hans Koller"; Album Verlag
(Die meisten Musikausschnitte, die in diesem Radiokolleg zu hören sind, sind auf den Begleit - CDs dieser 4 Bücher von Klaus Schulz veröffentlicht worden).

Monica Ladurner/Wolfgang Beyer: "Im Swing gegen den Gleichschritt - Die Jugend, der Jazz und die Nazis"; Residenz Verlag
Mike Zwerin: "La Tristesse de Saint Louis - Swing unter den Nazis"; dt. von Walter Richard Langer; Hannibal Verlag

CD - Tipp: Mytteis, Landl & co - "Steffl Swing"; erschienen bei RST - Records (enthält die Aufnahmen aus der Steffl - Diele 1943).

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97013528/

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Pfusch bei der Einführung der Orientierungsnummerierung in Innsbruck, 1874

Die Innsbrucker Nachrichten, 21.1874, Nr.130, 11.6.1874, S.1545 bemängeln:

(Die Straßentafeln.) Die Anheftung der neuen Straßen- und Haus-Nummern-Tafeln, nahezu Tausend an der Zahl ist gestern 1 Uhr Nachmittags beendet worden. So hübsch die Tafeln sind, so sehr trägt an manchen Orten das Anheften derselben die Spur allzuflüchtiger Eile. Der Fabrikant hatte nämlich zum ausbedungenen Betrage auch die Befestigung der Tafeln zu übernehmen, und so kam es, daß bei manchem Hause und bei dem einen oder andern Straßeneck, mit der Eile, welche bei dem Geschäfte entwickelt wurde, die zweckmäßige Placirung der Täfelchen an den Häusern, und die senkrechte Linie an den Straßenecken außer Acht gelassen wurde. In der Mariahilferstraße befindet sich ein schmales Haus mit zwei Nummern, die eine derselben bezieht sich auf das Haus selbst, die andere auf das rückwärts desselben stehende, mit einer Kataster-Nummer versehenen Gebäude. Bei dieser Art von Nummerirung ist es allerdings schwer zu errathen, welches die Zahl des an der Straße stehenden und die des hinter demselben befindlichen Hauses ist. Der Fabrikant ist mit seinen Hilfsarbeitern bereits gestern mit dem Abendzuge wieder abgereist.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97012521/

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Einführung der Orientierungsnummerierung in Innsbruck, 1874

Breaking News aus den Innsbrucker Nachrichten, 21.1874, Nr.128, 9.6.1874, S.1522:

"(Die neue Straßenbenennung) und Häusernummerirung wird nunmehr praktisch durchgeführt. Gestern wurde mit der Anheftung der Straßentafeln und Hausnummern außerhalb der Innbrücke begonnen und bis zur Herzog Friedrichstraße auch durchgeführt. Da man im Stande ist, wenn nicht besondere Schwierigkeiten dazwischentreten, an einem Tage bei 600 derartige Tafeln anzubringen, so dürfte diese Arbeit bereits im Laufe des morgigen Tages für die ganze Stadt zum Abschlusse gelangen. Auch Diejenigen, welche sich etwa mit der neuen Benennung unserer Straßen nicht befreunden können, werden doch ohneweiters zugeben müssen, daß die schmucken neuen Orientirungstafeln und Hausnummern der Stadt jedenfalls zur großen Zierde gereichen. Die Nummerirung der Häuser wird bekanntlich nach dem Grundsatze vorgenommen, daß die geraden Zahlen auf die rechte, die ungeraden auf die linke Straßenseite zu stehen kommen. Bei der Bestimmung der Begriffe rechts und links sind gewisse Zentralpunkte, für den älteren Theil der Stadt die Innbrücke als maßgebend angenommen worden. Die Nummerirung der Plätze geschieht aber in der Runde herum mit fortlaufenden Zahlen.

Fortsetzung folgt!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97011761/

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Einführung der Orientierungsnummerierung in Innsbruck, 1874

Breaking News aus den Innsbrucker Nachrichten, 21.1874, Nr.128, 9.6.1874, S.1522:

"(Die neue Straßenbenennung) und Häusernummerirung wird nunmehr praktisch durchgeführt. Gestern wurde mit der Anheftung der Straßentafeln und Hausnummern außerhalb der Innbrücke begonnen und bis zur Herzog Friedrichstraße auch durchgeführt. Da man im Stande ist, wenn nicht besondere Schwierigkeiten dazwischentreten, an einem Tage bei 600 derartige Tafeln anzubringen, so dürfte diese Arbeit bereits im Laufe des morgigen Tages für die ganze Stadt zum Abschlusse gelangen. Auch Diejenigen, welche sich etwa mit der neuen Benennung unserer Straßen nicht befreunden können, werden doch ohneweiters zugeben müssen, daß die schmucken neuen Orientirungstafeln und Hausnummern der Stadt jedenfalls zur großen Zierde gereichen. Die Nummerirung der Häuser wird bekanntlich nach dem Grundsatze vorgenommen, daß die geraden Zahlen auf die rechte, die ungeraden auf die linke Straßenseite zu stehen kommen. Bei der Bestimmung der Begriffe rechts und links sind gewisse Zentralpunkte, für den älteren Theil der Stadt die Innbrücke als maßgebend angenommen worden. Die Nummerirung der Plätze geschieht aber in der Runde herum mit fortlaufenden Zahlen.

Fortsetzung folgt!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97011761/

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