Blog-Rundschau 2: Geschichte und Öffentlichkeit

Stencil, Berlin (Foto: Levke Harders, 2017) CC BY-NC-SA 3.0 DE

von Levke Harders

Vor einiger Zeit habe ich auf Blogs, die ich gerne lese, hingewiesen. In der Zwischenzeit sind neue Blogs, Podcasts, Videos und Webseiten hinzugekommen. Aktuell verfolge ich mit viel (Vor‑) Freude den Geschichtstalk im Super7000, bei dem noch in den nächsten Monaten live zu aktuellen und historischen Themen diskutiert wird. Nicht überraschend, dass dieses Angebot von L.I.S.

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Quelle: https://belonging.hypotheses.org/584

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Quellenstudium ohne Lesesaal? Ein Besuch im Rigsarkivet København

Eingang des Rigsarkivet København (Foto: Levke Harders, 2017) CC BY-NC-SA 3.0 DE

Auf der innerstädtischen Insel Slotsholmen neben der Nationalbibliothek gelegen, ist das Rigsarkivet in København in seinen alten Gemäuern schon aufgrund seiner Lage einen Besuch wert. Wie in Schleswig habe ich hier nach Quellen zur Niederlassung und Naturalisierung von Zugezogenen in Schleswig-Holstein gesucht. Allerdings werden – im Gegensatz zu vielen bundesdeutschen Archiven – im dänischen Nationalarchiv im großen Umfang Bestände gescannt und online zugänglich gemacht, sodass Lektüre vor Ort kaum noch notwendig ist. Um der interessierten Öffentlichkeit darüber hinaus den Zugang zu Archivalien zu erleichtern, können Akten aus København auch in die Lesesäle nach Odense, Aabenraa und Viborg bestellt werden. Im Lesesaal selbst ist sowohl fotografieren erlaubt als auch scannen, wozu zwei Buchscanner bereit stehen.

 



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Quelle: https://belonging.hypotheses.org/389

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Quellenstudium ohne Lesesaal? Ein Besuch im Rigsarkivet København

Eingang des Rigsarkivet København (Foto: Levke Harders, 2017) CC BY-NC-SA 3.0 DE

Auf der innerstädtischen Insel Slotsholmen neben der Nationalbibliothek gelegen, ist das Rigsarkivet in København in seinen alten Gemäuern schon aufgrund seiner Lage einen Besuch wert. Wie in Schleswig habe ich hier nach Quellen zur Niederlassung und Naturalisierung von Zugezogenen in Schleswig-Holstein gesucht. Allerdings werden – im Gegensatz zu vielen bundesdeutschen Archiven – im dänischen Nationalarchiv im großen Umfang Bestände gescannt und online zugänglich gemacht, sodass Lektüre vor Ort kaum noch notwendig ist. Um der interessierten Öffentlichkeit darüber hinaus den Zugang zu Archivalien zu erleichtern, können Akten aus København auch in die Lesesäle nach Odense, Aabenraa und Viborg bestellt werden. Im Lesesaal selbst ist sowohl fotografieren erlaubt als auch scannen, wozu zwei Buchscanner bereit stehen.

 



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Quelle: http://belonging.hypotheses.org/389

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Eine kurze Geschichte der Geschlechtergeschichte, Teil III

Themen der Geschlechtergeschichte (Grafik: Levke Harders, 2015-2017) CC BY-NC-SA 3.0 DE

von Levke Harders

Nach Teil I und Teil II dieser doch nicht mehr ganz so kurzen Geschichte der Geschlechtergschichte geht es nun weiter. Zu Beginn der 1990er Jahre sorgte Judith Butlers „Gender Trouble“ für ein deutliches Unbehagen vor allem in der deutschsprachigen Geschlechterforschung.1 Nach jahrelangen Kämpfen um die Anerkennung von Geschlechterverhältnissen als Untersuchungsgegenstand stieß Butler Debatten um die Kritik an der Kategorie Geschlecht an. Die Unterscheidung zwischen sex und gender sei, so Butler, selbst diskursiv hergestellt, denn auch das vermeintlich biologische Geschlecht sei kulturell konstruiert. Ebenso müssten Körper und Sexualität als kulturelle Konstruktionen in Machtverhältnissen gedacht und (Geschlechts‑) Identität als regulierendes, normatives Prinzip begriffen werden.



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Quelle: https://belonging.hypotheses.org/328

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Migrationsgeschichte als Geschlechtergeschichte: Der „Mädgemarkt in Ripen“

Abbildung: „Das Verdingen der Fanöerinnen in Ripen (Jütland)“, in: Die Illustrirte Welt 13 (1865), 233.

von Levke Harders

Migrationsbewegungen des 19. Jahrhunderts wurden bisher vornehmlich am Beispiel von Männern erforscht, wenngleich dies die historischen Verhältnisse nur ungenügend abbildet. Frauen werden in den einschlägigen Studien oft kurz erwähnt, aber selten darüber hinaus in historische Untersuchungen einbezogen, da – so die gängige Feststellung zu Beginn vieler Bücher – insbesondere junge, ledige Männer migrierten. Ebenso werden Geschlechterverhältnisse in der Migrationsforschung selten analysiert. Außerdem hat die Migrationsforschung traditionell „die Gleichung ‚Arbeitsmigration = Ausbildung = bessere Verdienste‘ als vorwiegend männliches (Aus‑) Bildungs‑ und Karrieremuster gesehen,“ was aber weder für Frauen noch für männliche ungelernte Arbeitskräfte zutrifft, wie Sylvia Hahn kritisiert.1



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Quelle: https://belonging.hypotheses.org/286

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Eine kurze Geschichte der Geschlechtergeschichte, Teil II

von Levke Harders

„Damenhöhe – Schlappschwanz“. Auf einem Berliner Weihnachtsmarkt (Foto: Levke Harders, 2016) CC BY-NC-SA 3.0 DE

In genau diesem wissenschaftlichen Umfeld begannen Historikerinnen in den 1970er Jahren Frauengeschichte zu lehren und erforschen, eng verbunden mit den Frauenbewegungen dieser Zeit. Zunächst ging es darum, Frauen in der Geschichte überhaupt sichtbar zu machen, d. h. auch, zu hinterfragen, wer eigentlich Geschichte gestaltet – eben nicht nur Staatsmänner, Könige und Generäle.



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Quelle: https://belonging.hypotheses.org/320

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Eine kurze Geschichte der Geschlechtergeschichte, Teil I

Demonstration zum Frauen*kampftag, Berlin (Foto: Levke Harders, 2017) CC BY-NC-SA 3.0 DE

von Levke Harders

Bisher beschäftigt sich Migrationsgeschichtsschreibung immer noch zu wenig mit Geschlechterverhältnissen. Dies ist u. a. in der Geschichte der Geschichtswissenschaften und der Entwicklung der Migrationsforschung begründet, obwohl das Forschungsfeld der Frauen‑ und Geschlechtergeschichte schon seit den 1970er Jahren entstanden ist. Um die (deutschsprachige) Frauen‑ und Geschlechtergeschichte geht es in diesem und in zwei folgenden Blogbeiträgen.



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Quelle: http://belonging.hypotheses.org/300

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Ein besonders weitgereister Migrant. Wanderbücher in den Archives départementales du Bas-Rhin

Archives départementales du Bas-Rhin

Archives départementales du Bas-Rhin (Foto: Levke Harders, 2015) CC BY-NC-SA 3.0 DE

von Levke Harders

Zum zweiten Mal war ich nun in dem hellen, komfortablen Lesesaal der Archives départementales du Bas-Rhin in Strasbourg. Wie schon bei meinen Recherchen im Colmarer Archiv habe ich hier Quellen zur Migration in das Elsass gesichtet und dabei einen besonders schönen Zufallsfund gemacht.

 

Unter der Signatur 15M510 fiel mir ein stark genutztes und viel beschriebenes Wanderbuch aus den 1840er Jahren in die Hände. In einem Wanderbuch oder Wanderpass vermerkten staatliche Behörden, z.

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Quelle: https://belonging.hypotheses.org/214

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„Gebrochendeutschsprachig“ – Fremdheit in zeitgenössischer Literatur

Autor Tomer Gardi (Foto: ORF/Arie Kishon)Autor Tomer Gardi (Foto: ORF/Arie Kishon)

„Ein Migrant. Ein Gastarbeiter. Ein Fremdarbeiter in die Prosa eine ferne, fremde, andere Sprach“ (S. 65) sei er, meint der Erzähler in Tomer Gardis „Broken German“, das im Herbst 2016 erschienen ist. Selten werden in deutschsprachiger Belletristik so unterhaltsam so komplizierte Themen verhandelt: Flucht und Migration, Fremdheit und Identität in der bundesdeutschen, mehrheitlich christlich geprägten Gesellschaft. Migrant_innen, oder doch zumindest Reisende, einheimisch Gewordene und Einheimische sind die Hauptpersonen dieses Textes, darunter Radili / Tomer / Abschalom und seine Mutter aus Israel, die Reinigungsfrau Awet Desta aus Eritrea, der Kellner Fikret und überhaupt Radilis Freundeskreis. Der Text enthält (mindestens): eine Verwechslungskomödie, einen Krimi, eine Liebesgeschichte, einen Berlin-Roman, ein Drehbuch, einen Zeitzeugenbericht einer Holocaust-Überlebenden, eine literaturkritische Selbstreflexion, eine Kafka-Adaption… Es wird also viel geboten auf 141 Seiten für 19 Euro und das alles in ‚gebrochenes Deutsch‘.

Wie schwer die ‚Integration‘ in die ‚deutsche Leitkultur‘ ist, zeigt exemplarisch Radilis Biergeschmack: „Lieblingsbier leider Jever.

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Quelle: https://belonging.hypotheses.org/145

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