Eine Klasse für sich. Adel an Rhein und Ruhr

Viel ist bislang aus wirtschafts- und sozialhistorischer Perspektive zur Geschichte des Ruhrgebiets geschrieben worden, viele Etappen seiner industriegeschichtlichen Entwicklung sind gut erforscht und zahlreiche Denkmäler erinnern öffentlich sichtbar an die identitätsstiftenden Bergbau- und Montanindustrien, die so prägend für die Region waren. Weitaus weniger bekannt sind heute hingegen die etwa 400 historischen Adelssitze an Rhein und Ruhr, von denen ungefähr die Hälfte erhalten sind. Diese verweisen nicht nur auf die Kleinteiligkeit vormoderner Gemeinwesen, sondern sie stehen außerdem für die lange Geschichte und Tradition adeliger Herrschaft und ihre vielfältigen historischen und kulturellen Ausprägungen. Beide sind jedoch sowohl in Forschung als auch Öffentlichkeit bislang nicht umfassend gewürdigt worden und an diesem Punkt setzt die Ausstellung „Eine Klasse für sich. Adel an Rhein und Ruhr“ an, die von Dezember 2021 bis Juli 2022 im Ruhr Museum in Essen besucht werden kann und deren Katalog hier zur Besprechung vorliegt.

Als HerausgeberInnen fungieren der Leiter des Ruhr Museums Heinrich Theodor Grütter sowie die KuratorInnen der Ausstellung Magdalena Drexl, Axel Heimsoth und Reinhild Stephan-Maaser. Noch vor Beginn der Lektüre des im Klartext Verlag erschienenen Katalogs fällt dessen gelungene und hochwertige äußere Gestaltung auf. Auf drei Grußworte folgen zunächst zwei einführende Texte: Heinrich Theodor Grütter beschäftigt sich in seiner Einführung mit den Ausgangspunkten und Zielsetzungen der Ausstellung und des Katalogs, die durchaus als ambitioniert beschrieben werden können. Im Hinblick auf den Adel im Gebiet von Rhein, Ruhr und Lippe und die Darstellung seiner Charakteristika will die Ausstellung erstens „seine gesamte Geschichte von den Anfängen im Frühmittelalter bis in die Gegenwart, also auch bis in die Zeit, in der er seine politische Macht längst verloren hat“ (S.

[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/04/rezension-ausstellungskatalog-adel-rhein-ruhr-schroeder/

Weiterlesen

Erhard Lucas über die Märzrevolution 1920

Arndt Beck widmet sich in einem Blogpost der historischen Aufarbeitung der Märzrevolution von 1920 im Ruhrgebiet. Er erinnert dabei an den wichtigen aber weitgehend vergessenen Historiker Erhard Lucas (1937-1993). Lesenswert ist vor allem dessen Artikel Die Märzrevolution von 1920 – und ihre historische Verarbeitung, mit dem Lucas in das Thema kurz und bündig einführt. Beck hat dankenswerterweise den Beitrag online gestellt.

Zu sehen gibt es dann auch ein Musikvideo von den Grenzgängern. Ich habe ja bei vielen Politbarden das Problem, dass sie mir zu „pädagogisch“ daherkommen. Aber der Song 1920 gehört von der Machart her zu den Produktionen, die man sich mal anhören kann, ohne dass man gleich in den Fremd-Schäm-Modus fällt.


Einsortiert unter:Arbeiterbewegung, Historiker, Revolution

Quelle: http://kritischegeschichte.wordpress.com/2011/08/13/erhard-lucas-uber-die-marzrevolution-1920/

Weiterlesen