(K)eine Literatur der ‚Neuen Frau‘: dazwischen und darüberhinaus

Die ‚Neue Frau‘: weder Arbeiterin noch zigfache Mutter oder gar schwarz

In meinem letzten Blogbeitrag sowie auch zu Beginn des Proseminars Die Literatur(en) der ‚Neuen Frau‘ stellte ich die Frage, wer die Neue Frau war. Ganz eindeutig fiel die Antwort zwar nicht aus, aber, ganz allgemein gesprochen, handelte es sich um ein Idealbild der emanzipierten Frau, das Ende des 19. Jahrhunderts (zunächst) in Großbritannien benannt wurde und das in starkem Kontrast zur bisher favorisierten true woman stand. Wenn die Gegenfrage gestellt wird – wer war die ‚Neue Frau’ nicht? – zeigen sich statt starken Kontrasten vielmehr Kontinuitäten. Was Isabell Klaiber über die true woman des 19. Jahrhunderts schreibt, gilt auch noch für die New Woman der Jahrhundertwende:

„Das Idealbild der Frau des 19. Jahrhunderts war ‚weiß‘ definiert und de facto auch nur in der weißen Mittelschicht lebbar, so dass weder weiße Frauen aus ärmeren Gesellschaftsschichten noch Frauen ethnischer Minderheiten true women sein konnten.“1



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Quelle: https://chicklit.hypotheses.org/386

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