Gonsenheimer Erinnerungen. Jüdische Nachbarinnen und Nachbarn zwischen Integration und Ausgrenzung

Vom 18. August bis  8. September 2017ff. ist die obengenannte Ausstellung zu sehen. 1945 endeten mit dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft auch die unmenschlichen Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung Europas. Noch immer währt die Aufarbeitung des nationalsozialistischen Terrors und des Völkermords an den Juden, noch immer sind einzelne Kapitel dieser Geschichte nicht hinreichend erforscht. In Gonsenheim, 1938 als bis dahin selbständige Gemeinde nach Mainz eingemeindet, lebten mehrere jüdische Familien. Die individuellen Geschichten ihrer Demütigungen, ihrer Deportation und ihrer Ermordung waren bislang noch nicht Gegenstand einer differenzierten und gründlichen historischen Aufarbeitung. Dank … Gonsenheimer Erinnerungen. Jüdische Nachbarinnen und Nachbarn zwischen Integration und Ausgrenzung weiterlesen →



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Quelle: http://speyermemo.hypotheses.org/2920

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Gonsenheimer Erinnerungen. Jüdische Nachbarinnen und Nachbarn zwischen Integration und Ausgrenzung

Vom 18. August bis  8. September 2017ff. ist die obengenannte Ausstellung zu sehen. 1945 endeten mit dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft auch die unmenschlichen Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung Europas. Noch immer währt die Aufarbeitung des nationalsozialistischen Terrors und des Völkermords an den Juden, noch immer sind einzelne Kapitel dieser Geschichte nicht hinreichend erforscht. In Gonsenheim, 1938 als bis dahin selbständige Gemeinde nach Mainz eingemeindet, lebten mehrere jüdische Familien. Die individuellen Geschichten ihrer Demütigungen, ihrer Deportation und ihrer Ermordung waren bislang noch nicht Gegenstand einer differenzierten und gründlichen historischen Aufarbeitung. Dank … Gonsenheimer Erinnerungen. Jüdische Nachbarinnen und Nachbarn zwischen Integration und Ausgrenzung weiterlesen →



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Quelle: http://speyermemo.hypotheses.org/2920

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Der lange Weg nach Charlottesville, Teil 2 (Ford bis Bush)

Teil 2 des Artikels. Teil 1 hier.

Im Zusammenhang mit dem Wahlkampf 2015/16 hatte ich einen Erklärartikel geschrieben, der die moderne Republican Party sezierte und zwei Säulen ausmachte: auf der einen Seite die Business Republicans, auf der anderen Seite die social conservatives. Die erste Säule war mit der Präsidentschaft Nixons bereits fest verankert: die Republicans hatten sich mit den Interessen des Kapitals verflochten und hingen der Idee an, dass Deregulierung und niedrige Steuersätze der Schlüssel zum Durchbrechen der ökonomischen Malaise der 1970er Jahre (stagflation) sein mussten, eine Idee, die in dem Jahrzehnt deutlich an Einfluss gewann und ab Mitte der Dekade auch die Democrats erreicht hatte - die New-Deal-Koalition war endgültig tot. Das lange Sterben der Gewerkschaften begann, und mit ihnen die kurze Zeit der Bindung der Arbeiter an die Democrats. Es würde bis Bill Clinton dauern, ehe die Democrats einen Ausweg aus diesem Dilemma finden würden. Auf der anderen Seite war die geringe Breitenattraktivität dieses ökonomischen Programms durch die Klammer eines verhohlenen Rassismus' und Versprechens auf law&order mit einer soliden (weißen) Bevölkerungsmehrheit verbunden. Dieses Fundament allerdings war wackelig.


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Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2017/08/der-lange-weg-nach-charlottesville-teil_20.html

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Die Wiener Veggie-Szene um 1880

Parallel zu den Aktivitäten des Vereins für naturgemäße Lebensweise war Vegetarismus in den 1880er Jahren in Wien ein in Kunst- und Politikkreisen verbreiteter Lebensstil. Romantik und Liberalismus verbanden sich dabei mit dem Wunsch nach Erneuerung, einer Spur von Revolte und dem Selbstverständnis, einer kulturellen und politischen Avantgarde anzugehören.

Der Chronist: Friedrich Eckstein

Die ausführlichste Beschreibung der Szene um 1880 liefert Friedrich Eckstein in seiner 1936 publizierten Autobiographie Alte, unnennbare Tage.
Eckstein (1861-1939) stammte aus einer jüdischen Familie des Großbürgertums. Der gelernte Chemiker war in der Geschäftsführung des Familienbetriebs (einer Papierfabrik) tätig und ging in seiner Freizeit seinen vielfältigen Interessen auf den Gebieten der Kunst, Naturwissenschaften und Esoterik nach[1]. Als Stammgast in Wiener Kaffeehäusern galt er dort als Universalist, dem Friedrich Torberg in Tante Jolesch mit folgenden Worten ein Denkmal setzte: „Man raunte sich zu, daß der große Brockhaus, wenn er etwas nicht wusste, heimlich aufstand und im alten Eckstein nachsah.

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Quelle: https://veggie.hypotheses.org/198

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Der lange Weg nach Charlottesville, Teil 1 (Truman bis Nixon)


Wenn du dich mit dem Teufel einlässt
Verändert sich nicht der Teufel
Der Teufel verändert dich.
-Max California
Die Ereignisse in Charlottesville vergangene Woche, bei denen Neonazis und andere Rechtsextremisten ihren Hass verbreiteten und ein Rechtsterrorist eine Gegendemonstratin ermordete und weitere schwer verletzte, waren traumatisch. Nicht nur wegen des Gewichts der Ereignisse selbst - die USA sind nicht gerade ein Neuling auf dem Gebiet rechter Gewalt - sondern wegen der Reaktion des Präsidenten, der die Nazis verteidigte und der Ermordeten eine Mitschuld an ihrem Tod gab. Entsprechend viel Händeringen gab es in Medien, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, als habe sich Trump just in diesem Moment als der rassistische Kretin entlarvt, der er ist, und als ob das nicht schon immer sichtbar gewesen wäre. Interessanter als der orangene Schandfleck im Weißen Haus ist aber die Partei, die ihn dorthin gebracht hat. Kongressabgeordnete der Republicans etwa waren schockiert - schockiert! - dass so etwas passieren konnte. Dabei ist Charlottesville keine Anomalie, sind die rechten Hetzer keine Randgruppe ohne Bezug zur GOP. Charlottesville, die Präsidentschaft Trumps und seine Wähler sind vielmehr der logische Schlusspunkt einer langen Entwicklung.


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Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2017/08/der-lange-weg-nach-charlottesville-teil.html

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Dissertationsdruckzwang

Schon vor Jahren war mir nach ausgiebiger, gleichwohl laienhafter Lektüre abgabenrechtlicher Literatur klar, dass die Doktoranden abverlangte Naturalabgabe in Form der Pflichtablieferung einer nicht unerheblichen Anzahl von Dissertationsexemplaren nicht rechtmäßig sein kann. Nun hat sich ein junger Bonner Jurist, Gerrit Hellmuth Stumpf, 2016 des Themas in der Zeitschrift Wissenschaftsrecht angenommen (nur das englische Abstract ist kostenfrei online) – und kommt zum gleichen Ergebnis, freilich aufgrund einer gründlichen verfassungsrechtlichen Einordnung. Ich verdanke die Kenntnis des Aufsatzes der liebenswürdigen Aufmerksamkeit von Eric Steinhauer.

Stumpf argumentiert klar und überzeugend. Aus der Sicht des Nicht-Juristen sind freilich einige kritische Randbemerkungen angebracht, die aber die Gültigkeit des Ergebnisses nicht in Frage stellen.

Stumpf resümiert S. 294f.:



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Quelle: http://archivalia.hypotheses.org/66830

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Generalversammlung des Verbandes Posener Heimatvereine 1929

Am 26. Juni 1929 trafen sich die Vertreter der Heimatvereine zu einer Generalversammlung des Verbandes Posener Heimatvereine. Die Delegierten diskutierten durchaus kontrovers die Finanzen und Ziele des Verbandes.
Dass die zur Verfügung stehenden Mittel vor allem der Instandhaltung der Friedhöfe gewidmet werden sollten, war durchaus konsensfähig, allerdings wurde ausdrücklich mehr Kontrolle über die ‚Pflegebeauftragten‘ vor Ort in Großpolen angemahnt. Auch die Kosten des Abonnements der Heimatblätter wurden von einigen Delegierten beklagt. Die Diskussionen  verdeutlichen, dass die Vereine – auch wegen der sinkenden Mitgliederzahlen – zunehmend Probleme bekamen, die Mittel für ihre Arbeit aufzubringen und das Interesse der jüngeren „Landsleute“ zu binden. Dies legitimiere umso mehr eine Dachorganisation, also den Verband – so der Tenor des Vorstandes – der eine koordinierende Rolle übernimmt und ein solidarisches Pflegen der Friedhöfe auch in kleinsten verwaisten Gemeinden sichert.

„Generalversammlung des Verbandes Posener Heimatvereine“ 1

Die diesjährige statutenmäßige Generalversammlung fand am 26.

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Quelle: http://phdj.hypotheses.org/1413

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Kirche und Alltag in den zweisprachigen Gemeinden der schlesischen Oberlausitz während der 1920er Jahre

(Edmund Pech)

Kirche in Schleife, A. Černik 1954 (Sorbisches Kulturarchiv Bautzen – Rechte vorbehalten)

Innerhalb des Evangelischen Konsistoriums in Schlesien existierten Anfang der 1920er Jahre 17 Gemeinden, in denen noch sorbisch gepre­digt wurde. Darunter waren neun überwiegend sorbische Gemeinden, in denen rund zwei Drittel der Einwohner den wö­chent­lichen sorbischen Gottesdienst besuchten: Bluno, Groß Särchen, Klitten, Lohsa, Nochten/Tzschelln, Schleife, Spree­witz, Schwarzkollm und Uhyst/Spree.[1] Der Konfirmandenunterricht fand hier getrennt entweder auf Sorbisch oder Deutsch statt, wobei nur ein geringer Teil der Jugendlichen den deutschen Unterricht besuchte.

In den übrigen acht Gemeinden fand der sorbische Gottesdienst nur noch ein- oder zweimal im Monat statt. Der Konfir­man­denunterricht wurde in gemischten deutsch-sorbischen Gruppen erteilt. Da die sorbische Sprachpflege in der Schule einen niedrigen Stellenwert besaß, musste den Kindern ihre Muttersprache vor allem im Religions- und Konfirmandenunterricht vermittelt werden.



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Quelle: https://lausitz.hypotheses.org/218

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